systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

OSC Organisationsberatung Supervision Coaching 2003

Heft 1

Veidt, Almut & Astrid Schreyögg (2003): Brauchen Medienprofis Beratung? In: OSC 10(1), S. 3-4

Schwender, Clemens (2003): Medien und Emotionen. In: OSC 10(1), S. 5-16

abstract: Wie kommt es, dass wir im Kino weinen, uns erschrecken und lachen? Einige psychologische Grundlagen der Medienwahrnehmung werden erklärt. Dazu zählen Piagets Perspektivenübernahme und die Theory of Mind — die Vorstellung dessen, was andere sich vorstellen, die schlüssig begreiflich machen, warum wir abrupte Bild-und Perspektivwechsel in der Filmgestaltung nicht nur hinnehmen, sondern warum diese für die Akzeptanz von Geschichten essentiell sind. Ohne Emotionen gibt es keine innere Teilnahme am Mediengeschehen. An den Basisemotionen Angst, Trauer, Ekel, Wut und Freude werden die Bedingungen beschrieben, wie Emotionen ausgelöst werden und wie diese Auslöser in Film und Fernsehen eingesetzt werden, um uns in bestimmte Stimmungen zu versetzen.

Lukesch, Helmut (2003): Ergebnisse der Mediengewaltforschung: Überblick und Probleme. In: OSC 10(1), S. 17-32

abstract: Abschließend wird anhand eines multifaktoriellen Modells über die Entstehung von Gewalttaten nochmals auf die Wege eingegangen, wie Mediendarstellungen Verhalten beeinflussen können. Die heute in der empirischen Medienforschung vertretene Auffassung entspricht weder der häufig unterstellten und grob vereinfachenden Nachahmungsthese noch einfachen Reiz-Reaktionsannahmen. Es muss aber beachtet werden, dass in der Öffentlichkeit immer wieder auf diese und andere primitivierende Unterstellungen zurückgegriffen wird, um die Verantwortung der Medien zu relativieren. Dabei ist auch zu beachten, dass subjektive Sichtweisen, nach denen solche Effekte geleugnet werden, selbst erklärungsbedürftige Fakten sind, die als „Third-Person-Effekt“ in der sozialpsychologischen Forschung seit langem gut dokumentiert sind. Ebenso werden Vorschläge gemacht, welche Maßnahmen in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen gegen der Medienflut und ihren Effekten ergriffen werden können.

Veidt, Almut (2003): Frauen und Medien. In: OSC 10(1), S. 33-46

abstract: Frauen haben in den vergangenen Jahrzehnten wie in allen öffentlichen Bereichen auch im Bereich der Medien immer mehr Fuß gefasst, auch in leitenden Funktionen. Die größere Präsenz von Frauen in den Redaktionen hat eine Berichterstattung unter geschlechterdemokratischen Aspekten jedoch nicht sichtbar verändert, d.h. wir können nicht feststellen, dass überkommene Rollenzuweisungen nachhaltig überwunden wurden. Mit Supervision und Coaching von Medienprofis kann sich nach den vorliegenden Analysen unter geschlechterdemokratischem Blickwinkel ein sehr spezifischer Beratungsbedarf für Frauen eröffnen. Ein Bearatungsbedarf, der nach wie vor einen weiteren, aber auch realitätsnäheren Blick auf die Welt, eine veränderte Perspektive im Hinblick auf Frau und Mann in der Gesellschaft erfordern kann. Dies stellt sich nicht automatisch, auf Anweisung oder über die political correctness her. Diese veränderte Perspektive zu entwikkeln und öffentlich darzustellen, fällt Frauen offenbar nicht zwingend leichter als Männern. Aber sie kann gelernt werden.

Jaeggi, Eva & Heidi Möller (2003): Die Rolle von Psycholog/innen in den Medien. In: OSC 10(1), S. 47-53

abstract: Ausgehend von dem Phänomen der nahezu täglichen Medienanfragen versuchen die Autorinnen, sich den gesellschaftlichen Bedeutungen dieser Funktionszuschreibung der Medien an das Fach Psychologie zu nähern. Es wird der Frage nachgegangen, wie sich die Wissenschaft Psychologie angemessen außerhalb der scientific community Gehör verschaffen kann, ohne Gefahr zu laufen, zu banalisieren, an Voyeurismus zu partizipieren oder sich gar an verwerflichem Emotionstheater zu beteiligen.

Meier, Reinhard (2003): Was tun Mediaberater? In: OSC 10(1), S. 54-59

abstract: Unter Mediaplanung versteht man die Selektion und den gezielten Einsatz von Medien als Kommunikationsweg für Botschaften zwischen Werbungtreibenden und ihren Zielgruppen. Aus der Sicht einer Mediaagentur wird der Prozess der Mediaplanung in seinem komplexen und mehrstufigen Ablauf vom „Briefing“ des Kunden über Markt-und Konkurrenzanalyse, Formulierung der Mediastrategie, Erstellung der Mediapläne bis zum Mediaeinkauf und der Erfolgskontrolle dargestellt und beschrieben. Dabei wird besonderen Wert darauf gelegt, die Zielorientierung und die Dynamik dieses Prozesses zu verdeutlichen, der sich in einem äußerst schnelllebigen Markt vollzieht und permanente Anpassungen erfordert.

Schmidt-Lellek, Christoph J. (2003): Was tun Lektoren? In: OSC 10(1), S. 60-69

abstract: Die Tätigkeit von im Verlagswesen angestellten oder freiberuflichen Lektor/innen ist ein „Dienst im Hintergrund“ und deswegen im Vergleich zu anderen Medienberufen weniger bekannt. Lektor/innen haben aber eine wichtige Vermittlungsfunktion zwischen Autor/innen und Lesepublikum. Der Verfasser dieses Beitrags beschreibt das Berufsbild und die Inhalte der Lektoratsarbeit und zeigt schließlich einige typische Konfliktbereiche, die im Hinblick auf eine Beratung bzw. ein Coaching von Lektor/innen relevant sein können.

Kallenbach, Ingo M. (2003): Abschlussinterventionen im Coachingprozess. In: OSC 10(1), S. 70-80

abstract: Abschlussinterventionen stellen einen wichtigen Aspekt der systemischen Beratung dar. Diese werden oft intuitiv und erfahrungsgeleitet am Ende des Beratungsprozesses gestellt. In diesem Artikel stelle ich eine Vorgehensweise dar, die auf einer systemtheoretischen Analyse des Klientensystems und der entsprechenden Verhaltensverschreibung fußt. Ein Fallbeispiel aus meiner Coaching-Praxis schließt den Artikel ab.

Weiß, Rudolf H. (2003): Das Geschäft mit der Gewalt. In: OSC 10(1), S. 81-87

abstract: Medienpolitik und Medienindustrie stehen in einer unheilvollen Allianz und verhindern, dass der Gewaltdarstellung in den Medien ernsthaft Grenzen gesetzt werden. Die Medienlobby hat es bis heute erfolgreich verhindert, dass aus fundierten Erkenntnissen unabhängiger Forscher über Wirkungen von Mediengewalt wirksame Konsequenzen gezogen wurden. Die Profite der Medienindustrie sind wichtiger als die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Konsequenzen für Politik, Pädagogik und Medienindustrie werden abgeleitet und unbequeme, aber wirksame Lösungsvorschläge unterbreitet.

Mindel, Armin (2003): Das Geschäft mit dem Erfolg. In: OSC 10(1), S. 88-92

abstract: Der Artikel widmet sich den Strategien unseriöser Geschäftemacherei auf dem Gebiet der Beratungs-und Weiterbildungsorganisationen. In diesem relativ jungen und kaum durch Qualitätskriterien o.ä. regulierten Geschäftsgebiet sehen profitorientierte Unternehmer ihre Chance auf schnelle finanzielle Gewinne, indem sie Branchenpraktiker zur Investition ihres Vermögens in scheinbar verheißungsvolle Geschäftsbeteiligungen verführen. Der Autor beschreibt die sich am Rande der Legalität bewegenden Geschäftsprinzipien solcher Unternehmen und benennt die eingesetzten Lockmittel, denen unerfahrene Praktiker leicht auflaufen. In der Konsequenz werden Möglichkeiten aufgezeigt, ein Unternehmen zu prüfen und sich gegen betrügerische Absichten des potenziellen Geschäftspartners zu schützen.


Heft 2

Schreyögg, Astrid (2003): Teamsupervision – Chancen und Risiken. Editorial. In: OSC 10(2), S. 101-103

Bauer, Petra (2003): Teamsupervision in psychiatrischen Teams — eine empirische Studie. In: OSC 10(2), S. 105-119

abstract: Anknüpfend an die Diskussionen um die Reichweite von Supervision in Organisationen wird eine empirische Studie zur Teamsupervision in der Psychiatrie vorgestellt. Auf der Grundlage von ausführlichen Interviews mit Supervisor/innen und Supervisand/innen verfolgt die Untersuchung das Ziel, spezifische Bedeutungsgebungen zur Supervision zu erheben und die Reichweite des Transfers der Supervisionsergebnisse zu ermitteln. Der Artikel konzentriert sich auf einen spezifischen Ausschnitt: die hierarchische Konstitution psychiatrischer Teambehandlung und die damit verbundenen Strukturprobleme der Teambehandlung. Teamsupervision in der Psychiatrie wird vor diesem Hintergrund zum widersprüchlichen und voraussetzungsvollen Unterfangen, mit dem sich spezifische Chancen verknüpfen, das aber durchaus auch mit großen Risiken verbunden ist.

Buer, Ferdinand (2003): Team-Entwicklung in der Supervision zwischen Fallarbeit und Organisationsentwicklung. In: OSC 10(2), S. 121-136

abstract: In der Supervision von verschiedenen Gruppen in einer Organisation ist Team-Entwicklung zum einen notwendig, um die Arbeit der Mitglieder von Fachteams besser zu koordinieren, zum anderen um die kooperative Selbststeuerung der Mitarbeiter/innen insgesamt zu unterstützen. In diesem Beitrag wird zunächst dargelegt, welches Konzept die Psychodramatische Supervision für diese Arbeit anzubieten hat. Im zweiten Teil wird an einem ausführlichen Fallbericht gezeigt, wie dieses Konzept das konkrete Vorgehen des Supervisors beeinflusst hat.

El Hachimi, Mohammed & Arist von Schlippe (2003): Crea-Space — eine Methode zur Entwicklung des kreativen Potenzials in Teams und größeren Gruppen. In: OSC 10(2), S. 137-144

abstract: Mit dem „Crea-Space“ wird eine Interventionsform vorgestellt, die an den Modellen von Open Space und Zukunftswerkstatt orientiert ist. Sie eignet sich für mittlere bis große Gruppen als ein Instrument zur Erzeugung von Kreativität in der Erarbeitung von Zukunftsvisionen. Der Prozess besteht aus fünf Schritten. Die ersten vier dienen der Entfaltung des kreativen Potenzials der Gruppe, der letzte besteht in einem Commitment auf die vorher festgelegten Umsetzungen der kreativen Ideen.

Hedlund, Eva (2003): Zur Bedeutung der Supervision bei stationärer Psychotherapie am Beispiel von psychosomatischen Kliniken. In: OSC 10(2), S. 145-153

abstract: Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Organisation von Supervision in Kliniken, die intensive stationäre Psychotherapie anbieten (Psychosomatik), auf der Basis des „integrativen Modells“ der Supervision von A. Schreyögg (1991). Hierzu werden Überlegungen zur Qualifikation der Supervisor/innen angestellt und Aspekte der verschiedenen Zugänge zur Supervision, wie z.B. analytischer oder verhaltenstherapeutischer Modelle, in Betracht gezogen. Dabei wird dem Status der Reflexion von Themen auf der systemischen oder Organisationsebene besondere Bedeutung beigemessen. Zum Schluss wird ein Modell für die Organisation qualifizierter interner Supervision vorgestellt.

Klitscher, Bertram (2003): Coaching beim Aufbau eines ambulanten Hospizes Rollenwechsel von einer AB-Maßnahme zur Führungskraft. In: OSC 10(2), S. 155-167

abstract: Der Verfasser beschreibt einen Coachingprozess mit der Leiterin einer ambulanten Hospizeinrichtung. Schwerpunkte dieser Beratung sind der Rollenwechsel von einer Mitarbeiterin als ABM-Kraft zur Leiterin, die Spezifika der Leitung von Ehrenamtlichen und die Positionierung der Leiterin in der Gesamtorganisation. Verschiedene Konfliktthemen, die im Laufe dieses Veränderungsprozesses aufscheinen, und ihre Bearbeitung werden im Einzelnen dargestellt.

Tacke, Marion (2003): Verstehen als Grundlage supervisionsgeleiteter Veränderung Individualpsychologische Gruppensupervision mit Lehrer/innen. In: OSC 10(2), S. 169-176

abstract: In der vorliegenden Arbeit wird das Konzept der individualpsychologischen Supervision mit seinem theoretischen Hintergrund, seinen inhaltlichen Schwerpunkten und seinem konkreten Vorgehen dargelegt. Zunächst wird auf Zielsetzung und Aufgabe des tie fenpsychologisch-fundierten Ansatzes eingegangen. Die individualpsychologische Fallarbeit wird prozesshaft beschrieben und am Beispiel konkretisiert. Das Kernstück individualpsychologischen Vorgehens wird an Hand der Lebensstilanalytischen Arbeit erklärt und in ein Modell eingebettet. Hierdurch wird Lehrkräften durch einfühlendes Verstehen zu neuen Denk-und Handlungsmustern in Bezug auf das Arbeitsfeld Schule verholfen.

Schreyögg, Astrid (2003): „Teamsupervision“ — ein Mythos? Ein kritischer Essay. In: OSC 10(2), S. 177-185

abstract: Im vorliegenden Text zeigt die Autorin, dass die Teamsupervision vielfach ideologisch hoch aufgeladen ist. Das belegt sie einerseits anhand von Begriff und Bedeutung des Teambegriffs und andererseits anhand der Traditionen der Teamsupervision. Ihre Empfehlung ist, dass sich alle Beteiligten die substantielle Bedeutung und Funktion von „Team“ und „Teamsupervision“ vergegenwärtigen. Sie sollten auch jeweils genau die Zielsetzungen des Settings überprüfen.


Heft 3

Schreyögg, Astrid (2003): Zur Differenz von Coaching, Supervision, Organisationsberatung und Psychotherapie. In: OSC 10(3), S. 197-198

Schlegel, Cris (2003): Strategien des Konfliktmanagements. In: OSC 10(3), S. 199-215

abstract: Wie gehen Berater verschiedener Provenienz im Konfliktmanagement vor, und wo setzen sie Schwerpunkte in ihrer Beratungsarbeit? Im vorliegenden Artikel werden die Beratungsstrategien von Professionals im Coaching, in der Supervision und in der Organisationsberatung betrachtet und miteinander verglichen. Im Mittelpunkt stehen hierbei die zentralen Unterschiede und das Gemeinsame der Beratungsansätze, die anhand von drei Fallstudien einer Konfliktberatung gewonnen wurden. Während im Coaching die Führungskraft für die Konfliktlösung fit gemacht wurde — basierend auf der Idee, dass Konflikte durch die Führungskraft zu lösen und als topdown-Strategie im Unternehmen umzusetzen sind — wurde in der Supervision und in der Organisationsberatung ein partizipatives Modell der Konfliktlösung gewählt und die Betroffenen zu Beteiligten gemacht. Welche Konsequenzen das für die ratsuchenden Konfliktparteien hat wird ebenso beleuchtet, wie die Differenzen, die in der inhaltlichen und methodischen Gestaltung der Beratungssitzungen sichtbar wurden.

Schreyögg, Astrid (2003): Die Differenzen zwischen Supervision und Coaching. In: OSC 10(3), S. 217-226

abstract: In diesem Beitrag werden zentrale Unterschiede zwischen Supervision und Coaching beschrieben. Sie zentrieren sich auf drei Punkte: Zunächst bestehen sie in einer Zielgruppendifferenz, sodann akzentuiert Coaching die Förderung der Funktionsfähigkeit und Supervision die der Person. Und als dritten Punkt strebt Supervision Veränderung unterer hierarchischer Ebenen an, während Coaching Veränderung von der Spitze ausgehend intendiert.

Schmidt-Lellek, Christoph J. (2003): Coaching und Psychotherapie — Differenz und Konvergenz. In: OSC 10(3), S. 227-234

abstract: Der Autor setzt sich mit der Relation zwischen Coaching und Psychotherapie auseinander. Er betont zwar einige wesentliche Unterschiede, widmet sich hier aber vor allem den Schnittflächen zwischen den beiden Formaten. Er zeigt, dass in vie len Fällen psychotherapeutische Perspektiven, entsprechende Qualifikationen vorausgesetzt, eine wichtige Erweiterung für das Coaching darstellen. Dies wird mit einigen Fallbeispie len veranschaulicht.

Jüster, Markus (2003): Coaching — Performanceorientierung und Managererwartung. In: OSC 10(3), S. 235-243

abstract: Der Autor geht der bis heute etwas strittigen Frage nach, was Manager unter Coaching verstehen. Diese an der Freien Universität Amsterdam entstandene Studie fragt auch nach den Erwartungen an Coaching. Der Autor ermittelt, dass Führungsthemen inhaltlich an erster Stelle stehen und dass heute keineswegs nur Krisen oder Konflikte als Anlass dienen, sondern auch Wünsche nach Verbesserung der individuellen Handlungsfähigkeit.

Jansen, Anne, Eveline Mäthner & Thomas Bachmann (2003): Evaluation von Coaching. In: OSC 10(3), S. 245-254

abstract: In einer Fragebogenstudie mit Coachs und Klienten werden Einflussgrößen, Wirkungen und Wirkzusammenhänge im Coaching untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Coaching eine wirkungsvolle Intervention darstellt, die sich sowohl positiv auf die Selbstreflexion des Klienten als auch auf sein Verhalten auswirkt. Damit die angestrebten Wirkungen erreicht werden können, erweisen sich Veränderungsbereitschaft und Leidensdruck auf Seiten des Klienten sowie Transparenz des Coaching-Konzepts und eine partizipative Vogehensweise auf Seiten des Coachs als Erfolgsprädiktoren. Darüber hinaus wird, ähnlich den Ergebnissen der Psychotherapieforschung, der Einfluss der Beziehung auf das Coaching-Ergebnis identifiziert. Überdies findet sich in den Matchs eine hohe Übereinstimmung hinsichtlich der Wahrnehmung des Coaching-Prozesses.

Schmid, Bernd & Joachim Hipp (2003): Kontraktgestaltung im Coaching. In: OSC 10(3), S. 255-263

abstract: Der Artikel richtet sein Augenmerk auf die Bedeutung von Rahmenbedingungen und Kontrakt-bzw. Beziehungsklärungen, die notwendig sind, damit Coaching positive Wirkungen in Organisationen entfalten kann. Dabei werden insbesondere Fallen beschrieben, die entstehen, wenn die Verantwortung von Auftraggebern und Führungskräften vernachlässigt oder ausgeklammert wird. In einer Fallbeschreibung werden diese Perspektiven vertieft und angereichert.

Zimmermann, Gabriele (2003): Karrierecoaching im Spannungsfeld zwischen beruflichem Ehrgeiz und Privatleben. In: OSC 10(3), S. 264-268

abstract: Für viele Führungskräfte erhöht sich kontinuierlich der Leistungsdruck, sodass die Möglichkeit, Privatleben und Beruf zu vereinen, zunehmend erschwert wird und in immer mehr Fällen die Leistungsfähigkeit der Führungskräfte sinkt. Die Autorin zeigt anhand eines Fallbeispiels auf, wie Führungskräfte zum einen schnell, zum anderen aber auch umfassend mit Hilfe eines Karrierecoachs dieses Spannungsfeld für sich zufriedenstellend lösen können.

Rooij, Saskia van (2003): Eintages-Coaching Standortbestimmung einer Pflegedienstleiterin. In: OSC 10(3), S. 269-273

abstract: In einem Eintages-Coaching bekam eine Pflegedienstleiterin die Möglichkeit, sich auf ihre neue Position als Pflegedienstleiterin zweier Kliniken vorzubereiten. Als vorbereitende Potenzial-Analyse wurde das Bochumer Inventar zur arbeitsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung durchgeführt. Ihr neues Aufgabenspektrum wurde in Zusammenhang gebracht mit ihren Ergebnissen der Analyse, mit theoretischen Aspekten zum Thema „Führung von Führungskräften“ und mit ihrer derzeitigen Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten. Auf der Basis neu gewonnener Einsichten bezüglich ihrer Fähigkeiten und Ressourcen erstellte die Coachingklientin einen konkreten Maßnahmenplan.

Lingner, Delia (2003): Karriereberatung eines Marketingleiters. In: OSC 10(3), S. 274-282

abstract: Der Artikel beschreibt eine Karriereberatung, die ein Marketingleiter anlässlich einer beruflichen Krisensituation und vor dem Hintergrund einer anstehenden Karriereentscheidung in Anspruch nimmt. Ziel ist es, eine Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten, die den Klienten in die Lage versetzt, seine berufliche Entwicklung erfolgreich und motivierend zu gestalten. Eingesetzte Methoden sind die Analyse der aktuellen beruflichen Situation hinsichtlich ihrer Konflikt-und Weiterentwicklungspotenziale, die Ermittlung der Stärken und Schwächen des Klienten, die Auseinandersetzung mit seinen Erwartungen an die Zukunft, eine Zukunftse xploration sowie der Abgleich seiner Potenziale mit den Anforderungen, Chancen und Risiken der beiden zur Auswahl stehenden beruflichen Optionen.

Lenniger, Isolde Maria (2003): Einführung von Coaching. Ein Schulleiter kann es nicht immer allen recht machen. In: OSC 10(3), S. 283-288

abstract: Es wird ein Coachingfall geschildert, in dem ein erfahrener Schulleiter, der es immer allen recht machen will, in Schwierigkeiten gerät. Es fehlt ihm an professioneller Abgrenzung. Obwohl er sie anfänglich stark abwehrt, erkennt er im Coachingprozess die Notwendigkeit und Vorteile einer professionellen Abgrenzung. Als er sie in kleinen Schritten anwendet, verbessern sich seine Kontakte zu den Eltern, er gewinnt an Zeit, die er dringend für Verwaltungsarbeiten braucht, und er fühlt sich nervlich weniger belastet.

Rauen, Christopher (2003): Unterschiede zwischen Coaching und Psychotherapie. In: OSC 10(3), S. 289-292

abstract: Coaching ist keine heimliche Psychotherapie für Manager, auch wenn die eingesetzten Methoden ähnlichkeiten besitzen. In Abgrenzung zur Therapie bezieht sich Coaching primär auf den beruflichen Kontext, erfordert intakte Selbstregulationsfähigkeiten und richtet sich an Personen mit Managementaufgaben. Ein Coach kann keinen Therapeuten ersetzen, und auch Therapeuten können ohne entsprechende Ausbildung und Rollenklärung nicht coachen. Der Artikel benennt diese und weitere Unterscheidungsmerkmale.


Heft 4

Schreyögg, Astrid (2003): Zur Beratungspraxis in Organisationen. Editorial. In: OSC 10(4), S. 299-300

Rothe, Friederike (2003): Vernichtung durch Kommunikation — aufgezeigt am Phänomen „Mobbing“. In: OSC 10(4), S. 301-314

abstract: Über die Erscheinungsweisen, den prozesshaften Verlauf und die Folgen des Phänomens „Mobbing“ herrscht inzwischen hinreichend Klarheit. Nach wie vor mangelt es jedoch an befriedigenden theoretischen Erklärungen. Auf dem Hintegrund eines neu entwickelten Verständnisses von Sozialität und deren Ausdruck in der zwischenmenschlichen Kommunikation versteht die Autorin „Mobbing“ als eine extrem inkongruente Kommunikation über einen längeren Zeitraum zwischen mehr als zwei Personen mit dem Ziel des Ausschlusses von Menschen aus der Kommunikation. Mobbing ist Missbrauch der Kommunikation zur „Exkommunikation“. Basierend auf diesen Überlegungen werden zum Schluss Präventions-und Interventionsmöglichkeiten diskutiert.

Knizia, Friedemann (2003): Zugänge eröffnen, Verstehen ermöglichen. In: OSC 10(4), S. 315-328

abstract: Der Autor beschreibt Veränderungsprozesse in evangelischen Kirchengemeinden durch Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung. Die institutionalisierten Gemeindeberatungen sind systemimmanent befangen und damit in ihren Wirkungsmöglichkeiten eingeschränkt. Organisationsberatungen aus dem Profitbereich scheitern oft an Widerständen, die sie durch unreflektiertes Eintragen kulturfremder Hermeneutiken provozieren. Die Motivationen und Werthaltungen ehrenamtlicher Kirchenvorstandsmitglieder stellen die wesentlichen Sinnfolien dar, denen Akzeptanz und Verstehen entgegen zu bringen ist, um ein vertrauensvolles Arbeitsbündnis zu schließen.

Wolff, Martin (2003): Leitbildentwicklung in Kirchengemeinden. In: OSC 10(4), S. 329-337

abstract: Aufgrund von eigenen Beratungserfahrungen und von durchgeführten Beratungsprozessen werden die Entwicklung von Leitbildern in Kirchengemeinden und vor allem deren Umsetzungsphase mit zahlreichen Beispielen dargestellt. Schwierigkeiten und Hilfen, ihnen zu begegnen, werden benannt.

Hermes, Hans-Joachim (2003): Vom Controlling in der Gemeindeberatung zum Controlling in Kirchengemeinden. In: OSC 10(4), S. 338-345

abstract: Der Autor beschreibt ein internes Controlling in einer Gemeindeberatungsorganisation. Er erläutert die verschiedenen Arbeitsschritte und die Prozesse in den unterschie dlichen beteiligten Gremien, die zu einer Veränderung der kolle gialen Beratung führen. Abschließend leitet er daraus Gesichtspunkte ab, die bei der Einführung von Qualitätsstandards und Controlling bei der Arbeit mit Ehrenamtlichen in Kirchengemeinden zu bedenken sind.

Pohl, Dieter (2003): Entscheidungsprozesse fördern. In: OSC 10(4), S. 346-352

abstract: Der Autor beschreibt ein internes Controlling in einer Gemeindeberatungsorganisation. Er erläutert die verschiedenen Arbeitsschritte und die Prozesse in den unterschiedlichen beteiligten Gremien, die zu einer Veränderung der kollegialen Beratung führen. Abschließend leitet er daraus Gesichtspunkte ab, die bei der Einfürhrung von Qualitätsstandards und Controlling bei der Arbeit mit Ehrenamtlichen in Kirchengemeinden zu bedenken sind.

Steinbrink, Martin (2003): Umstrukturierungsprozesse als Arbeitsfeld der Gemeindeberatung. In: OSC 10(4), S. 353-355

abstract: Kirchliche Umstrukturierungsprozesse sind Einsparungsprozesse. Wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist, dass aufgrund der kontinuierlichen Kirchenaustrittszahlen die Kirchensteuermittel nicht im gleichen Maß wie die Kosten gestiegen sind. Gemeindeberatung setzt in dieser Situation beim kirchlichen Management an. Zu berücksichtigende Faktoren sind Organisationsrahmen und-aufbau sowie die Leitungskultur. Ziel der Umstrukturierungsprozesse sind Anpassungsleistungen, insbesondere an die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen. Unter Berücksichtigung der Widerstände sind bei unveränderter Beibehaltung der kirchlichen Globalziele Reorganisationsprozesse produktiv zu gestalten.

Sipreck, Julia (2003): Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung supervidieren. In: OSC 10(4), S. 356-366

abstract: Der Aufsatz beschreibt die Arbeit mit Ehrenamtlichen, die als Sterbebegleiter/innen ihr Angebot auf Bewohner/innen in Altenpfle geheimen zugeschnitten haben. Die hauptamtliche Koordinatorin der Gruppe ist gleichzeitig die Supervisorin der Ehrenamtlichen. Anhand einer Supervisionssitzung wird eine typische Fragestellung beschrieben.

Cornelius, Martina & Martina Köhler (2003): Supervision als Fortbildungsangebot für stellvertretende Schulleiter. In: OSC 10(4), S. 367-382

abstract: Unser Fortbildungsangebot zielt darauf ab, stellvertretende Schulleiter in ihrer Führungstätigkeit zu stärken. Sie können durch erste Erfahrungen mit dem supervisorischen Beratungsangebot eine Unterstützungsmöglichkeit bei schulischen Veränderungsprozessen kennen lernen. Darin sehen wir einen Beitrag zur Personalentwicklung schulischer Führungskräfte im Land Sachsen-Anhalt.

Schmidbauer, Wolfgang (2003): Die Utopie des Teams. In: OSC 10(4), S. 383-392

Rothe, Friederike (2003): Das Team — das unbekannte Wesen. In: OSC 10(4), S. 393-398

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