Mark Helle, Professor für klinische Psychologie an der Fachhochschule Magdeburg/Stendal, hat 2006 in einem von J. Hardt im Psychosozial-Verlag herausgegebenen Sammelband mit dem Titel„Gesellschaftliche Verantwortung und Psychotherapie“ einen kritischen Aufsatz zur„Leitlinienkultur“ in der Psychotherapie verfasst, die sich langsam und allmählich als Behandlungsstandard zu etablieren versucht. Diese Arbeit ist online auf der website der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie zu lesen. Ihr Anliegen ist es:„zum einen, auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die drohen, wenn Leitlinien wie sie gegenwärtig erstellt werden kritiklos und auf direktem Wege in die Praxis übernommen werden. Zum anderen soll deutlich werden, dass in der derzeitigen Konzeption und Umsetzung von Leitlinien systematisch gegen die wissenschaftlichen Prinzipien verstoßen wird, für deren Hüter sich viele der Autoren von Leitlinien verstehen. Die wissenschaftlich anspruchsvollen und hoch kontrollierten Studien, welche die Basis der Erstellung von Leitlinien bilden, weichen in so vielen Punkten von der psychotherapeutischen Versorgungswirklichkeit ab, dass eine Generalisierung der so gewonnenen Erkenntnisse auf die psychotherapeutische Praxis unzulässig und unwissenschaftlich ist“
Zum vollständigen Artikel
Leitlinien im Spannungsfeld von Wissenschaft, Ökonomie und therapeutischer Praxis
21. September 2007 | Keine Kommentare