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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Initiative zur Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Ausbildung in Österreich

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Aus Wien erreichte mich folgender Brief systemischer Kolleginnen und Kollegen, den ich gerne weiterleite:

Liebe systemische Kolleg:innen,

in Österreich wird seit Jahresbeginn intensiv an der Akademisierung der Psychotherapieausbildung gearbeitet. Die grundsätzlich zu begrüßenden Bestrebungen für ein neues Psychotherapiegesetz  laufen in der letzten Zeit in eine bedenkliche Richtung. Es droht nun auch bei uns das „deutsche Modell“. Dazu hat das Netzwerk Psychotherapie neuwesentliche Einwände, die wir in einer Petition formuliert haben:

https://chng.it/jd8gkL6kzw

  • Das in letzter Zeit politisch angedachte Modell sieht ein ordentliches Studium vor, das heißt, die Universitätslehrgänge in Kooperation mit diversen Fachspezifika gibt es dann nicht mehr. Das Studium soll an bereits bestehenden Instituten der öffentlichen Universitäten stattfinden (in der Regel Psychologie oder Medizin)
  • Ausbildungsinstitut ist demnach die Universität, sie kann Lehrpersonal der Fachspezifika anstellen, muss das aber nicht. Der dadurch entstehende Mangel an Verschränkung von Theorie, Persönlichkeitsentwicklung und Praxis führt zu einer erheblichen Qualitätsminderung.
  • Die Privatuniversitäten müssten ihr Studium anpassen und neu akkreditieren lassen. Da derzeit Struktur, Machbarkeit und Finanzierung der Ausbildung an den öffentlichen Universitäten nicht geklärt ist, besteht die Gefahr, einer großen Minderung von Ausbildungsplätzen, und damit in absehbarer Zeit einer qualitativ und quantitativ beeinträchtigten psychotherapeutischen Versorgung der österreichischen Bevölkerung.
  • Die anerkannten Psychotherapieausbildungen wird es als Alternative nicht mehr geben dürfen (bzw. nur in der Übergangsfrist). Die Existenz der Ausbildungseinrichtungen ist damit in Frage gestellt.

Wir haben eine Petition gestartet und bitten Sie um Ihre Unterschrift!!! 

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