systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

Die Zeitlinie – eine Möglichkeit zur erlebnisintensiven systemischen Therapie mit Einzelklientinnen

| 1 Kommentar

Hans Schindler (Foto: B. Schmidt-Keller)

Heute würde Hans Schindler 70 Jahre alt. Am 8. Oktober 2019 starb er ganz plötzlich in seinem Haus in Italien. Arist von Schlippe und Rudolf Klein mit Barbara Schmidt-Keller haben hier im systemagazin von ihm Abschied genommen. In systhema schrieb Wolfgang Loth: „Wer die Entwicklung der Systemischen Therapie in Deutschland verfolgt hat, wird ermessen können, wie heftig die Erschütterung ist, die diese Nachricht auslöst. Hans Schindler hat die Entwicklung der Systemischen Therapie und der systemischen Perspektiven in Deutschland von Beginn an ungemein wirkungsvoll mitgestaltet. Er war einer der politischen Köpfe dieser Bewegung, hat über 15 Jahre in Vorstandsfunktionen Verantwortung getragen (von 1992 bis 1998 im Mitgliederverein des Instituts für Familientherapie e.V. Weinheim und von 1999 bis 2007 in der Systemischen Gesellschaft). Seit Sommer diesen Jahres war er der erste Systemiker, der als Präsident den Vorsitz einer deutschen Psychotherapeutenkammer (Bremen) innehatte. Er war ein unerschrockener, zielstrebiger und zäher politisch denkender Mensch. Er hatte das Gespür für mögliche Entwicklungen. Doch das allein war es nicht. Was dieses Gespür für mich zu etwas Besonderem machte, waren seine zutiefst humanistisch-politisch fundierte Weltsicht und seine großzügige und menschliche Art, im Kontakt zu sein.”

Hans Schindler hat immer wieder auch Texte veröffentlich, die diese Verantwortung reflektiert haben – zu gesellschaftlichen Themen wie Arbeitslosigkeit, Vergangenheitsbewältigung wie auch therapiepolitische Themen. Er war primär ein „Macher“, der Dinge auf den Weg und Menschen zusammen brachte, organisierte und neben der Arbeit den Genuss verstand. Aber auch zu therapeutischen Fragestellungen hat er sich hier und da geäußert. 1995 erschien in der Zeitschrift systhema, zu deren Redaktion er lange gehörte, ein Artikel über die Technik der Zeitlinie (Time-Line), mit der er gerne arbeitete. Er ist hier zu lesen…

Ein Kommentar

  1. […] Auch in dieser Ausgabe gibt es anlässlich des 50. Geburtstags des IF Weinheim im kommenden Jahr einen Blick in den Rückspiegel. Dieses Mal habe ich mich für einen Beitrag unseres verstorbenen Kollegen Hans Schindler entschieden, der vor knapp 30 Jahren in der systhema erschienen ist. Der Beitrag beschreibt die Methode der Zeitlinie (Timeline) als eine Möglichkeit, eine höhere Erlebnisintensität zu schaffen und Klient*innen selbst in die Konstruktion von Umdeutungs- und Lösungsmöglichkeiten einzubeziehen. Er geht auf mögliche Einsatzfelder ein und illustriert die Arbeit an unterschiedlichen Punkten auf der Zeitlinie (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft) anhand von Beispielen aus der eigenen Praxis. Die Methode der Zeitlinie wird aktuell in den Supervisionen und Seminaren am IF Weinheim wieder häufiger genutzt. Der Text von Hans Schindler erscheint mir hier wunderbar zeitlos. Wer den Charme der ursprünglichen Version nicht missen möchte, findet eine Kopie des Originals bei Tom Levold im systemagazin: https://systemagazin.com/die-zeitlinie-eine-moeglichkeit-zur-erlebnisintensiven-systemischen-therapi…. […]

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