Eine Autorengruppe (Klaus-Thomas Kronmüller, Mechthild Hartmann, Friedebert Kröger, Günther Bergmann, Ernst Richard Petzold und Wolfgang Herzog) haben die therapeutische Beziehung im Erstinterview in einer Studie 29 familientherapeutischer Erstgespräche untersucht, die in der Systemischen Bibliothek vorgestellt wird: „Trotz einer relativ großen Übereinstimmung bei der Konzeptualisierung der therapeutischen Beziehung in der Familientherapie wurden bislang nur wenige empirische Untersuchungen durchgeführt. Dies liegt vor allem im Fehlen von ökonomischen Meßinstrumenten zur Erfassung dieses komplexen Beziehungsgefüges begründet. In der vorliegenden Studie wurden N = 29 familientherapeutische Erstgespräche bei Familien mit einer essgestörten Tochter untersucht. Das Interaktionsverhalten wurde mit der Fragebogenversion des Systems für die mehrstufige Beobachtung von Gruppen (SYMLOG) erfasst. Zentrale Annahmen zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung im Sinne eines einflussnehmenden, aktiv strukturierenden, freundlich bezogenen und zielorientierten Therapeutenverhaltens konnten bestätigt werden. Es gelang, verlaufsprognostisch bedeutsame Beziehungsmuster zu identifizieren. Hierbei erwies sich das Interaktionsverhalten zwischen den beiden Therapeuten als besonders relevant. Die Ergebnisse verweisen auf die Bedeutung der therapeutischen Beziehung für die Behandlung und zeigen die Möglichkeit auf, die komplexen Beziehungen in der Familientherapie mit SYMLOG abzubilden. Aufgrund ihrer Ökonomie ist diese Methode auch geeignet, die Ausbildung und Supervision von Familientherapeuten zu verbessern“
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Die therapeutische Beziehung im familientherapeutischen Erstgespräch
17. Juli 2007 | Keine Kommentare