systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

4. November 2016
von Tom Levold
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Emotionsbasierte systemische Therapie

Elisabeth Wagner und Ulrike Russinger beschäftigen sich seit langem mit der stärkeren Integration affektdynamischer Konzepte in die Systemische Therapie. Bei Klett-Cotta haben sie nun ihre Ideen in einem Buch mit dem Titel „Emotionsbasierte systemische Therapie. Intrapsychische Prozesse verstehen und behandeln. Emotionsbasierte systemische … Weiterlesen

8. August 2016
von Tom Levold
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Wo Coaching zu Hause ist

Kann Coaching „zu Hause“ sein? Auf den ersten Blick irritiert der Titel dieses Buches, das Karin Martens-Schmid über „Beratungsräume und ihre Gestaltung im kulturell-gesellschaftlichen Kontext“ im Springer-Verlag veröffentlicht hat. Das „zu Hause-Sein” verbindet man ja zunächst einmal mit Vorstellungen von Wohnlichkeit und sich-heimisch-fühlen – und nicht mit Arbeit. Coaching als Format professioneller Beratung würde man daher schon eher dem Arbeitsraum einer Beratungspraxis zuordnen: „wo Coaching arbeitet“. In ihrer Einleitung macht die Autorin jedoch schon deutlich, dass Coaching aus gutem Grund nur in Ausnahmefällen in Besprechungsräumen von Unternehmen oder Hotels stattfindet, vorzugsweise aber in den – meist mit Liebe und Bedacht ausgestalteten – Räumlichkeiten der Coaches, die auf diese Weise gewissermaßen inszenieren, was Coaching sein soll, nämlich „eine zeitlich begrenzte professionelle Begegnung, die eine persönliche Beziehung zwischen Menschen auf Zeit ist. Damit sind sie – ähnlich der Therapie – auch intime, vertrauliche Orte” (S. 8). Weiterlesen

2. August 2016
von Tom Levold
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Diagnose: Besonderheit

Schon im vergangenen Jahr habe ich im systemagazin auf das von Sabine Klar & Lika Trinkl herausgebene Buch „Diagnose: Besonderheit. Systemische Psychotherapie an den Rändern der Norm“ hingewiesen, das 2015 bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. Dort gibt es auch mein Vorwort zu diesem Band zu lesen. Wolfgang Loth … Weiterlesen

25. Juli 2016
von Tom Levold
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Paul Watzlawick (25.7.1921-31.3.2007)

Heute würde Paul Watzlawick 95 Jahre alt. Während viele Pioniere der Familientherapie und systemischen Therapie allmählich aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden, ist Name und Werk von Paul Watzlawick immer noch sehr präsent. Wie kaum ein anderer hat er es verstanden, die Grundlagen der Kommunikationstheorie und des Konstruktivismus einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen. Weiterlesen

21. Juli 2016
von Tom Levold
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Form und Funktion des Krankhaften – Pathologie als Modalmedium

Unter diesem Titel hat Uli Reiter, laut Verlagsauskunft Autor, Künstler und Marketingdienstleister ein systemtheoretisches Buch zum Thema der Übertragung von Krankheitsbildern und -vorstellungen auf soziale Systeme und die Gesellschaft als Ganzes vorlegt. Erschienen ist es mit einem Vorwort von Peter … Weiterlesen

23. Juni 2016
von Tom Levold
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Macht der Kapitalismus depressiv?

Der systemische Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass er bei der Erklärung von (vermeintlich individuellen) Phänomenen immer die verschiedenen relevanten sozialen, historischen, ökonomischen, rechtlichen u.a. Kontexte einbezieht. Gerade bei der Frage, was als psychisches oder seelisches Problem, Krankheit oder Störung gelten … Weiterlesen

18. Juni 2016
von Tom Levold
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Handwerk der Psychotherapie: Systemische Therapie

Auch wenn Systemische Therapie immer noch nicht als psychotherapeutisches Richtlinienverfahren anerkannt ist, steht ihr Platz im Spektrum der Psychotherapie-Ansätze außer Frage und ist mittlerweile auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Das schafft Bedarf nach guten Überblicken und zusammenfassenden Darstellungen, die eine … Weiterlesen

22. Mai 2016
von Tom Levold
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Fremdplatzierung und Bindungstheorie

Wolfgang Loth (Bergisch Gladbach): Roland Schleiffer hat sich einen Namen gemacht mit seinen Publikationen zu einer systemtheoretischen Entwicklungspsychopathologie und zur funktionalen Analyse von Verhaltensauffälligkeiten. Vor kurzem hat er seine Arbeiten dazu in zwei bemerkenswerten Bänden aktualisiert und gebündelt (1). Mit … Weiterlesen

21. März 2016
von Tom Levold
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„Crazy like us“ – Wie Amerika den Rest der Welt verrückt macht

Eine wichtige Neuerscheinung des aktuellen Jahres ist soeben im dgvt-Verlag Tübingen erschienen. Es handelt sich um die deutsche Übersetzung eines Buches von Ethan Watters, auf das ich schon 2011 im systemagazin aufmerksam gemacht habe. Watters ist ein amerikanischer Journalist, der sich in seinen Texten mit psychiatrischen, psychologischen und psychotherapeutischen Fragestellungen beschäftigt. In Wikipedia heißt es über sein aktuelles Buch: „In Crazy Like Us erweitert Watters seinen kritischen Ansatz auf die unreflektierte Anwendung psychiatrischer Konzepte. Watters wendet sich in diesem Buch an ein breites Publikum. Teilweise im Stil einer Reisereportage geschrieben schildert das Buch Watters Begegnungen mit psychisch Kranken, Psychiatern und Psychotherapeuten auf der ganzen Welt. Watters zeichnet die Wege nach, auf denen sich über Zeitschriften, Zeitungen, Fachmagazine und Meinungsführer psychiatrische Diagnosen um den ganzen Erdball verbreiten – häufig vorangetrieben durch Kampagnen der Pharmaindustrie. Weiterlesen

18. März 2016
von Tom Levold
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Kriegserbe in der Seele

Seit Beginn der Jahrtausendwende ist zu beobachten, dass ein bisher vernachlässigtes Thema publizistisch in den Fokus rückt: die Auswirkungen von Krieg und Vertreibung der Deutschen im zeitlichen Kontext des zweiten Weltkrieges und den darauf folgenden Ereignissen. Dieses Interesse nährt sich vor allem aus einem Generalmotiv: nämlich die damaligen und die folgenden Generationen, ihr Erleben, ihre seelischen Verletzungen und Einschränkungen besser zu verstehen. Insbesondere die Bücher von Sabine Bode stechen hier heraus (zu nennen wäre u.a. der thematische Erstling Die vergessene Generation. Kriegskinder brechen ihr Schweigen, 2004). Darin spürt sie individuellen Schicksalen von Kriegskindern nach; und sie tut dies anhand von Interviews mit heutigen Erwachsenen, die das damalige Geschehen als Kinder erlebt haben. Ausgangspunkt ist in der Regel ein psychisches Problem oder eine als Problem erlebte Verhaltensweise (z.B. die Unfähigkeit, nahe Beziehungen einzugehen). Der Erzählfaden spannt sodann die Geschichte auf und macht das heutige Geschehen im Kontext von Zeit und Familie verstehbar. In der Gesamtschau ergibt sich aus den Einzelschicksalen eine fast kollektive Traumatisierung der damaligen Generation. Mittlerweile gibt es einige weitere journalistisch-dokumentarische Veröffentlichungen, die ähnlich gelagert sind. Weiterlesen