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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Bad or mad?

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Das Thema Forensik ist im psychotherapeutischen Diskurs bedauerlicherweise reichlich unterrepräsentiert. Immerhin ist die Frage nach dem Umgang mit Gewalttätern in unserer Gesellschaft ein massenmedial aufbereitetes Dauerthema, das freilich in erster Linie unter sicherheitspolitischen Aspekten behandelt wird. Die Soziologin Franziska Lamott und der Psychiater Friedemann Pfäfflin von der Sektion für Forensische Psychotherapie an der Universitätsklinik Ulm haben für die Zeitschrift„Psychotherapie & Sozialwissenschaft“ ein spannendes Themenheft zu„Psychotherapie und Forensik“ gestaltet, das sich schwerpunktmäßig mit Forschungsfragen auseinandersetzt. Kathrin Mörtl und Franziska Lamott beschreiben nachvollziehbar die praktischen Schwierigkeiten beim Einsatz von Forschungsinstrumentarien in der Befragung forensischer Patienten, eine qualitative Arbeit von Thomas Ross et al. untersucht„kognitive Konzepte und Reflektionsebenen von Mitarbeitern des Maßregelvollzuges“ und Svenja Taubner legt mit Florian Juen eine Studie zum Thema„Gewalt in der Spätadoleszenz“ unter einer bindungstheoretischen Perspektive vor. Zum Thema Psychotherapieforschung passt auch ein wunderschöner und beispielhaft ausführlicher Tagungsbericht von Kathrin Mörtl vom 41. International Meeting of the Society for Psychotherapy Research in Nord-Kalifornien. Außerdem finden sich zwei Fallgeschichten im aktuellen Heft, darunter eine des Mitherausgebers Friedemann Pfäfflin, der einen bemerkenswerten Fall aus seiner eigenen zurückliegenden forensischen Begutachtungspraxis schildert, der hoffentlich zum Nachdenken anregt.
Zu den vollständigen abstracts…

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