
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Familiendynamik ist der Vielfalt familiärer Lebensformen und den damit verbundenen beratungsrelevanten Themen gewidmet. Im Editorial von Mathias Berg und Ulrike Lux heißt es: „In den letzten Jahrzehnten haben sich die Struktur und Vielfalt familiärer Lebensformen in Deutschland deutlich gewandelt. Die konstant hohen Trennungs- und Scheidungsraten sowie möglicherweise daraus folgende neue Partnerschaften, Wiederverheiratungen und weitere vielfältige Lebensformen haben dazu beigetragen, dass das traditionelle Familienmodell an Bedeutung verloren hat. Auch in der deutschsprachigen Literatur ist eine Reihe von Begriffen zu finden, die die zunehmende Vielfalt familiärer Lebensformen beschreiben sollen, jedoch oft Unschärfen haben oder negativ konnotiert sind. So ist der Begriff »Stieffamilie« im alltäglichen Sprachgebrauch verbreitet, aber im Vergleich zum Ideal der »Kernfamilie« oft noch mit negativen Assoziationen verbunden. Ebenfalls nicht ganz überzeugend sind die Begriffe »(Nach-)Trennungsfamilie« oder »Fortsetzungsfamilie«. Denn, so könnte man fragen, was wird eigentlich fortgesetzt und was nicht? Würde es nicht naheliegen, ganz einfach von Familie, in all ihrer Unterschiedlichkeit, zu sprechen? Wie man es auch nimmt, in der Praxis von Beratung und (Familien-)Therapie sind das Thema Trennung und Scheidung und die damit verbundenen Probleme ein echter Dauerbrenner. Paare entscheiden, ihre Partnerschaft zu beenden, Eltern fühlen sich oder sind von ihren Kindern getrennt. Neue Familienkonstellationen entstehen und in den Wirren der Übergänge und Neuordnungen tauchen (neue) Fragen und (manchmal wohlbekannte) Konflikte auf. Anfang des Jahres hat der Zehnte Familienbericht der Bundesregierung einen detaillierten Blick auf die Situation allein- und getrennterziehender Eltern und ihrer Kinder geworfen und in der Folge Diskussionen neu entfacht. Das vorliegende Heft schließt an einige der für die Beratung relevanten Fragestellungen an und bringt diese ins systemische Feld“.
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