Klaus Japp, Professor für Politische Kommunikation und Risikosoziologie an der Universität Bielefeld und Vorstand des„Instituts für Weltgesellschaft“ hat einen bemerkenswerten systemtheoretischen Aufsatz über die„Soziologie des fundamentalistischen Terrorismus“ geschrieben, der 2003 in der Zeitschrift„Soziale Systeme“ erschienen und auch online zugänglich ist. Auch wenn die nachfolgende Inhaltsangabe schon anzeigt, dass die Lektüre anspruchsvoll ist, sei diese doch sehr empfohlen:„Der politische Extremismus des Islam wird überwiegend auf sozioökonomische Deprivationen und / oder kulturelle Orientierungs- und Anerkennungsdefizite zurückgeführt. In diesem Zusammenhang dominiert ein argumentum ad hominem, dessen empirischer Hintergrund durch die Realitätskonstruktionen der Massenmedien aufgebaut wird. Der Artikel stellt dagegen auf Kommunikation um und zielt auf Wiederbeschreibung dessen, was die Massenmedien vorgeben. Im Mittelpunkt steht die paradoxe Kommunikation von Einheitssemantiken des islamischen Fundamentalismus im Kontext funktionaler Differrenzierung und des politischen Extremismus des Islam im Kontext sich modernisierender politischer Systeme in der peripheren Moderne. Als grundlegend wird die Paradoxie von säkularer Kontingenz und religiöser Letztbegründung veranschlagt. Deren Entparadoxierung führt über verschiedene Stufen hinweg zur ultimativen Kommunikation des Terrorismus. Dies wird als strukturelle Implikation der Weltgesellschaft identifiziert und gerade nicht als bloß regionale Abweichung von der weltweiten Durchsetzung funktionaler Differenzierung“
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Zur Soziologie des fundamentalistischen Terrrorismus
13. August 2007 | Keine Kommentare