systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

ZSTB Heft 1/07

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Die erste Ausgabe der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung im neuen Jahr enthält äußerst unterschiedliche Beiträge, die sich nicht unter einem speziellen Gesichtspunkt zusammenfassen lassen. Während Klaus Deissler im Editorial über Strategien und„therapeutische Interventionen“ schimpft („So feiern wir Kinder der strategischen Therapeuten, die im Kalten Krieg ihr Handwerk erlernten und ihre theoretischen Grundlagen erschufen, die Saat der Kampfmetaphern unserer Eltern und Großeltern“), finden sich im Heft zwei Beiträge, die eben„Interventionen“ in den Vordergrund stellen. Gunda Busley berichtet von ihrer Arbeit als Begleiterin von Referendaren„auf der Suche nach einer stimmigen Lehrerrolle“, Klaus Mücke schreibt gewohnt wortreich auf, was ihm so alles zum Thema Suizid einfällt und weiß zu überraschen:„Wenn Suizidabsichten vor einem Selbstmord nicht kommuniziert wurden, lässt sich folgern, dass eine relativ eindeutige Entscheidung vorlag; denn nur im Zustand einer mehr oder weniger vollständigen Ambivalenzfreiheit kann dieser gewalttätige Akt gegen sich selbst vollzogen werden“. Da kann man sich über die mehr oder weniger vollständige Ambivalenzfreiheit dieser Aussage nur wundern. Vielleicht fehlte es ja auch an Adressaten für die Kommunikation. Oder die Ambivalenz wurde von Angst, Panik oder anderen starken Affekten übersteuert. Wer will das wissen, wenn Absichten nicht kommuniziert wurden?
Der Berliner Sozialarbeiter Andreas Hampe-Grosser hat sich von der Arbeit des theoretischen Biologen Stuart Kauffman inspirieren lassen, der sich mit der Entwicklung komplexer Systeme beschäftigt, und stellt einige Thesen zur Anwendung von dessen Ideen im Kontext der Familientherapie auf. Bodo Pisarsky, der – ebenfalls in Berlin – gemeinsam mit seiner Frau eine kinder- und jugendpsychiatrische Praxis führt, beschreibt diese als„Familienunternehmen“. Eingeleitet wird das Heft durch einen kurzen Beitrag von Josef Bogacz und Andrzej Cechnicki, die über ihre Krakauer therapeutischen Erfahrungen mit Konzept des sozialen Konstruktionismus berichten.
Zu den vollständigen abstracts…

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