„Vertrauen zeigt sich, wenn ich nicht zu prüfen brauche, ob das, was ein anderer gesagt hat, der Fall ist oder nicht. Wenn einer mir sagt:„Schau, hinter dir ist ein Elefant“, sage ich:„Da muss wohl ein Elefant sein“ Dann drehe ich mich um; ist der Elefant verschwunden; merkwürdigerweise. Warum? Ich weiß nicht, warum, aber jedenfalls war hinter mir ein Elefant. Das nenne ich Vertrauen. Wenn der andere mir etwas sagt, sage ich:„Ich nehme es hin, wie er es sagt“ Natürlich kannst du jetzt einwenden:„Der Hörer, nicht der Sprecher bestimmt die Bedeutung einer Aussage“ Dann übernehme ich eben meine Interpretation dessen, was er jetzt gerade gesagt hat, das heißt das, was ich verstanden habe, das er gesagt hat; vertraue dem anderen. Und ich glaube, wenn man das weiterentwickeln würde, könnte man sagen: Das Problem der Wahrheit verschwindet, wenn man vertraut“(In: Heinz von Foerster & Monika Bröcker: Fraktale einer Ethik – oder Heinz von Foersters Tanz mit der Welt. Heidelberg, Carl-Auer-Verlag 2007 [2. Aufl.], S. 19).
Zitat des Tages: Heinz von Foerster
26. September 2011 | Keine Kommentare