Unter diesem Titel ist 2003 in„Report. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung“ ein Aufsatz des immer faszinierenden und klugen Siegfried J. Schmidt (Foto: Halem-Verlag) erschienen, der sich mit den schwierigen Lernverhältnissen beschäftigt. Damit sind für ihn schwierige Beobachtungsverhältnisse gemeint, schwierige Orientierungsverhältnisse, schwierige Beeinflussungsverhältnisse, schwierige Wissensverhältnisse und schwierige Entscheidungsverhältnisse. Der Aufsatz beginnt folgendermaßen:„Kultürlich ich borge diesen Ausdruck von P. Janich wissen wir, was ,Lernen‘ ist. Schließlich gehen wir jeden Tag damit um, schreiben es uns und anderen zu oder ab, besuchen besondere Orte des Lernens wie Schulen, Bibliotheken, Universitäten usw. Wir gehen mit diesem Begriff im Alltag ebenso sicher um wie mit anderen wichtigen Begriffen, wie z. B. Gedächtnis und Verstehen, Wissen und Kultur, Kommunikation und Wirklichkeit, und das ohne Explikation und Definition oder gerade deswegen? Wissenschaftliche Bemühungen um eine zumindest inreichende Definition solcher Begriffe tun sich da viel schwerer. Verschiedene Disziplinen bieten sehr unterschiedliche Definitionen von Lernen an, die sich nicht zu einer kohärenten Gesamtdefinition synthetisieren lassen. Das verwundert den Beobachter solcher Bemühungen auch keineswegs; hat doch jede Disziplin bei der Verwendung dieses Begriffs einen anderen Referenzbereich im Blick, der von physiologischen über psychologische bis hin zu sozialen, kulturellen und ökonomischen Aspekten reicht. Mit anderen Worten, jede Disziplin selektiert mit Hilfe des Begriffs Lernen andere Phänomenbereiche, die dann als ,Lernen‘ konzipiert werden. Im Unterschied zu solchen einzelwissenschaftlichen Versuchen, inhaltlich bestimmen zu wollen, was Lernen ,ist‘, soll im Folgenden darüber nachgedacht werden, wie wir über ,Lernen‘ reden und welche Plausibilität ein solcher Diskurs erreichen kann“
Zum vollständigen Aufsatz
Was wir vom Lernen zu wissen glauben
4. September 2007 | Keine Kommentare