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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Was ist der Fall? Call for Stories

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Die Praxis der Systemischen Therapie und Beratung ist Gegenstand einer kaum noch überschaubaren Zahl von Veröffentlichungen, in denen eindrucksvoll gezeigt wird, wie kreativ und vielfältig das systemische Methodenrepertoire ist. Allerdings fällt auf, dass Fallgeschichten hier überwiegend als Illustration von Techniken und Vorgehensweisen eingesetzt werden. Auf die Funktion von„Vignetten“ reduziert, können Fälle und Fallgeschichten aber ihren eigene Bedeutung als Basis für die Entwicklung theoretischer und praktischer Fragestellungen nur schlecht herausstellen.
Als HerausgeberInnen von„Kontext“ haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie wir die Kultur der Falldarstellung und Fallerzählung, die ja in der Geschichte der Psychotherapie eine lange Tradition hat, auch im systemischen Kontext fördern können, und wollen im kommenden Jahr ein Heft diesem Anliegen widmen. Wir möchten daher einladen, uns Fallgeschichten (aus Therapie, Beratung, Supervision und Coaching) zu schicken, die aufgrund ihrer besonderen Konstellation, einer spezifischen Dramatik im Verlauf oder einer beispielhaften Prägnanz für sich selbst sprechen. Inhaltlich wollen wir dabei keine Vorgaben machen, da es uns in erster Linie auf die individuelle Erfahrung ankommt. Dabei sollte aber eben nicht die theoretische Beschlagenheit oder die Grandiosität des eigenen Handelns als Therapeutin oder Berater im Vordergrund stehen, sondern die Eigendynamik des spezifischen Falles, die das eigene Handeln natürlich einschließt.
Damit wir ein differenziertes Spektrum an Geschichten erhalten, beträgt das Maximum des Umfanges 15.000 Zeichen – wenn das Charakteristische einer Geschichte auch viel kürzer eingefangen werden kann, ist uns das recht! Wir sind sicher, dass viele der Geschichten, die wir gerne lesen würden, schon vorhanden sind – ob sie schon in einer Schublade liegen oder einfach nur noch aufgeschrieben werden müssen.
Über Vorschläge und Einsendungen freuen wir uns. Ostern 2012 sollten dann die Manuskripte einen druckreifen Zustand erreichen.

Tom Levold, Petra Bauer, Dörte Foertsch, Wolf Ritscher

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