Heute vor 20 Jahren starb Virginia Satir (Foto: Wikipedia) im Alter von 72 Jahren. Sie gehörte zu den ganz frühen Pionieren der Familientherapie. In Wikipedia ist über sie zu lesen:„Bereits kurz nach dem Collegeabschluss als Lehrerin engagierte sie sich in der Eltern-Kind-Beratung und sammelte bei ihrer Arbeit im Sozialdienst viele Erfahrungen zum Thema Familie. Berufsbegleitend absolvierte sie an der University of Chicago ein Postgraduiertenstudium in Sozialer Arbeit. Da dieser Studiengang psychoanalytisch ausgerichtet war, unterzog sie sich auch einer Ausbildung in der Psychoanalyse, einschließlich einer Lehranalyse. Im Jahr 1951 kam ihr (im Rahmen der Arbeit mit einer schizophren erkrankten Patientin) erstmals die Idee, statt Einzelpersonen ganze Familien zu therapieren. Später bemühte sie sich bei ihrer therapeutischen Arbeit regelmäßig, den Mitgliedern einer Klienten-Familie im Rahmen sog. Familienrekonstruktionen die generationsübergreifenden Muster und die Problematik innerhalb des gesamten ‚Familiensystems‘ bewusst zu machen. Sie entwickelte weiter die gruppentherapeutische Methode der Familienskulptur. 1959 wurde sie von Don D. Jackson und Jules Ruskin in das Gründungsteam des Mental Research Institute in Palo Alto bei Stanford (USA) berufen und wurde mit der Leitung der Ausbildungsabteilung des Instituts betraut. Unter ihrer Leitung entstand das erste Familientherapeutische Ausbildungsprogramm der USA. Virginia Satir war über die Vereinnahmung Ihrer Arbeit durch die Integration in die Neurolinguistische Programmierung (NLP) nicht glücklich und setzte ihre Arbeiten eigenständig fort. Ihr Gesamtwerk kennt am besten Jerry Weinberg. Er entschloss sich, nach über zehn Jahren Beschäftigung mit NLP direkt mit Virginia Satir zu arbeiten. Die letzten Jahre bis zu ihrem Tod arbeitete sie intensiv mit Jerry Weinberg und Jean McLendon zusammen. Virginia Satir lehrte das Fach Familiendynamik am Illinois State Psychiatric Institute. Ihr wurde ein Ehrendoktorat der University of Wisconsin verliehen. Sie hielt bis zu ihrem Tod im Jahr 1988 weltweit Vorträge und Kurse“
In Deutschland hatte sie viele Anhänger und beeinflusste vor allem die Mitglieder des Instituts für Familientherapie in Weinheim, die zu ihrem 10jahrigen Todestag 1998 ein sehr persönliches Themenheft von„systhema“ zu ihrem Gedenken herausgebracht haben – darin sind u.a. Beiträge von Gerhard Lenz, Arist von Schlippe, Maria Solmsen, Heidi Salm, Cornelia Tsirigotis, Insa Sparrer & Matthias Varga von Khibéd, Hans Schindler, Haja Molter, Irene Wielpütz und Gesa Jürgens zu finden.
Zum gesamten Heft als PDF geht es hier
Virginia Satir
10. September 2008 | Keine Kommentare