Datum/Zeit
Date(s) - 31.05.22 - 02.06.22
Ganztägig
Veranstaltungsort
IF Weinheim
Kategorien
Gruppentherapeutische Angebote gehören in stationären und teilstationären Einrichtungen zum (geforderten) Standard der Krankenkassen, Rentenversicherer oder freien Träger psychosozialer Dienstleistungen. Auch in ambulanten Kontexten nimmt die Palette von Angeboten stetig zu. ,Pflicht‘ und ,Kür‘ scheinen unzertrennlich zusammenzugehören.
Wie kann nun im sozialen Gefüge einer therapeutischen Gruppe zwischen Vorfreude und Unbehagen ein Raum entstehen, der ein Klima aufrichtiger Begegnungen fördert, Leid lindert und lebenswerte Erfahrungen mehrt? Welche handlungsleitenden und praktikablen Orientierungen aus dem Zusammenspiel von systemischer Theorie, Haltungen und Methoden sind für Gruppentherapeut*innen hilfreich? Was ermutigt Gruppentherapeut*innen, sich selbst und die Gruppenmitglieder bewusst der Komplexität und kommunikativen Ungewissheit in Gruppenprozessen auszusetzen und das Öffnen und Reduzieren so zu gestalten, dass die Wahrscheinlichkeit zunimmt, nützliche Selbstorganisationsprozesse anzuregen?
Seminarinhalte
1. Seminar: Zwischen Vorfreude und Unbehagen: Rahmen setzen – Orientierung geben – Räume schaffen
- Historische und kulturelle Entwicklungen, aktuelle Kontextbedingungen für therapeutische Arbeit in Gruppen
- Varianten von Systemischer Gruppentherapie
- „Eintrittskarten“ in therapeutische Gruppen: „Probleme“, „psychische Störungen“, „Diagnosen“
- Gruppe als sozialer Erfahrungs- und Lernraum: Vorbereitung und Rahmung für therapeutische Gruppenarbeit und Gruppentherapeut*innen
- Systemtheoretische Ansätze und Konsequenzen für das Verständnis von Gruppe als sozialem System: Abgeleitete nützliche Haltungen für systemische Gruppentherapeut*innen; Methodologie und Methoden
2. Seminar: „Ich – Du – Wir … und los!“: Systemisch-prozessorientiertes Arbeiten in Gruppen
- Bedingungen von Zugehörigkeit und Exklusion
- Nützliche Beobachtungskategorien und Wirkfaktoren in Gruppenprozessen als Orientierungshilfe
- Zeit – Raum – Energie im Hier und Jetzt nutzen: Fallverstehen in der Begegnung
- Störungsorientierung trifft Lösungsorientierung: Perspektiven und Unterschiede nutzen
- Zeit und Transfer von Erfahrungen zwischen den Sitzungen als Prozesselemente einbeziehen
- Professionelles Beziehungshandeln als Gruppentherapeut*in: In herausfordernden Situationen und Konstellationen navigieren und beisteuern
3. Seminar: Spezifische Themen – Spezielle Aspekte und Anwendungsfelder
- Noch offene Fragen und Bedarfe werden vertieft und um mögliche spezifische Anwendungsfelder ergänzt
- Störungsspezifische Gruppenkonzepte, z.B. „Gruppe für Menschen mit depressiven Episoden“
- Aspekte von Diversity und kulturellen Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten
- Therapeutische Gruppenprozesse mit/ohne therapeutischer Leitung gestalten
- Schulenübergreifende Gruppenkonzepte
- Gruppentherapien mit Patient*innen und deren Angehörigen: Gruppentherapie im Mehrpersonensetting
- Evaluation von Gruppenprozessen durch Interviews
- Abschied und Abschluss in Gruppen
Leitung: Cornelia Hennecke, Jens Förster, Katja Wrobel
Seminarorte: Woltersdorf + Berlin-Spandau
Weitere Informationen und Anmeldung