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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Online: Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

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Datum/Zeit
Date(s) - 04.03.22 - 05.03.22
Ganztägig

Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut

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Onlineseminar vom 4. – 5 März 2022 via Zoom mit Dr. med. Mirjam Tanner und Dr. med. Herbert Assaloni

 

Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

ACT ist ein relativ neuer psychotherapeutischer Ansatz, der im Rahmen der kontextuellen Verhaltenswissenschaften entwickelt wurde. Das erste Lehrbuch wurde von Steven Hayes, Kelly Wilson und Kirk Strosahl geschrieben und erschien in der USA im Jahr 1999. Mittlerweile findet diese Haltung mit ihren Metaphern und Methoden Einzug in viele verschiedene beraterische Formen und Settings innerhalb des Gesundheitssystems und darüber hinaus.

ACT versteht sich dabei als ein Therapiemodell, welches sich explizit nicht auf die Beseitigung von „Symptomen“ und die Korrektur von „Störungen“ konzentriert. Stattdessen zielt dieser Ansatz auf eine Vergrößerung der psychologischen Flexibilität seitens der Klient*innen wie der Berater*innen ab. Menschen sollen dabei unterstützt und herausgefordert werden, das Leben zu führen, das sie leben möchten auch in Anwesenheit von Problemen und Leid. Es geht darum, immer wieder neu in die gegenwärtige Erfahrung zu gehen und sich nicht in Gedanken zu verstricken und in Gefühlen zu verlieren.

Dabei wird der beraterische Fokus auf ein engagiertes, an den Werten des eigenen Lebens orientierten Handeln gelegt. Mit den hilfesuchenden Menschen werden Fertigkeiten geübt, etwaige (nicht sofort veränderbare) innere und äußere Erlebnisse akzeptierend zu integrieren und dabei die eigene Verhaltensflexibilität und das werteorientierte Handeln im Alltag zu fördern.

ACT ist ein gut mit anderen Verfahren integrierbarer prozessbasierter verhaltenstherapeutischer Ansatz. Zu ACT gibt es eine Vielzahl von Studien, die die Wirksamkeit bei unterschiedlichsten psychischen und psychosomatischen Störungen und Verhaltensschwierigkeiten belegen

Mittlerweile gibt es eine große Therapeut*innen- und Forscher*innen-Community, die in einem ACT-Weltverband organisiert ist; die deutschsprachige Vertretung heißt Deutschsprachige Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaft (DGKV). Die Besonderheit von ACT liegt in der Verbindung zu Achtsamkeitspraxis und systemischen Ansätzen, den vielen erlebnisorientierten Methoden und der gegenseitigen Unterstützung in einer weltweiten Gemeinschaft von Praktiker*innen und Forscher*innen.

 

Was sind die konkreten Inhalte?

Innerhalb von zwei Tagen lernen Sie die Hauptdenkmodelle von ACT kennen. Dabei spielen die Unterscheidungen von sinnlicher Wahrnehmung (im gegenwärtigen Moment) und Interpretationen ebenso eine Rolle wie die Auseinandersetzung mit Werten und Handlungen, die diesen entsprechen.

Sie werden konkrete Interventionen ausprobieren und eine Vielzahl von Übungen kennenlernen. Meist geschieht der Zugang über die eigene Erfahrung, der jeweils auch eine theoretische Einordnung folgt. Anwendungsmöglichkeiten werden so meist ganz von selbst klar und spürbar. Wir werden manchmal in Kleingruppen üben und manchmal im Plenum. Es wird Raum für Fragen geben und Sie erhalten schriftliches Material mit Anregungen zur Weiterarbeit mit dem, was Sie gelernt haben.

 

Wie profitieren Sie vom Onlineseminar?

Das Onlineseminar vermittelt praxisnah anhand zahlreicher Beispiele und Übungen, wie Sie Klient*innen unterstützen können, ihr Leben mehr mit als gegen das subjektiv empfundene Leiden zu leben. Dabei werden die hauptsächlichen Denk- und Handlungsmodelle von ACT sehr praktisch und lebendig erfahrbar gemacht, wobei der Praxis der Achtsamkeit und des Mitgefühls ebenfalls ein großer Stellenwert zukommt. Sie erhalten eine fundierte Einführung und Übungsmöglichkeiten, wie Sie:

> Menschen helfen, neu mit schmerzhaften Erlebnissen umzugehen, die sich nicht leicht verändern lassen,

> als Berater*in oder Therapeut*in selbst flexibel bleiben und sowohl mitfühlend, als auch Anforderungen stellend in Kontakt gehen können (auch mit sich selbst),

> Metaphern und Übungen in den Beratungsprozess einbringen, die manchmal kontraintuitive Sichtweisen einführen und Verbindungen zu Werten herstellen,

> Stille und körperliche Zugänge als Ressource pflegen können,

> ACT-Interventionen strukturiert und bewusst in Ihr bisheriges beraterisches Repertoire integrieren können

 

Für ganz Neugierige die passende Literatur

  • Hayes, Steven, Strohsal, Kirk, Wilson, Kelly (2016): Akzeptanz- & Commitment-Therapie: Achtsamkeitsbasierte Veränderungen in Theorie und Praxis
  • Harris, Russ (2011): ACT leicht gemacht Waadt, M. et al. (2015): Arbeiten mit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie: Ein Fallbuch, Hogrefe
  • Waadt, M. et al. (2015): Arbeiten mit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie: Ein Fallbuch, Hogrefe
  • Romanczuk N. et al. (2021) ACT in Klinik und Tagesklinik, Kohlhammer

 

Termin und Arbeitszeiten

Freitag,           4. März 2022,  09.30 – 12.30 u. 14.00 – 17.00 Uhr

Samstag,         5. März 2022,  09.00 – 12.30 u. 14.00 – 17.00 Uhr

 

 

 

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