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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Kompakt-Weiterbildung: Systemische Traumatherapie

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Datum/Zeit
Date(s) - 06.11.15 - 19.11.16
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Veranstaltungsort
istob – Zentrum für Systemische Therapie, Supervision und Beratung München

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Menschen, die traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren, irren oft jahrelang durch die therapeutische Landschaft, ohne angemessene Hilfe im Sinne einer Erleichterung ihrer Symptomatik zu finden. Die Betroffenen empfinden in der Regel extrem belastende Gefühle, wenn etwas an die traumatischen Begebenheiten erinnert, oder sie entwickeln – im Gegenteil – eine emotionale Taubheit, um sich davor zu schützen, von diesen Gefühlen überschwemmt zu werden. Das soziale Umfeld der Betroffen und auch die professionellen HelferInnen fühlen sich damit häufig überfordert.

Angesichts dieses emotionalen Spannungsfeldes geht es in der Traumatherapie erst einmal darum, das Gefühl von Stabilität und Kontrolle im Leben der Betroffenen zu stärken.
Die Systemische Therapie mit ihrem ressourcenorientierten Ansatz ist in besonderer Weise geeignet, traumatisierte Menschen dabei zu unterstützen, sich wieder zu entspannen und ein Gefühl von Stabilität, Sicherheit und Lebensfreude zu entwickeln.
Erst auf dieser Basis ist es unter Umständen sinnvoll, traumatische Erfahrungen im geschützten Rahmen nochmals genauer anzuschauen, um das traumatische Geschehen vollends integrieren zu können.

Die Forschungen zu Trauma und Traumatherapie der letzten Jahre haben dazu ein reichhaltiges kreatives Handwerkszeug bereitgestellt, das die systemische Herangehensweise hervorragend ergänzt. Insbesondere sind hier folgende Ansätze zu nennen, die in die Weiterbildung mit einfließen:

• die Psychodynamisch-imaginative Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann
• die Arbeit mit schweren dissoziativen Störungen nach Michaela Huber, Ellert Nijenhuis, Onno van der Hart
• die Ansätze der Ego-State-Therapie (z.B. nach Jochen Peichl, Woltemade Hartman)
• EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) nach Francine Shapiro
• neuere Erkenntnisse der Gehirnforschung (z.B. nach Joachim Bauer, Gerald Hüther, Bessel van der Kolk)

Durch den Einfluss dieser Ansätze hat sich ein Paradigmenwechsel in der Psychotherapie insgesamt ereignet, da die schädigenden Ursachen psychischer Störungen wieder mehr in den Blick geraten und dadurch die Symptome als adaptive Umgangsstrategie mit der schwierigen Situation gewürdigt werden, für die es gilt, im Hier und Jetzt funktionalere Alternativen zu entwickeln. In der Weiterbildung werden unterschiedliche Arten von Traumatisierungen behandelt. Dabei werden sowohl betroffene Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche sowie das soziale Umfeld in den Blick genommen. Die Inhalte werden mit Hilfe von theoretischem Input und vielen praktischen Übungen mit kreativen Methoden vermittelt. Dabei werden auch grundlegende systemische Herangehensweisen eingeübt. Die Anwendung der erlernten Konzepte und Vorgehensweisen wird im Verlauf der Kompakt-Weiterbildung in Fallsupervisionen professionell begleitet.

Anerkannt von der Bayerischen Psychotherapeutenkammer und der Bayerischen Ärztekammer

Den erfolgreichen Abschluss des Kurses bestätigen wir mit einem Zertifikat des istob-Zentrums

 

Informationen bei der Kursleiterin unter courtial@istob-zentrum.de

 

Beginn
Freitag, 6. November 2015

 

Ende
Samstag, 19. November 2016

 

Umfang
10 Seminartage à 8 Unterrichtseinheiten,
2 Supervisionstage à 8 Unterrichtseinheiten

 

Kosten
1.650,- € bei Anmeldung bis 15. August 2015
1.550,- € danach
(das sind die neu kalkulierten und gültigen Preise)

 

Zielgruppe
Angesprochen sind MitarbeiterInnen in unterschiedlichen psychosozialen Arbeitsfeldern, z.B. Beratungsstellen, ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen, klinischen, pädagogischen, kirchlichen und anderen Arbeitskontexten, die in ihrem beruflichen Kontext traumatisierten Menschen begegnen und sich für diese Situationen mehr Sensibilität und Sicherheit wünschen und erarbeiten wollen.

 

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