systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

Familiengeheimnisse und generationsübergreifende Traumafolgen

Lade Karte ...

Datum/Zeit
Date(s) - 08.06.22 - 09.06.22
0:00

Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut

Kategorien





Seminar vom 8. bis 9. Juni 2022 in Freiburg mit Michaela Huber

 

Verborgen und doch spürbar …

Familiengeheimnisse, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress und zementierte Glaubenssätze wirken sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: unerklärliche Ängste, Beziehungsstörungen, Albträume und psychosomatische Erkrankungen. Und sie inszenieren die Schrecknisse der Eltern und Großeltern unbewusst immer wieder neu.

Dabei ist es das eine, die transgenerationale Traumatisierung theoretisch zu verstehen. Das andere ist schwieriger: sich ganz konkret damit auseinanderzusetzen, welche Folgen die Traumata der Herkunftsgenerationen für das eigene Denken, Fühlen und Handeln hatten. Zu erkennen, dass das eigene Leid aus der persönlichen Erfahrung mit den Eltern oder anderen wichtigen Bindungspersonen herrührt, ist schon hart. Noch schwieriger wird es, wenn man erkennen muss, wie sehr die eigenen Einstellungen, Vorstellungen, Haltungen – und wie sehr der eigene Kummer durch Übertragungen aus den Eltern-, Großeltern- und Urgroßeltern-Generationen und deren persönlicher, sozialer und politischer Erfahrung herrühren. Subkutan – also wie unter der Haut – vermittelt sich die Atmosphäre aus der Herkunftsfamilie. So vermitteln sich Familiengeheimnisse, unverarbeitete Erschütterungen, Todesängste, existenzielle Nöte aller Art. Sie erzeugen Schmerz, seelischen und körperlichen. Und oft genug ist es schwierig zu erkennen, woher dieser Schmerz kommt. Wie können wir selbst unsere transgenerationalen Übertragungen erkennen, und wie bei unseren Klient*innen? Was hilft, um sich dem delegierten, dem bislang nicht verarbeiteten Schmerz zu stellen, der uns herausfordert? Spannende Themen für ein Seminar, das die Möglichkeit zu persönlichen und therapeutischen Erfahrungen verbindet.

Michaela Huber zeigt in einfühlsamer Weise Fallbeispiele aus ihrer eigenen Praxis, verknüpft diese mit aktuellen Forschungsergebnisse und eröffnet einen Zugang zu dem komplexen Thema „Familiengeheimnisse und generationsübergreifende Traumafolgen“ und lässt dies unter neuem Licht erscheinen.

 

Wie wird gearbeitet?

Im Seminar wird in einem Wechsel von theoretischen Impulsen, Praxisreflexion, Selbsterfahrung, moderierter Plenumsdiskussion, Kleingruppen und Einzelreflexion gearbeitet.

 

Für ganz Neugierige eine Literaturauswahl

  • 2018; Der innere Ausstieg. Transgenerationale Gewalt überwinden, EBook
  • 2013; Der Feind im Inneren: Psychotherapie mit Täterintrojekten. Wie finden wir den Weg aus der Ohnmacht und Gewalt? Paderborn: Junfermann
  • 2012; Transgenerationale Traumatisierung. Paderborn: Junfermann
  • 2010; Viel sein – ein Handbuch. Paderborn: Junfermann
  • 2009; Von der Dunkelheit zum Licht. Mit Pauline C. Frei. Paderborn: Junfermann
  • 2006; Der innere Garten. Ein achtsamer Weg zur persönlichen Veränderung. Paderborn: Junfermann, 3. Auflage
  • 2006; Leiden hängt von der Entscheidung ab. Gedichte & Texte zu Leben, Sterben und Heilwerden. Mit Pauline C. Frei. Paderborn: Junfermann
  • 2003; Trauma und die Folgen. Trauma und Traumabehandlung, Teil 1. Paderborn: Junfermann
  • 2003; Wege der Traumabehandlung. Trauma und Traumabehandlung, Teil 2. Paderborn: Junfermann

 

Termin und Arbeitszeiten

Mittwoch,       8. Juni 2022, 11.00 bis 19.00 Uhr

Donnerstag,    9. Juni 2022,    11.00 bis 17.00 Uhr

 

Kommentare sind geschlossen.