Datum/Zeit
Date(s) - 01.12.18 - 15.07.22
Ganztägig
Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut
Kategorien
Kurs in 9 Kursabschnitten mit Renate Weihe-Scheidt, PD Dr. Stefan Schmidt und Jochen LeuchtBeginn:
Dezember 2018 mit dem Einführungstag
Abschluss: 15. Juli 2022 mit dem Kolloquium
Systemische Therapie und achtsamkeitsbasierte Praxis
Mit dem vorliegenden, innovativen Kursangebot wird zum ersten Mal die systemische Therapie und die Praxis der Achtsamkeit zusammengeführt und für das therapeutische Tun nutzbar gemacht.
Die systemische Therapie und die Achtsamkeitspraxis stehen in einer nahen Verbindung zueinander und die Parallelen sind weit enger als sich dies auf den ersten Blick erahnen lässt. Herangehensweisen sind sich in vielen Aspekten ähnlich und bieten für die therapeutische Arbeit eine ideale Ergänzung. Die achtsamkeitsbasierte Praxis schafft durch ihre körperliche Verankerung und die gewonnenen Einsichten in die eigene Selbst- und Weltbeziehung eine gute Basis für ein stabiles therapeutisches Wirken in Systemen. So können eine hilfreiche therapeutische Grundhaltung und eine gute Beziehungsgestaltung im Rahmen der achtsamkeitsbasierte Übungen erlernt werden. Dabei sind die persönliche Präsenz und das Verständnis der Selbstregulation innerer und äußerer Systeme gemeinsame Ausgangspunkte für eine ressourcenorientierte Begegnung mit schwierigen Konstellationen, Kognitionen und Emotionen.
Um dies zu realisieren werden die klassischen systemischen Techniken und Prinzipien von zahlreichen Übungen aus der Achtsamkeitspraxis, die auch eine regelmäßige Meditationspraxis umfassen, flankiert. Die Achtsamkeitspraxis stammt aus dem Buddhismus und diese Wurzeln werden offen thematisiert. Dies ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Spiritualität, der Kurs selbst ist aber säkular und weltanschaulich nicht gebunden.
Ihr Nutzen: Wie profitieren Sie vom Kurs?
Die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in ist der wichtigste Faktor für den therapeutischen Erfolg, dass zeigt alle Forschung. Die Achtsamkeitspraxis verhilft zu einer sensibleren Wahrnehmung von eigenen Reaktionen und von nonverbalen Signalen der Klient*innen und dient auf diese Weise der bewussteren Beziehungsgestaltung. Sie vermittelt darüber hinaus eine besondere Haltung zu sich selbst und der Welt, die dem systemischen Verständnis in vielem verwandt ist.
Zielsetzung und Inhalte
Die Praxis der Achtsamkeit, den Einbezug des körperlichen Erlebens und die systemische Herangehensweise weisen in der therapeutischen Praxis fruchtbare Gemeinsamkeiten auf. Die Betrachtung der Schnittmenge „Körper, Geist, System“ führt zu inspirierenden Impulsen für die bewusste und sensible Wahrnehmung und Gestaltung der therapeutischen Beziehung.
Im Kurs erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, innovative und methodenübergreifende Konzepte der Systemischen Therapie/Familientherapie und der Achtsamkeitspraxis differenziert und praktisch einzuüben. Die ausführlichen Inhalte und Referent*innen der jeweiligen Kursabschnitte werden Ihnen detailliert im Rahmen des Einführungstages vorgestellt oder Sie fordern dies vorab bei uns an. Inhalte sind:
Der Kurs vermittelt alle wichtigen Aspekte systemischen Therapie
- wesentlichen theoretischen Grundlagen
- die systemischen Haltungen der Kontextsensibilität, des Hypothesen geleiteten Arbeitens und der Ressourcen- und Lösungsorientierung
- ein breites Spektrum an systemischen Methoden
- Grundkenntnisse über Entwicklungspsychologie, Paarmuster, Familienformen und einzelne Störungsbilder
Begleitend dazu beinhaltet der Kurs eine Einführung in Praxis und Theorie und der Achtsamkeit
- Erlernen zahlreicher Achtsamkeitstechniken
- Theorie und Herkunft der Achtsamkeitspraxis
- Aufbau einer stabilen und regelmäßigen Meditationspraxis über die 3,5 jährige Kursdauer
- Thematisierung der Selbstfürsorge und emotionalen Selbstregulation
- Klinische Anwendungen der Achtsamkeitspraxis
Arbeitsformen: Wie wird im Kurs gearbeitet?
In der Kursarbeit werden relevante systemtheoretische Inhalte mit der Praxis der Systemischen Therapie/Familientherapie verwoben und durch Theorie und Praxis der Achtsamkeit und themenzentrierter Selbsterfahrung (150 UE) ergänzt. Es wird in vielfältigen Settings und Formen gearbeitet: Plenum, Selbsterfahrungsgruppen, Arbeitsgruppen, Theorieimpulse, Rollenspiele, Videodemonstrationen, Übungen, Literaturstudium, Selbststudium, Supervision von Fällen und Praxisreflexion. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmer*innen und der Kurleiter*innen werden die Themen des Kurses in Verbindung mit Vorgehensweisen der Systemischen Therapie/Familientherapie erarbeitet. Die Verbindung mit eigenen persönlichen Beziehungserfahrungen ist ein wichtiges Selbsterfahrungselement, das von der professionellen Praxis nicht zu trennen ist.
Darüber hinaus ist die Achtsamkeitspraxis von Beginn an ein regelmäßiges und begleitendes Element, das die Kurseinheiten rahmt und in einigen Kursabschnitten einen größeren Raum einnimmt. Die Atmosphäre ist geprägt von Experimentierfreude und Offenheit für unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen, sowie von Momenten des Innehaltens, der Stille und Gelassenheit.
Die Bereitschaft der Teilnehmer*innen, sich auch mit ihren persönlichen Erfahrungen einzubringen und sich auf eine regelmäßige Meditationspraxis einzulassen ist von besonderer Bedeutung.
Zielgruppe: An wen richtet sich der Kurs?
Das Kursangebot wendet sich an Interessent*innen aus Feldern des Sozial- und Gesundheitswesens die eine Zusatzqualifikation in Systemischer Therapie erwerben möchten. Psychosoziale Praxiserfahrung und die Möglichkeit zur Umsetzung systemischer/ familien-therapeutischer Vorgehensweisen werden vorausgesetzt.
Teilnehmer*innenzahl
Am Kurs können maximal 18 Personen teilnehmen.
Termine
Einführungstag 01.12.2018
Abschnitt I 14.-18.01.2019
Abschnitt II 01.-05.07.2019
Abschnitt III 13.-18.01.2020
Abschnitt IV 20.-24.07.2020
Abschnitt V 18.-22.01.2021
Abschnitt VI 19.-23.07.2021
Abschnitt VII 17.-21.01.2022
Abschnitt VIII 24.-28.05.2022
Abschnitt VIIII 11.-15.07.2022 Kolloquium 15.07.2022