Datum/Zeit
Date(s) - 11.10.17 - 14.04.18
Ganztägig
Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut
Kategorien
Kompaktkurs in zwei Abschnitten mit Dr. Kerstin Stellermann und Dr. Uwe Ratz
Kompaktkurs „Systemische Traumapädagogik“
Wieso erschreckt Felix immer so heftig, wenn es mal laut wird?
Julias Vater hat wahrscheinlich im Krieg ein Trauma erlebt. Was bedeutet das für seine 7-jährige Tochter? Warum verlässt der 10-jährige Emir nicht mehr das Haus und bleibt der Schule fern? Was soll ich tun, wenn die 16-jährige Faizah abwesend wirkt – manchmal spricht sie sogar mit veränderter Stimme? Was tun, wenn…?
Mitarbeiter*innen in der Kinder- und Jugendhilfe sehen sich vielfältigen Fragestellungen in Bezug auf eine mögliche oder tatsächliche Traumatisierung gegenüber. Der Umgang mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen stellt eine große Herausforderung im Alltag dar. Die Arbeit mit ihnen bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Verunsicherung (auf allen Seiten), Stabilisierung, Wiedergewinnung von Sicherheit und Integration der erschütternden Erlebnisse in den biographischen Kontext. Dabei spielt das Wissen der Mitarbeiter*innen/Teams um die Aufrechterhaltung der eigenen Kraft und Gesundheit, dem Umgang mit Krisen und der eigenen Erholung eine wichtige Rolle, um einem „Ausbrennen“ oder sekundärer Traumatisierung der Helfer*innen effizient vorzubeugen.
Mit dem Kompaktkurs „Systemische Traumapädagogik“ wollen wir dem großen Bedarf an traumaspezifischem Wissen in der Kinder- und Jugendhilfe begegnen und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten entwickeln. Dabei wird die Vermittlung traumaspezifischen Wissens durch den bewährten systemischen Ansatz ergänzt. Dessen Stärke liegt im ausdrücklichen Einbezug des sozialen Systems des Kindes bzw. Jugendlichen (Familie oder auch Helfer*innensystem) und der konsequenten Orientierung an den Ressourcen der Betroffenen und des Helfer*innensystems.
Der Kompaktkurs richtet sich an Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, die – weit entfernt von therapeutischen Aufträgen – mit den oben beschriebenen Anforderungen und Belastungen in ihrem Berufsalltag konfrontiert werden und sich für diese anspruchsvolle Arbeit konkrete Handlungsstrategien aneignen wollen.
Zielsetzung und Inhalte – Wie profitieren Sie vom Kurs?
Sie erweitern Ihr Wissen und Ihre Handlungskompetenz im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Sie fühlen sich in den traumageschuldeten, komplexen alltäglichen Herausforderungen sicherer und erlernen alltagspraktisches Wissen und Fertigkeiten. Sie kennen Ihre Grenzen und wissen, wann eine psychotherapeutische Traumatherapie angezeigt ist bzw. wie sie diese in Ihrer beruflichen Rolle unterstützen können.
Sie setzen sich mit Ihrem Arbeitsfeld auseinander und reflektieren, wie Sie mit Ihren Stärken, Ihrem Humor und Ihrer Kreativität eine Bereicherung für ihre Klient*innen und Kolleg*innen sein und bleiben können.
Der Kompaktkurs „Systemische Traumapädagogik“ richtet sich an Sozialarbeiter*innen, (Sozial-)pädagog*innen, Heilpädagog*innen, Psycholog*innen, Erzieher*innen, Krankenschwestern, Pflegkräfte, Ärzt*innen, Lehrer*innen usw., die z.B. in Obhut genommene bzw. außerfamiliär untergebrachte traumatisierte Kinder und Jugendliche betreuen oder in ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, dem Jugendamt, Erziehungsstellen, Fachdiensten und Beratungsstellen, dem Frühförder-, KiTa- und Hortbereich oder als Lehrer*innen und Beratungslehrer*innen mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen konfrontiert sind.
Kurstage
Tag 1: 09.30–12.30 u. 14.00–17.30 Uhr
Tag 2: 09.00–12.30 u. 14.00–17.30 Uhr
Tag 3: 09.00–12.30 u. 14.00–17.30 Uhr
Tag 4: 09.00–12.30 u. 14.00–17.00 Uhr