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Online-Journal für systemische Entwicklungen

systhema 2/2017

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Im März 2017 fand  in Witten/Herdecke eine Fachtagung zum Thema: „Kluge Wege der Vernetzung: Elterliche und Professionelle Präsenz“ statt, deren Ergebnisse schon jetzt in der aktuellen Ausgabe der systhema 2/2017 nachgelesen werden können. Im einleitenden Vorwort schreiben Jens Förster und Andreas Klink: „Präsente Stärke statt Macht – so lässt sich wohl am kürzesten zusammenfassen, was Haim Omer und Arist von Schlippe unter Neuer Autorität verstehen, wobei der Hauptbestandteil einer solchen Erziehungsform die „wachsame Sorge“ darstellt. Anstatt Kinder und Jugendliche zu kontrollieren, geht es viel mehr darum, deren Selbstkontrolle zu stärken – möglichst im Verbund mit anderen, mit der ganzen Familie, LehrerInnen, Nachbarn – oder metaphorisch gesprochen, dem ganzen Dorf. Eine lebendige Gemeinschaft kann uns allen einen sicheren Hafen geben, in dem wir willkommen sind, wenn wir gemeinsame Werte teilen und uns aktiv darum kümmern, dass Konflikte gelöst werden, statt zu eskalieren.

Die Fachtagung in Witten/Herdecke im März: „Kluge Wege der Vernetzung: Elterliche und Professionelle Präsenz“ befasste sich eingehend mit dem Thema. In über 35 Veranstaltungen wurde diskutiert u. a. zu Themen wie „Wie erziehen wir?“, „Wie führen wir oder werden geführt?“, „Wie binden wir Menschen in unsere Systeme ein?“, „Wie können wir andere Systeme zur De-Eskalierung in Systemen nutzen?“, „Wie können wir freundliche Einladungen aussprechen, Konflikte friedlich und gemeinsam zu lösen?“ Wir freuen uns und bedanken uns bei den vielen Beitragenden, die ihre Vorträge für unser Heft zu Artikeln zusammenfassten.

Heiko Kleve ordnet das Konzept der „Netzwerke“ theoretisch in die Systemtheorie ein und findet für seine cleveren Thesen erstaunliche Alltagsbeispiele. Uri Weinblatt schildert uns die de-eskalierende und schamreduzierende Wirkung von Entschuldigungen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Sybille Hüdepohl und Martin Steinkamp zeigen uns, wie Professionelle Präsenz in einer Jugendhilfe gelingen kann und was zur Umsetzung und einer nachhaltigen Wirkung nötig ist. Sybille Hüdepohl teilt zudem ihre Erfahrungen mit präsenter Stärke in professioneller Supervision. Andreas Klink und Thomas Rüth wandten das Prinzip auf eine ganze Gemeinde an und beschreiben, wie man Methodenvielfalt nutzen kann, um durch geeignete Bündnisse das Leben in „Problemvierteln“ lebenswert zu gestalten. Und schließlich schildert Reinhard Meng, wie wirkungsvoll Führung durch Präsenz statt Autorität gelingen kann.

Durch die innovative Kraft der Fachtagung hat dieses Heft beinahe ungewollt einen Schwerpunkt gefunden – wir beide fanden die Vorträge inspirierend und extrem spannend – und haben Haim Omer und Arist von Schlippe zu einem Interview-Spiel eingeladen, um mit ihnen gemeinsam in die Zukunft zu schauen. Ergänzt wird das Heft noch durch einen Artikel von Caroline Schilling, die danach fragt, „wie sexy darf, soll oder muss Systemische Beratung und Therapie sein?“. Alle bibliografischen Angaben und abstracts finden sich hier…

 

 

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