Die neue Ausgabe der Familiendynamik (alte Abb.), die das sei hier einmal angemerkt – vor 30 Jahren unter der Herausgeberschaft von Helm Stierlin und Josef Duss von Werth das Licht der Welt erblickte (einen herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle), beschäftigt sich mit dem Thema der Systemischen Seelsorge, als das erste Heft einer Zeitschrift im deutschen Sprachraum überhaupt, wie im Editorial stolz vermerkt wird. Aus dem Editorial:
„Passen konstruktivistische Ideen und Glaubensüberzeugungen überhaupt zusammen? Die Tatsache, dass Seelsorge systemisch praktiziert wird und nicht als teuflisch ausgeschlossen wird, lässt schließen, das es geht dass es ‚irgendwie‘ gehen muss. Aber wie genau sieht es aus?
Martin Ferel beschreibt eine Seelsorge, die sich dezidiert von Problem- und Lösungsorientierung abhebt. Die Fragen nach Anliegen und Auftrag aus systemischer Sicht zeigen gerade, dass Seelsorge noch ganz andere Zugänge und Themen suchen kann, mit den sie wohlwollende Wirkung hinterlässt.
Rita Schaab gibt Einblick in den Mikrokosmos einer dörflichen Kirchengemeinde.
Heike Knögel beschreibt, wie die Organisation ‚Krankenhaus‘ die seelsorgerische Arbeit formt, Themen schafft, Krisen zeitigt, Lösungen im Rahmen der Organisation ermöglicht.
Christoph Morgenthaler entwickelt systemische Ideen zu einem Thema, das in Religionen einen zentralen Platz hat: Tod und Trauer. Günther Emlein zeigt mit Hilfe der Systemtheorie Unterschiede zwischen Seelsorge und anderer systemischer Praxis auf. Das Religion dort eine Rolle spielt, ist zu erwarten, aber was heißt dies für Kommunikation?“
Das Heft wird abgerundet durch einen Übersichts-Beitrag über den gegenwärtigen Stand der Reproduktionsmedizin sowie einen Aufsatz der Herausgeber mit Arnold Retzer über die Frage:„Wann endet eine Therapie?“
Zu den abstracts der aktuellen Ausgabe
Systemische Seelsorge
11. August 2006 | Keine Kommentare