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Online-Journal für systemische Entwicklungen

systemische Aufstellungen als NebenHauptfach

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Wofür das Aufstellen nicht alles gut ist. systemagazin-Leser Tobias Wieland ist über das„Stellvertretern“ zur Systemischen Therapie gekommen und erzählt im heutigen Kalendertürchen wie:

„Meine erste wirklich zündende Begegnung mit systemischer Theorie und Praxis fand eher am Rande eines universitären Einführungsseminars in systemische Familientherapie statt. Der Professor, dessen Name ich mittlerweile vergessen habe, erwähnte kurz vor Schluss, dass es als familientherapeutischen Ansatz auch die Aufstellungsarbeit von Bert Hellinger gäbe, und es sehr erstaunlich und lehrreich sei, als Stellvertreter aufgestellt zu werden. Ein schönes Beispiel für die Idee, dass die Bedeutung der Nachricht beim Empfänger entschieden wird: Irgendetwas interessierte mich an dieser Stellvertreter-Idee außerordentlich und so telefonierte ich die lokalen Aufsteller ab, die im örtlichen Stadtmagazin warben. Dort war ich in der Folge immer wieder ein gern gesehener Gast – vor allen Dingen als Mann. In der Tat hat mich diese Arbeit damals sehr fasziniert. Die Beschäftigung damit hat mich zudem über so manche Frustphase des Studiums hinübergerettet. Ich habe sozusagen systemische Aufstellungen als NebenHauptfach (hauptsächlich, aber neben dem Studium) studiert und schließlich sogar meine Diplom-Arbeit über dieses Thema geschrieben. Durch das Stellvertretern ergaben sich außerdem sehr schöne und ermutigende Kontakte mit Therapeuten, die mir heute noch gut im Gedächtnis sind. Für mich war diese Möglichkeit ein großes Glück: Wo hätte ich  sonst so direkt Familientherapie und –therapeuten als Außenstehender erleben können?
Mittlerweile habe ich mich von Aufstellungen etwas entfernt, nähere mich aber zyklisch immer wieder an und absolviere zurzeit eine „klassische“ systemische Ausbildung. Geblieben ist mir eine entspannte Offenheit, scheinbar widersprüchliche Ideen und Ansätze nebeneinander gelten lassen zu können. Darüber bin ich sehr froh. Und bei der Gelegenheit  möchte ich dem Professor von damals für seinen Schmetterlingsflügelschlag danken, der mir letztlich einen schönen kleinen Sturm im Leben beschert hat“

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