Ruppert Heidenreich beschreibt im heutigen Adventskalender eine Erfahrung, die den meisten von uns nicht fremd sein dürfte:„Ich war junger Supervisor, hatte gerade meine Ausbildung beendet und war seit etwa drei Jahren als Supervisor tätig. Durch meine Erfahrungen als Supervisor hatte ich bereits gelernt, dass jeder Prozess anders war und dass die klassischen Lösungswege, wie wir sie in der Ausbildung erprobt hatten, nicht immer so reibungslos funktionierten. Trotzdem hatte ich den Anspruch, dass am Ende einer Supervision eine brauchbare und tragfähige Lösung stehen sollte. Und ich war immer wieder maßlos enttäuscht, wenn die Supervisandin oder der Supervisand zwar mehrere Lösungen gefunden hatte, aber keine verwirklichen wollte. Ich hatte dann das Gefühl, gescheitert zu sein, nicht professionell genug gearbeitet oder etwas übersehen zu haben: Habe ich die Supervisandin oder den Supervisanden nicht genügend unterstützt oder gar daran gehindert, die wirklich beste Lösung zu entwickeln?. Dass man von Klienten auch lernen kann, Vertrauen in ihre eigenen Lösungen zu entwickeln, zeigt seine Geschichte.
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systemagazin Adventskalender:Ich bin die glücklichste Frau der Welt! Oder: Das wirklich Wichtige findet außerhalb der Supervision statt
8. Dezember 2010 | Keine Kommentare