Liebes systemagazin-Publikum,
wie in den vergangenen Jahren gibt es im systemagazin einen Adventskalender, der mit Beiträgen aus Ihrer Mitte bestückt ist. Dieses Jahr wurde dazu eingeladen, Gedanken, Geschichten, Bilder usw. zum Thema „Unterschiede, die einen Unterschied machen“ als Kalendertürchen einzureichen. Den Start macht heute Wolfgang Loth. Ich wünsche Ihnen allen eine hoffentlich gesunde und friedliche Adventszeit.
Herzliche Grüße, Tom Levold (Herausgeber systemagazin)
Wolfgang Loth, Niederzissen: Batesons Walden
Eines Tages kam unerwartet Besuch. Heraklit stand vor der Tür. Bateson freute sich, zeigte Heraklit seine Hütte und das umgebende Land: „Mein Kontext!“. Heraklit zögerte einen Moment, dann fast beiläufig: „Wie wäre es mit kontexten, Gregorios?“. Bateson nickte: „Ich weiß, alles fließt…“. „Wenn das alles wäre“, brummte Heraklit, „als ob das die Information wäre! Ich habe doch immer wieder gesagt…“. Bateson unterbrach ihn, „Was soll’s! Kein Grund, gleich den Blues zu kriegen. C’est la vie“. Heraklit stimmte zu: „Ja, besser, dann lieber Rhythm and Blues“. Und dann beinahe heiter, der Gedanke schien ihm zu gefallen: „Das wär’s doch, Gregorios, der Rhythmus macht den Unterschied, Rhythmós, das Fließen…!“. Die beiden verschwanden in der Hütte, nur noch undeutlich war etwas zu hören von einem Bit, manche glaubten auch, Malcolm gehört zu haben, aber sicher war sich da keiner. Mehr ist im Übrigen von dieser Begegnung nicht überliefert.
Lieber Wolfgang, danke für diese Geschichte, die meine Fantasie anregt. Und ich glaube, dass ein wenig mehr antikes Denken Bateson (und uns) gut getan hätte, herzliche Grüße, Lothar
Lieber Wolfgang, ein sehr schöner Text und eine tolle Idee: Heraklit und Bateson im Dialog. Ach je – wo wären wir ohne Zeit und Rhythmus? Wir wären gar nicht.
Liebe Grüße
Rudi
Eine wunderschöne Geschichte zum Advent