systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

4. Februar 2015
von Tom Levold
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Dietrich Bonhoeffer (4.2.1906-9.4.1945)

Glück und Unglück,
die rasch uns und überwältigend treffen,
sind sich im Anfang,
wie Hitze und Frost bei jäher Berührung,
kaum unterscheidbar nah.

Wie Meteore
aus überirdischer Ferne geschleudert,
ziehen sie leuchtend und drohend die Bahn
über unseren Häuptern.
Heimgesuchte stehen betroffen
vor den Trümmern
ihres alltäglichen, glanzlosen Daseins.

Groß und erhaben,
zerstörend, bezwingend,
hält Glück und Unglück,
erbeten und unerbeten,
festlichen Einzug
bei den erschütterten Menschen,
schmückt und umkleidet
die Heimgesuchten
mit Ernst und mit Weihe.

Glück ist voll Schauer,
Unglück voll Süße.
Ungeschieden scheint aus dem Ewigen
eins und das andre zu kommen.
Groß und schrecklich ist beides.
Menschen, ferne und nahe,
laufen herbei und schauen
und gaffen
halb neidisch, halb schaudernd,
ins Ungeheure,
wo das Überirdische,
segnend zugleich und vernichtend,
zum verwirrenden, unentrinnbaren,
irdischen Schauspiel sich stellt.
Was ist Glück? Was ist Unglück?

Erst die Zeit teilt beide.
Wenn das unfaßbar erregende, jähe Ereignis
sich zu ermüdend quälender Dauer wandelt,
wenn die langsam schleichende Stunde des Tages
erst des Unglücks wahre Gestalt uns enthüllt,
dann wenden die Meisten,
überdrüssig der Eintönigkeit
des altgewordenen Unglücks,
enttäuscht und gelangweilt sich ab.

Das ist die Stunde der Treue,
die Stunde der Mutter und der Geliebten,
die Stunde des Freundes und Bruders.
Treue verklärt alles Unglück
und hüllt es leise
in milden,
überirdischen Glanz.

Dietrich Bonhoeffer

(geschrieben im KZ Buchenwald, Juni 1944)

4. Februar 2015
von Tom Levold
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Sind Laienhelfer, Berater und Therapeuten gleich wirksam? Anmerkungen zu einer bedeutsamen und ungeklärten Frage

Jürgen Beushausen

Jürgen Beushausen

Unter diesem Titel hat Jürgen Beushausen bei socialnet.de unter der Rubrik Materialien einen längeren Text veröffentlicht, der sich in der Tat mit einer bedeutsamen Frage beschäftigt. In seiner Zusammenfassung schreibt er: „Ältere Untersuchungen zeigen, so Müller-Kohlenberg (1996), dass Selbsthilfe, Beratung und Psychotherapie gleich wirksam sind. In diesem Beitrag wird erörtert, wie diese Befunde interpretiert werden können und welche möglichen Schlüsse für das psychosoziale Handeln gezogen werden können. Vorgestellt werden vom Autor keine theoretische Fundierung oder eindeutige Antworten zu diesem umfangreichen Thema, sondern subjektive Anmerkungen, Versatzstücke und Anregungen um eine kritische (Selbst)Reflektion anzuregen. Einführend wird aufgezeigt, dass sich in der Fachliteratur keine einheitliche Beschreibung der Aufgaben und Funktionen von Beratung, Therapie und Selbsthilfe findet, sondern, dass sich diese Beschreibungen widersprechen und insbesondere an den jeweiligen Interessen der Helfergruppen ausrichten. Vorgeschlagen wird in den Mittelpunkt einer Bewertung psychosozialen Handelns die Wirk- und Passungsfaktoren zu stellen. Da alle Interventionen nicht nur wirken, sondern auch Nebenwirkungen, Risiken und mögliche Schäden beinhalten, wird hierauf in einem Exkurs eingegangen. Abschließend werden erste Schlussfolgerungen gezogen, empfehlenswerte Haltungen der Helfer benannt und ein Passungsmodell vorgestellt.“ Der lesenswerte Text plädiert dafür, problemangemessene Kooperationsformen zwischen verschiedenen Hilfeformen zu entwickeln bzw. zu verstärken: „Für die psychosoziale Praxis bedeutet dies: Entscheidend ist neben der Person des Beraters die Passung von Methode, Konzept, Setting und Intervention. Im Mittelpunkt steht die passende Wahl der jeweiligen Helfergruppe. Die Auswahl der geeigneten Interventionen berücksichtigt Kriterien von Wirksamkeit, ethische Aspekte und die Interessen des Beraters und seiner Institution. Um Nebenwirkungen und Schäden präventiv zu vermeiden ist selbstreflektorisch zu fokussieren, ob eine ausreichende „Passung“ gegeben ist.“

Zum vollständigen Text…

3. Februar 2015
von Tom Levold
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In Deutsch­land le­ben 2,5 Millionen Fami­lien mit Migra­tions­hinter­grund

WIESBADEN – Im Jahr 2013 gab es in Deutschland 8,1 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. Davon hatten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gut 2,5 Millionen Familien einen Migrationshintergrund. Das heißt, mindestens ein im Haushalt lebender Elternteil besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit, hat die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erhalten oder ist Spätaussiedler. Somit hatte fast jede dritte Familie (31 %) ausländische Wurzeln. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland. Im Vergleich zu 2005 – hier wurde erstmals der Migrationsstatus im Mikrozensus abgefragt – hat sich die Zahl der Familien mit Migrationshintergrund um 131 000 erhöht (2005: rund 2,4 Millionen). Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund an allen Familien betrug damals 27 %. Die Gesamtzahl der Familien mit minderjährigen Kindern ist im Vergleich zu 2005 hingegen gesunken, und zwar um 837 000. Damals gab es noch 8,9 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern in Deutschland. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

3. Februar 2015
von Tom Levold
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Neuroleptika minimal – warum und wie

Volkmar Aderhold, Jg. 1954, ist Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin. Nach mehr als 25 Jahren Tätigkeit in der Psychiatrie, u.a. 10 Jahre als Oberarzt im Bereich Psychosen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf arbeitet er seit 2006 am Institut für Sozialpsychiatrie der Universität Greifswald. Er ist ausgewiesener Spezialist für Anwendungschancen und -schäden von Neuroleptika und kennt wie kaum ein anderer den Forschungsstand zu diesem Thema. Auf der website des Psychiatrie-Verlages befindet sich ein ausführlicher Text von ihm, der dort folgendermaßen eingeführt wird: „»Neuroleptika minimal – warum und wie« lautet der Titel eines neuen, 68-seitigen Aufsatzes von Dr. Volkmar Aderhold vom Institut für Sozialpsychiatrie an der Universität Greifswald. (…) Auf 68 Seiten verarbeitet der Psychiater Volkmar Aderhold die Forschungsergebnisse aktueller Studien zur Behandlung mit Neuroleptika zu einem psychopharmaka-kritischen Aufsatz. Er behandelt dabei unter anderem Themen wie: Wirksamkeit der Neuroleptika, Unterschiede zwischen Neuroleptika der 1. und 2. Generation, Supersensitivitätspsychosen, Überdosierungen und Polypharmazie, Nebenwirkungen wie Übergewicht, Metabolisches Syndrom, Diabetes und plötzlicher Herztod, Akutbehandlung mit Neuroleptika, Langzeitbehandlung mit und ohne Neuroleptika, Studien zum Absetzen von Neuroleptika, Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen, Neuroleptika bei Menschen über 40, Prädiktoren für Rückfälle, Prädiktoren für erfolgreiches Absetzen, die Hauptfehler üblicher psychiatrischer Behandlungssysteme, Kognitive Therapie statt Neuroleptika bei psychotischen Symptomen“. Der Text steht zum Download zur Verfügung und ist allen zu empfehlen, die in einem Arbeitsbereich tätig sind, in dem Neuroleptika verabreicht werden.

30. Januar 2015
von Tom Levold
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Konfliktregelung zwischen Nähe und Distanz: Entflechtung von Konfliktparteien in Organisationen

Konfliktdynamik 4(1): 2015

Konfliktdynamik 4(1): 2015

Mit diesem Titel geht die Zeitschrift Konfliktdynamik in ihren vierten Jahrgang. Auch wenn sich die meisten Menschen das wünschen, ist die Wiederherstellung von Kooperation, Wohlwollen oder gar Harmonie in der Beratung und Mediation von Konfliktpartnern nicht immer zu erreichen. Manchmal kann ein gutes Ziel der Klärung auch die Entflechtung der Konfliktparteien sein, d.h. die Reduzierung oder Beendigung von Kooperation. Eine solche Lösung birgt natürlich auch wieder eigene Probleme, mit denen sich eine wirklich ergebnisoffene Beratungsstrategie auseinandersetzen muss. Die Komplexität und Ambivalenz eines solchen Spannungsfeldes für Mediation und Beratung auszuloten ist das Ziel des aktuellen Themenheftes. Eine genaue Übersicht über dieses Heft finden Sie hier. Darüber hinaus finden Sie jetzt auch die kompletten bibliografischen Angaben des Jahrgangs 2014, in denen es u.a. Themenhefte zu „kalten Konflikten“ und „heißen Konflikten“ gab, sowie die Angaben zu den Jahrgängen 2012 und 2013 im neuen Layout.

29. Januar 2015
von Tom Levold
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Lob des Zauderns

Rudolf Klein gehört nicht nur zu den erfahrensten Suchttherapeuten im deutschsprachigen Raum, er vermag auch wie nur wenige andere theoretische Einsichten und praktische Überlegungen auf eine ebenso inhaltlich schlüssige wie formal elegante Weise dem Fachpublikum zu vermitteln. Hatte er schon 2002 mit „Berauschte Sehnsucht“ systemisch-konstruktivistische Ideen auf den Bereich der Therapie süchtigen Trinkens angewendet und mit vielen Praxisbeispielen und kommentierten Transkripten veranschaulicht, bietet er mit seinem neuesten Buch „Navigationshilfen für die systemische Therapie von Alkoholabhängigkeiten“ an, die allen PraktikerInnen nur ans Herz gelegt werden können. In seiner Einleitung schreibt er: „Die dargestellten Überlegungen und Vorgehensweisen sind in einer langjährigen ambulanten Praxis entstanden. Unter diesen Bedingungen konnten zwei unterschiedliche Perspektiven miteinander verknüpft, reflektiert und weiterentwickelt werden: einerseits konkrete therapeutische Erfahrungen mit abhängig trinkenden Menschen, ihren Schicksalen, Bewältigungsversuchen, Hoffnungen und Enttäuschungen; andererseits theoretische und therapeutische Vorannahmen über das Phänomen der Alkoholabhängigkeit. Durch die Reibung dieser beiden Perspektiven entstand ein Ansatz, der sowohl theoretische als auch praktisch-therapeutische Zugänge bietet.

Rudolf Klein (2014): Lob des Zauderns

Rudolf Klein (2014):
Lob des Zauderns

Im folgenden Text werden die therapeutischen Verläufe von vier erwachsenen Klienten – Frau Müller, Herrn Meier, Herrn Hans und Herrn Hoffmann – dargestellt. Obwohl die vier Klienten auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Lebensverläufe und Lebensbedingungen aufweisen, lassen sich bei genauerem Hinsehen doch erstaunliche Ähnlichkeiten finden, die für die theoretischen Annahmen relevant sind. Trotz, besser: wegen dieser erstaunlichen Ähnlichkeiten erfordert jedoch jeder therapeutische Prozess einen individuell angepassten und zugeschnittenen Weg der Veränderung und Wandlung.

Beides will und soll dieses Buch liefern: Die individuellen Unterschiede werden in einem übergeordneten Konzept integriert, und das übergeordnete Konzept wird im therapeutischen Verlauf individualisiert. Das Buch strebt dreierlei an: zum einen Menschen Anstöße für die Reflexion des eigenen Trinkverhaltens geben und damit einen Beitrag zu ihrer Entscheidung für oder auch gegen eine Veränderung liefern; zum zweiten Menschen ermutigen, den Weg in professionelle Therapien einzuschlagen, auch wenn sie diesen Weg zwischenzeitlich als untauglich bewertet oder ihn aus anderen Gründen bislang vermieden haben; und drittens Kolleginnen und Kollegen neugierig auf die Arbeit mit süchtig Trinkenden machen und dadurch die Angebotspalette für alkoholabhängige Menschen erweitern – über die oft stark eingefahrenen theoretischen Sichtweisen und praktischen Angebote der traditionellen Suchtkrankenhilfe hinaus“. „Wer im Labyrinth der Alkoholtherapien Orientierung sucht, kommt um dieses Buch nicht herum“, schreibt Arnold Retzer im Klappentext des Buches, und da kann man ihm nur zustimmen. Das tut jedenfalls auch Hans Schindler, der das Buch gelesen hat und rezensiert.  Weiterlesen →

26. Januar 2015
von Tom Levold
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systemagazin wird 10 Jahre alt!

Heute vor 10 Jahren hat das systemagazin die Welt erblickt. Ausgangspunkt war der Wunsch, eine website zu lesen, in der man für die systemische Arbeit relevante Literatur recherchieren kann, erfährt, was in den verschiedenen Zeitschriften so passiert, Hinweise auf interessante Texte im Netz bekommt usw. Aber eine solche website gab es nicht. Also überlegte ich mir in den Weihnachtsferien 2004,  eine solche Seite selbst zu programmieren, ohne mir große Gedanken zu machen, auf was ich mich da einlassen würde. Die technische Seite erwies sich (zunächst) leichter als erwartet und so ging das systemagazin am 26. Januar 2005 zum ersten Mal an den Start. 2006 kam noch ein Blog hinzu, der es möglich machte, tagesaktuell neue Inhalte hinzuzufügen. Mit der Zeit stellten sich aber die technischen Lösungen, die ich gewählt hatte, als unzulänglich und zu arbeitsintensiv heraus. Die Umstellung auf WordPress im Sommer 2014 hat diese Probleme gelöst und macht das systemagazin vor allem lesbarer, eben auch auf tablets und Smartphones. Dass sich das Ganze so erfolgreich entwickeln würde, habe ich nicht gedacht. Dafür möchte ich mich bei allen Leserinnen und Lesern und natürlich vor allem auch bei allen Autorinnen und Autoren ganz herzlich bedanken, genauso wie für die wunderbaren und motivierenden Glückwünsche, die mich zu diesen Anlass erreicht haben! Hannah Eller aus Hamburg hat sogar einen kleinen Geburtstagsfilm gemacht, auch dafür ganz herzlichen Dank!

Auch wenn es nicht immer leicht ist, alles im Alleingang zu produzieren, macht mir die Arbeit am systemagazin nach wie vor Spaß. Ich freue mich also auf die kommenden Zeiten und natürlich auch auf Ihre Kommentare und Beiträge, die das systemagazin erst zu einem lebendigen Medium machen.

Tom Levold
Herausgeber systemagazin

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25. Januar 2015
von Tom Levold
1 Kommentar

Neue Seiten

Im Netz sind zwei neue Angebote zu finden, die für Systemiker von Interesse sein könnten. Ulrich Clement ist mit dem Institut für Sexualtherapie Heidelberg mit einem Portal für Sexualtherapie an den Start gegangen, in dem nicht nur Weiterbildungsangebote vorgestellt werden, sondern auch Raum für Nachrichten und Debatten geboten wird. Und Hannah Eller aus Hamburg platziert mit systemVIBES „systemisches in Bild und Ton“ ins Netz. Sie schreibt dazu: „Während manche vielleicht eine klare Vorstellung davon haben, was ,systemisch’ für sie bedeutet, ist das für andere eine Gleichung mit mehreren Unbekannten. systemVIBES hat das Anliegen ,good and bad vibrations“ in Ihnen anzuregen – VIBES eben. Vielleicht entwickelt oder verändert sich dadurch ein Gefühl zu diesem komplexen Begriff, Antworten werden hier vielleicht wieder zu Fragen und Gedanken wechseln mal kurz die Richtung, um den Begriff ,systemisch’ in Bewegung zu halten. VIBES, das ist vielleicht ein Schmunzeln, Lachen, ein Ärgern, Stirnrunzeln, noch einmal darüber nachdenken, bemerken, dass man es vielleicht ähnlich sieht oder doch ganz anders. systemVIBES ist daher für alle gedacht, die sich mit systemischen Ideen beschäftigen und dies gern mit einem Bild, Cartoon, Film oder mit Musik tun würden. Inhaltlich nordet sich systemVIBES dabei irgendwo zwischen Tiefenphilosophie und Kühlschrankpoesie ein.“

24. Januar 2015
von Tom Levold
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Haja Molter wird 70!

Haja Molter

Haja Molter

Heute gibt es wieder etwas zu feiern, denn Haja Molter wird heute 70 Jahre alt. Viele systemische Therapeutinnen und Therapeuten haben ihn als Ausbilder, Supervisor, Wegbegleiter und Kollegen kennen- und schätzen gelernt. Ein Anlass, ihm an dieser Stelle von Herzen zu gratulieren. Gemeinsam mit einer großen Runde von weiteren Gratulanten wünsche ich Dir, lieber Haja, alles Gute zum Geburtstag, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und die Kraft und Energie, auch in Zukunft das zu tun, was Du Dir vorgenommen hast.

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22. Januar 2015
von Tom Levold
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Whither Family Therapy

Unter diesem Titel erschien 1962 ein Artikel von Jay Haley, mit dem er seine Herausgeberschaft von Family Process eröffnete. Das Editorial der Septemberausgabe 2014 von Jay Lebow trägt den gleichen Titel und leitet ein Heft ein, das eine Positionsbestimmung der Familientherapie und Systemischen Therapie versucht. Erfreulicherweise stellt der Verlag Wiley das ganze Heft vorübergehend kostenlos online zum Download zur Verfügung. Enthalten sind 13 Artikel mit hohem Prominenzfaktor, unter den AutorInnen sind u.a. Evan Imber-Black, William Madsen, Vickie Dickerson, Michael Rohrbaugh, Douglas Breunlin, Howard Liddle und Janine Roberts. Lebow schreibt: „With migration of family therapy and systemic concepts into so many directions and places, and without a few dominant voices carrying a singular systemic message, the scene easily can devolve into everyone tending their own garden and a lessening of the overarching systemic voice. Imber-Black (2014) in this issue presents the insightful idea of each systemic practitioner becoming the ambassador for systemic practice wherever they are, even if they are students or the new hire. Whether this comes in the form of sharing treatment methods or calling attention to the superior cost-benefit of systemic practice, we need a flow of such messages at each system level from the largest conferences or congresses to the smallest team meeting. Drug companies can advertise, and specific therapies have their own less expensive means of marketing. The core importance of working with families should receive the same attention; even if this was a new idea 50 years ago, it remains a crucial understanding that often can be ignored and its many methods need to be further disseminated. Weiterlesen →

21. Januar 2015
von Tom Levold
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Don Bloch 1923 – 18.9.2014

Am 18. September vergangenen Jahres ist Don Bloch in New York an den Komplikationen einer Hüftfraktur im Alter von 91 Jahren gestorben. Auch wenn er hierzulande nur wenig bekannt war, hat er als Pionier der Familientherapie und der systemischen Familienmedizin in den USA eine wichtige Rolle gespielt. Nach einem Medizinstudium machte er eine psychoanalytische Ausbildung und arbeitete u.a. im legendären Chestnut Lodge, an dem auch Helm Stierlin tätig war. In den 50er Jahren begann er sich allerdings schon von der Psychoanalyse ab- und der Familientherapie zuzuwenden, nicht zuletzt aufgrund seiner Bekanntschaft mit Nathan Ackerman, dem er später als Leiter des Ackerman-Instituts von 1972 bis 1991 nachfolgen sollte. Von 1970 bis 1982 war er der Herausgeber von Family Process, von 1983 bis 1995 auch der Herausgeber der Zeitschrift Family Systems Medicine.  Eric Weiner hat in Families, Systems, & Health 1996 ein sehr ausführliches und spannendes Interview mit Don Bloch über seine persönliche Entwicklung und die ereignisreiche Zeit geführt, in der diese stattgefunden hat. Das Interview ist auch im Netz zu lesen, und zwar hier…