John F. Rauthmann, Post-Doc an der Abteilung für Persönlichkeitspsychologie der Humboldt-Universität Berlin, hat im Journal Psychologie des Alltagshandelns, Vol. 8 / No. 1, einen interessanten (und recht komplexen) Text veröffentlicht, der das Konstrukt der Persönlichkeit aus einer systemisch-synergetischen Perspektive entwickelt. Dabei betont er einen transdisziplinären Anspruch, der sich aber in erster Linie auf die Integration der einzelnen psychologischen Teilwissenschaften bezieht als auf die Einbeziehung auch anderer wissenschaftlichen Felder. Im abstract heißt es: „Die kontemporäre Forschung zur Persönlichkeit ist zersplittert in viele Teilbereiche und nur lose miteinander verknüpften Konzeptionen. Umso wichtiger ist es, alte sowie neue theoretische und empirische Erkenntnisse in übergeordnete Rahmenmodelle zu integrieren, um eine holistische Sicht auf die ,Psyche’ des Menschen zu bekommen. ,Persönlichkeit’ wird als ein informationsprozessierendes dissipatives, non-lineares dynamisches System in variierenden strukturellen Systemkonfigurationen aus komplexer Organisation und Interaktion intra- sowie extrapsychischer Prozesse verstanden, das auf seiner biophysiologischen Basis beständig in Wechselwirkung mit der belebten und unbelebten Umwelt über verschiedene Situationen hinweg existiert. Der theoretische und methodologische Zugang erfolgt mittels Systemtheorie und Synergetik, um die intra-, inter- und transsystemische Informationsfluktuation und -prozessierung darzustellen.“
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