systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

24. April 2006
von Tom Levold
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Jürgen Kriz über die Reaktion der DPVT auf die „Bonner Erklärung“

Die „Bonner Erklärung„, über die systemagazin bereits mehrfach berichtete, löst Reaktionen aus. Nicht nur bei den über 2.500 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die die Erklärung bislang unterschrieben haben, sondern auch bei denen, die sich zu Recht kritisiert fühlen dürfen, etwa die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung. Sie hat nun auf ihrer Internet-Seite einen Gegenangriff gestartet und bescheinigt den Verfassern und Unterzeichnern der„Bonner Erklärung“:„Eine solche Denkweise beendet aber jegliche Form von Wissenschaft. Sie schafft auch keine neue, andere Wissenschaft, sondern wird zur Glaubenskongregation“.
systemagazin-Autor Jürgen Kriz nimmt gegen diese Polemik im systemagazin Stellung. Sein Fazit:„Man muss die „Bonner Erklärung“ (die auch ich unterzeichnet habe) nicht lieben, braucht das darin vorgetragene Anliegen nicht zu teilen, kann dem geäußerten „Unbehagen“ verständnislos gegenüberstehen. Aber man könnte zumindest wahrnehmen, dass die Unterschrift von über 2.500 „Kolleginnen und Kollegen“ DEREN Sorgen betrifft – und zwar nicht nur deren persönliche, sondern vor allem Sorgen um das geistige Klima in diesem Lande. … Was aber der DPTV zur „Bonner Erklärung“ im Namen des Verbandes auf seine internetseiten stellt, ist mir an Niveaulosigkeit und diffamierender Verzerrung seit den KBW-Wandzeitungen Anfang der 70er – als ich als Methoden- und Statistik-Professor „bürgerlicher Forschung“ „beschuldigt“ wurde – nicht mehr untergekommen“

23. April 2006
von Tom Levold
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Beitrag zu Niklas Luhmanns „Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat“

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich, Ihnen den mit 24 Jahren derzeit vermutlich jüngsten systemagazin-Autoren Alexander Löcher aus Chemnitz vorstellen zu können, Student der Politikwissenschaft, Soziologie und Interkulturellen Kommunikation an der TU Chemnitz, der einen schönen Rezensionsaufsatz über das frühe Buch (1981) von Niklas Luhmann über„Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat“ zur systemischen Bibliothek im systemagazin beisteuert.

Viel Spaß bei der Lektüre

Ihr Tom Levold

22. April 2006
von Tom Levold
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Von der Leyens Bündnis für christliche Erziehung: Zum Tischgebet bitte!

Nachdem uns Helmut Kohl 1982 eine geistig-moralische Wende angekündigt hatte, die dann allerdings doch hinter anderen, dringenderen Aufgaben (etwa die Parteikasse durch illegale Spendenpraktiken zu sanieren) zurückstehen musste, scheint uns mit dem neu ausgerufenen „Bündnis für Erziehung“ durch die Familienministerin Ursula von der Leyen eine Neuauflage dieser Wende bevorzustehen. Von der Leyen ist die Tochter des ehemaligen christdemokratischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht („Wenn jeder Politiker, der einmal bewußt die Unwahrheit gesagt hat, sein Amt niederlegen müßte, würde es ziemlich leer werden in den Parlamenten und Kabinetten“), der sich 1976 mit Hilfe dreier mutmaßlich bestochener Überläufer aus der SPD-FDP-Koalition zum Ministerpräsidenten in Niedersachsen wählen ließ. Von Ernst Albrecht stammt übrigens auch ein früher Versuch aus dem gleichen Jahr, das Folterverbot des Grundgesetzes auszuhebeln, um im Kampf gegen Terroristen besser gewappnet zu sein. Inwiefern diese Haltungen auch die Werte charakterisieren, die Frau Leyendecker in ihrer eigenen Erziehung kennengelernt hat, muss an dieser Stelle offen bleiben.

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22. April 2006
von Tom Levold
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newsletter systemagazin

Einen Newsletter zu versenden ist interessanter als Sie glauben mögen. Zunächst erhalte ich viele Mails von Kolleginnen und Kollegen, die mir mitteilen, dass sie in Urlaub sind – der Newsletter aber von ihnen nach Rückkehr (oder bei Dringlichkeit: von vertretenden KollegInnen) beantwortet werden wird. Da der Newsletter keine Antwort erfordert, wünsche ich allen Empfängern einen schönen Urlaub (gehabt zu haben). Problematischer sind für mich diejenigen InteressentInnen, die sich aus Interesse für den Newsletter eingetragen, aber dabei offensichtlich irgendwelche Tippfehler eingegeben haben, so dass die automatische Versendung des Newsletters die Addressaten nicht erreicht.

Wer also schon länger keinen Newsletter erhalten hat (die aktuelle Version ist #11 vom 22.4.2006), den oder die bitte ich um Kontaktaufnahme (tom.levold@systemagazin.de), damit ich ggf. den falschen Eintrag löschen oder korrigieren kann.

21. April 2006
von Tom Levold
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Rosmarie Welter-Enderlin mit Festschrift geehrt

Rosmarie Welter-Enderlin hat zu Beginn dieses Jahres die Leitung des von ihr 1987 begründeten und weit über die Grenzen der Schweiz hinaus erfolgreichen Ausbildungsinstitutes in Meilen bei Zürich an ihre Nachfolgerin Ulrike Borst abgegeben. Aus diesem Anlass fand am Samstag, dem 8. April in der evangelischen Tagungsstätte Boldern ein Fest statt, das vom Team des Ausbildungsinstituts Meilen zu Ehren von Rosmarie Welter-Enderlin ausgerichtet wurde und zu dem ihre Familienangehörigen, Vereinsmitglieder sowie ihre Freunde und Wegbegleiter eingeladen waren.
Lesen Sie hier mehr über diese Veranstaltung…

20. April 2006
von Tom Levold
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Freud in Indien

In einem lesenswerten Aufsatz in der„Zeit“, die anlässlich des 150. Geburtstages von Sigmund Freud eine Reihe zur Freud-Rezeption in unterschiedlichen Kulturen veröffentlicht, hat sich heute der indische Psychoanalytiker Sudhir Kakar über die Schwierigkeiten geäußert, die europäisch geprägte Psychoanalyse in einem kulturellen Kontext anzuwenden, in dem„psychoanalytische Vorstellungen von psychischer Reife, sozialem Verhalten, »positiven« oder »negativen« Lösungen von Entwicklungskonflikten und Komplexen (wie etwa dem Ödipuskomplex)“ sich als Ausdruck von Erfahrungen und Wertbegriffen des europäischen Bürgertums erweisen und eben nicht als„universelle Wahrheiten“. Dies hat vor allem etwas mit völlig unterschiedlichen Vorstellungen zu tun, die das Selbst (und seinen sozialen Kontext) betreffen.

So schreibt Kakar:„Für den traditionellen Inder ebenso wie für den modernen westlichen Patienten, der einen Psychoanalytiker aufsucht, ist Introspektion der Königsweg zur Überwindung von seelischen Problemen. Aber die traditionellen indischen Methoden, die verschiedenen psycho-philosophischen Meditationsschulen, sind nicht dasselbe wie die Selbsterforschung, die in der Psychoanalyse gefordert wird. Die Psychoanalyse, eine abendländische Wissenschaft, stützt sich auf die introspektiven Elemente der späthellenischen Philosophie, in der sich das Selbst durch die aktive Betrachtung des eigenen Lebens definierte, wie dies in der sokratischen Formel des »Erkenne dich selbst« zum Ausdruck kommt.
Die Inder, genauer gesagt die Hindus, kennen eine ähnliche Formel – atmanam vidhi (»Erkenne dein Selbst«), doch das Selbst (atman) unterscheidet sich wesentlich von dem, was Sokrates darunter versteht. Es ist ein metaphysisches, kein biografisches Selbst, losgelöst von Zeit und Raum und daher ohne die lebensgeschichtliche Dimension, die der Kern der Psychoanalyse ist.
Ein traditioneller Inder ist daher psychologisch modern, aber er muss nicht psychologisch bereit im psychoanalytischen Sinne sein. Ganz abgesehen von den introspektiven Fähigkeiten, die der einzelne Patient, ob Europäer oder Inder, mitbringt, muss also die biografische Introspektion erlernt werden, sodass ein indischer Analytiker zunächst sehr viel didaktischer vorgehen wird als sein westlicher Kollege. Und wenn sich sein Patient immer wieder sträubt, den Weg zum biografischen Selbst zu beschreiten, kann sich der indische Analytiker jedes Mal mit dem Gedanken trösten, dass Freud selbst den Beruf des Psychoanalytikers als einen von drei unmöglichen Berufen bezeichnet hat. Allerdings wird er Freuds Worte kaum mit der gleichen befreienden Ironie verwenden können“

Es wäre reizvoll, ähnliche Überlegungen zur kulturspezifischen Rezeption von systemischen oder lösungsorientierten Therapieansätzen
anzustellen. Vielleicht gibt es schon entsprechende Arbeiten? Wenn Ihnen etwas dazu einfällt, kommentieren Sie doch bitte diesen Eintrag.

Hier kommen Sie übrigens zum vollständigen Text von Sudhir Kakar in der„Zeit“.

20. April 2006
von Tom Levold
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Festschrift für Rosmarie Welter-Enderlin

Eine Festschrift soll eine herausragende Persönlichkeit und ihre Beiträge für ein spezifisches Fach würdigen, dies ist ihr vorrangiger Zweck. Eine Rezension ist daher in solchen Fällen nicht recht am Platze. Sie kann ja nur die Würdigung entweder (gewissermaßen als ein weiterer Beitrag) nachvollziehen und verstärken oder durch eine Kritik der einzelnen Beiträge den Zweck der Festschrift aus den Augen verlieren und ihren Sinn entwerten. Beides ist aber nicht ohne weiteres mit der Funktion von Rezensionen zu vereinbaren. Dieses Dilemma wird natürlich nur verstärkt, wenn der„Rezensent“ gleichzeitig Autor eines Beitrages der Festschrift ist.
Darum soll gleich an dieser Stelle auf das Vorhaben einer Rezension verzichtet werden. Und zwar, wie sich jeder denken kann, nicht um etwaige Kritik zurückzuhalten, sondern darum, auch an dieser Stelle die Würdigung von Rosmarie Welter-Enderlin und ihren Beiträgen für die Entwicklung der systemischen Therapie und Beratung in den vergangenen drei Jahrzehnten ganz in den Vordergrund zu stellen. Anstelle einer Besprechung soll daher an dieser Stelle mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Verlages das Vorwort des Herausgebers Bruno Hildenbrand veröffentlicht werden, der als Soziologe und Familienforscher seit langen Jahren eng mit Rosmarie Welter-Enderlin zusammenarbeitet und wie kein Zweiter berufen ist, ihre Ehrung in passende Worte zu setzen. mehr…

19. April 2006
von Tom Levold
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Einstein über systemagazin

Wie erst vor kurzem bekannt wurde, hat sich Albert Einstein in einem besonders luziden Schaffensmoment (zwischen 2 h und 3 h in der Nacht) auch mit den Auswirkungen von Online-Journalen wie systemagazin auf das Raum-Zeit-Kontinuum der LeserInnen beschäftigt und diese für kompatibel mit der allgemeinen Relativitätstheorie erklärt (insbesondere gilt dies auch für das Raum-Zeit-Kontinuum des Herausgebers – ebenfalls zwischen 2 h und 3 h in der Nacht).
Darüber hinaus soll sich Einstein, der sich derzeit in einer der 5 uns nicht vertrauten, aber aktuell zur Diskussion stehenden Dimensionen aufhält, bereit erklärt haben, auch trivialere Anliegen von systemagazin-LeserInnen auf ihre Kompatibilität mit der Relativitätstheorie zu überprüfen, sobald sie folgendem Link in das persönliche Einstein-Projekt folgen.

Schönen Dank an www.hetemeel.com

19. April 2006
von Tom Levold
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Neue Rezension: Simon, Wimmer und Groth über Familienunternehmen

Als neue Autorin und Rezensentin für das systemagazin möchte ich an dieser Stelle Dagmar Wiegel aus Köln vorstellen. Als Coach und Organisationsberaterin bespricht sie in erster Linie Bücher, die für BeraterInnen im Organisationsbereich von Interesse sind. Ihre Rezensionen sind bislang im Online-Portal MW-online erschienen, dem an dieser Stelle für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung herzlich gedankt sei.
Nach der Besprechung von David Kletts Buch über „paradoxe Anforderungen an Familienunternehmen und ihre Unternehmensfamilien“ ist hier als neue Besprechung eine Rezension von ihr über den Band von Fritz B. Simon, Rudolf Wimmer und Torsten Groth zu lesen:
„Mehr-Generationen-Familienunternehmen. Erfolgsgeheimnisse von Oetker,
Merck, Haniel u. a“


Ihr Resümee:„Lesenswert! Ein Beginn, sich Unternehmen anders zu nähern als rein unter der Berücksichtigung der Bilanz, ein mutiger Schritt hinter die Fassaden der Unternehmen zu blicken. Hier auch mutig von den gefragten Familienunternehmern selbst, die sich auf das Risiko einließen, in gewissem Rahmen Internes preiszugeben, was – angesichts der Regeln dieses Unternehmenstypus – besonders erstaunlich ist. Der Rezensentin hat es Mut gemacht, sich durch scheinbar selbstverständliche Grundsätze auch in anderen Themenbereichen, nicht abschrecken zu lassen, genau diese zu hinterfragen und nach möglichen – evtl. sogar sinnvolleren – Alternativen zu suchen“.

17. April 2006
von Tom Levold
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Neue Rezensionen

Seit Anfang März sind folgende Neuvorstellungen von Büchern im systemagazin veröffentlicht worden:

17. April 2006
von Tom Levold
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Neue Beiträge in der systemischen Bibliothek

In die systemische Bibliothek des systemagazin sind neue Beiträge von Michael B. Buchholz, Kurt Buchinger, Lothar Eder, Jürgen Hargens, Thomas Hegemann, Gerda Mehta, Tom Levold und Cornelia Tsirigotis aufgenommen worden. Im Einzelnen:

Viel Spaß bei der Lektüre.

17. April 2006
von Tom Levold
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Willkommen im Blog!

Liebe LeserInnen,

vieles, was im systemagazin vor sich geht, geschah bislang sozusagen„unter der Motorhaube“. Ab und zu habe ich die erste Seite aktualisiert und an dieser Stelle zusammengefasst, was es an Neuigkeiten in der Zwischenzeit gegeben hat.
Mit der neuen Gestaltungsmöglichkeit eines weblogs wird es mir möglich, Sie so aktuell wie möglich über Neuigkeiten zu informieren und auf interessante Dinge innerhalb wie außerhalb des systemagazins aufmerksam zu machen.
Die einzelnen Beiträge sind jeweils einer oder mehrerer Kategorien zugeordnet und können auch nach Datum oder Kategorie im Archiv nachgelesen werden.
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Wenn Sie möchten, können Sie die einzelnen Beiträge auch kommentieren – auch über eine Rückmeldung im Gästebuch würde ich mich freuen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Mit besten Grüßen

Tom Levold, Herausgeber