systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

12. Dezember 2008
von Tom Levold
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Ein Brief an Harry Goolishian

Nicht jeder hat den Mut, so einfach und spontan einen persönlichen Kontakt mit jemandem herzustellen, dessen Arbeit man in einem Workshop bewundert hat – und nicht jeder hat den Mut, so offen auf eine solche Anfrage zu reagieren. Der Besuch von Corina Ahlers bei Harry Goolishian in Houston gehört zu diesen besonderen Begegnungen, die entsprechend auch heute noch ihre Kraft entfalten. Corina Ahlers hat für den systemagazin-Adventskalender von diesem Treffen bei Harry Goolishian erzählt:„Dass er kreativ und sehr chaotisch ist, stelle ich im Laufe der Zeit fest. Wir fahren zu ihm nach Hause, aus dem Auto purzelt ein leerer Wäschekorb, darin liegen lose ca. zehn Kreditkarten. Das ist momentan seine Aktentasche, mehr braucht er nicht, sagt er. Ich beziehe das Gästezimmer des kleinen Bungalows an der Bucht von Galveston, von hier strömt der Golfstrom direkt bis zu meiner Heimatinsel Tenerife auf der andere Seite des atlantischen Ozeans. Komischerweise verbindet uns das sofort. Ab nun habe ich zehn Tage lang die Gelegenheit, mit diesem Menschen zusammen zu sein“
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11. Dezember 2008
von Tom Levold
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Das Reich der Möglichkeiten

Über die website presentationzen.com bin ich zum ersten Mal auf den Dirigenten und Cellisten Benjamin Zander aufmerksam geworden, de seit 1979 als Dirigent das Boston Philharmonic Orchestra leitet. Auf der poptech.com-Seite, auf der außerordentliche Menschen etwas von sich und ihrem Wissen weitergeben, demonstriert er auf ebenso hinreißende wie berührende Weise, wie künstlerische (und allgemein menschliche) Entwicklung möglich wird, wenn man sich von starren Konstruktionen und der damit verbundenen Angst löst und sich auf die Erfahrung der eigenen Ressourcen und der Kommunikation mit sich selbst und dem Publikum einlässt. Das Video ist 30 Minuten lang, aber wer sich zum Anschauen entschließt, hört ohnehin nicht mehr auf. Wunderbar!

11. Dezember 2008
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Die Kunst, jemanden einfach in die Arme zu nehmen

Als ich Dörte Foertsch fragte, ob sie mir etwas in den Adventskalender schreiben würde, schrieb sie mir:„Zu dem Thema des diesjährigen Adventskalenders sind mir zuallererst Klienten und nicht so sehr Kollegen eingefallen. Ich lerne viel und Unerwartetes von ihnen, spontane Ideen und kreative Alltagsbewältigung, auf die ich nicht kommen würde. Über eine solche Begegnung nun diese Geschichte für den Adventskalender“ Und diese Geschichte ist wirklich lohnend, weil sie nicht nur anrührt, sondern auch Mut macht, nämlich„systemisch-chaotisch-unkonventionell und kreativ zu bleiben und sich von (der) Institution Psychiatrie nicht allzu mächtig beeindrucken zu lassen“.
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10. Dezember 2008
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Ein überzeugter Spätduzer!

Heute bringt Susanne Altmeyer im systemagazin-Adventskalender ein Ständchen auf Friedebert Kröger aus, den sie aus ihrer Ausbildung her von Videodemonstrationen kannte und bewunderte und nun, 1995, leibhaftig als zukünftigen Kollegen an der psychosomatischen Universitätsklinik in Aachen auf einem Kongress begegnete. Schön zu lesen, wie sie ihn, einen„überzeugten Spätduzer“ auf ihre entwaffnende Art zum Frühduzen überzeugen konnte.
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9. Dezember 2008
von Tom Levold
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Theorie als Lehrgedicht

Unter diesem Artikel hat Peter Fuchs bei Transcript 2004 seine„Systemtheoretischen Essays I“ herausgebracht. Ein Essay darin kreist um die Frage, wie mit Hilfe der Systemtheorie überhaupt ETWAS als ETWAS erkannt werden kann und wie mit den darin eingebauten Zirkularitäten der Bobachung reflexiv verfahren werden kann:„Wenn es um die Frage der Bedingung der Möglichkeit von (soziologischer) Erkenntnis geht und wenn diese Frage gerichtet wird an die Systemtheorie der Bielefelder Provenienz, dann erhält man ein Antwortpaket, in das verschiedene Motive und Aspekte der Theorie hineinverschlungen sind, die untereinander keine hierarchischen (deduktiven oder induktiven) Beziehungen unterhalten, sondern eher heterarchisch verknotet sind und eine Gemengelage darstellen, in der Führungswechsel leitender Motive vorgesehen sind und in der sich von jedem gerade führenden Motiv aus Re-Arrangements des Erkenntnisproblems ergeben. Deswegen ist jeder (durch Textualität erzwungene) Bau von Sequenzen, in denen bestimmte Theoriemotive auf bestimmte folgen und anderen vorangehen, eigentümlich künstlich. In einer Metapher, die keinen Anspruch auf große Tragweite erhebt, könnte man vielleicht sagen, daß diese Theorie holographisch oder hologrammatisch abgebildet werden müßte, aber vorab nicht so abgebildet werden kann. Alle folgenden Überlegungen sollten unter dieser Kautele gelesen werden“ Das Manuskript dieses Beitrages kann auch online gelesen werden.
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9. Dezember 2008
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: „Was mich damals enttäuschte, hatte doch seinen Sinn“

Andreas Manteufel hatte 1994 auf einem ohnehin sehr bemerkenswerten Familientherapie-Kongress in Prag (mit einer – wie ich mich erinnere – außerordentlich prominent besetzten ReferentInnen-Riege und einer nur ungefähr gleich stark besetzten Teilnehmergruppe) seine erste Begegnung mit Steve de Shazer, und zwar eine, die man durchaus als ambivalent bezeichnen kann (was de Shazer-Kenner nicht überraschen dürfte):„Wie er zu seiner Methode gefunden habe, ob er über die Hintergründe des Vorgehens etwas sagen könnte. ‚I wrote books‘, raunzte er zurück, darin könne man alles nachlesen“ Nachhaltigen Eindruck hat diese Begegnung dennoch hinterlassen. Lesen Sie heute im systemagazin Adventskalender, warum.
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8. Dezember 2008
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Hand in Hand unterwegs im Leben des Patienten

„Da saß er also vorne im Audimax des Aachener Klinikums, mit einer 70er-Jahre-Randy-Newman-Brille. Schnürsenkelkrawatte mit silbernen Enden und Türkisbrosche. Hemd mit Indianermuster. Jackett. Jeans mit Hosenträgern und Bügelfalten. Braune Jodhpurstiefel. Amazing!“ So, und jetzt dürfen Sie mal raten, wer Edelgard Struß, Coach und Supervisorin aus Köln mit der besonders edlen Feder, 1993 so beeindruckt hat. Na? Genau: Frank Farrelly, der„Provokative Therapeut“, wer sonst.„Ich habe von Frank Farrelly gelernt, dass es möglich und ausgesprochen zieldienlich sein kann, Handicaps, Marotten und offensichtliche Eigenheiten von Patientinnen und Patienten respektvoll und offen anzusprechen. In der Erinnerung habe ich folgendes Bild: die beiden, der Patient und Frank Farrelly, Hand in Hand unterwegs im Leben des Patienten – auf ein Ziel hin, das nur sie beide kennen. Und nach einer Weile geht der Patient zuversichtlich alleine weiter, die Hände in den Hosentaschen und in gutem Tempo“ Gehen Sie mit und lesen Sie im heutigen
Adventskalender…

7. Dezember 2008
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: So aber nicht!

Auch eindrucksvolle Begegnungen sind nicht immer leicht zu verkraften. Wolfgang Loth erzählt heute im systemagazin-Adventskalender, wie er vor 17 Jahren eine„nachhaltige“, d.h. ebenso verstörende wie befruchtende Erfahrung machte:„1991 war das, ich war abgefüllt mit ‚allem‘ an systemischer oder systemtheoretischer Literatur, was mir bis dahin in die Finger gefallen war, strotzte auf eine Art vor Systempurismus, dass ich kaum noch gehen konnte“. Und wer war der Verstörer? Heute wird das Geheimnis gelüftet. Er hat auch schon zum aktuellen Adventskalender beigetragen. Lesen Sie selbst…
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6. Dezember 2008
von Wolfgang Loth
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„Sokratischer Dialog“ und hypnosystemische „Teilearbeit“ in Therapie und Beratung

Vor kurzem erhielt ich von G. Seidenstücker (Uni Trier) den Hinweis auf einen interessanten Text im Internet. Es handelt sich um die Dissertation von Robert Baur (Augsburg) über den sokratischen Dialog und die hypnosystemische Teilearbeit in Therapie und Beratung. Im weitesten (und besten) Sinn geht der Autor hier der Frage nach, wie notwendig es ist,„die historisch gewachsenen Prämissen von Methoden“ zu kennen, wenn man daran interessiert ist, sie zusammenzuführen und sie integrativ zu verwenden. Beispielhaft diskutiert Baur hier den sokratischen Dialog als ideelle Grundlage für spätere kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden (RET, KVT) und im Vergleich dazu die historischen und theoretischen Prämissen der Teilearbeit, insbesondere in ihrer hypnosystemischen Ausprägung. Als Dissertation ist die vorliegende Arbeit natürlich auch an inhaltlicher Präzisierung und möglichst umfassender Vollständigkeit orientiert. So etwas kann oft genug abschrecken. Wenn eine umfangreiche Quellensammlung und deren differenzierende und verknüpfende Diskussion jedoch sprachlich so eingängig und verständlich daherkommen wie die vorliegende Arbeit, dann sind dem Nutzen und dem Vergnügen gleichermaßen gedient. Und was nun hinsichtlich der Frage nach der Notwendigkeit eines kontextsensiblen Umgangs mit Prämissen bei dem Versuch unterschiedliche Methoden zu integrieren? In seiner Zusammenfassung am Ende schreibt Baur dazu:„Es hat sich in dieser Arbeit gezeigt, welche Chancen sich auf Methodenebene durch eine konstruktivistische Ausrichtung der kognitiven Therapien ergeben. Dennoch sollte dies nicht dazu führen, unter dem Dach des„Konstruktivismus“ alle Kompatibilitätsprobleme als gelöst zu betrachten. Ein vorschnelles Aufgeben von charakteristischen Eigenheiten einer Methode führt eben auch zum Verlust ihrer Stärke“. Zu Baurs Dissertation geht es hier…

6. Dezember 2008
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Werde Du!

Arist von Schlippe erinnert sich heute, an Nikolaus (ganz nebenbei: Happy Birthday Kurt!), im systemagazin Adventskalender an die Begegnungen mit zwei Persönlichkeiten, die ihm geholfen haben, nicht mehr zu versuchen, seinen Vorbildern zu ähneln, sondern seine eigenen Möglichkeiten und Potentiale zu entwickeln: Alfred Dürkop und Virginia Satir.
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5. Dezember 2008
von Tom Levold
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Systemische Therapie in China


am 1.11.1999 fand in Heidelberg ein Gespräch über die ersten Weiterbildungsprogramme in systemischer Therapie und die therapeutische Arbeit mit Familien in China statt (Abb.: www.china-zeichen.de). An diesem Gespräch waren Margarete Haaß-Wiesegart, der damaligen Präsidentin der deutsch-chinesischen Akademie für Psychotherapie und Mitorganisatorin eines umfangreichen deutsch-chinesischen schulenübergreifenden Weiterbildungsprojektes, Fritz B. Simon als aktiver Lehrtherapeut in diesem Projekt sowie Bruno Hildenbrand und Tom Levold als Herausgeber der„System Familie“ beteiligt, in der das Gespräch auch im Jahre 2000 erschien und nun in der Systemischen Bibliothek nachzulesen ist. Auch wenn inzwischen neun Jahre vergangen sind und die deutsch-chinesische Kooperation auch in Psychotherapie-Fragen nicht mehr ganz so spektakulär wie in den 90er Jahren ist, bietet das Gespräch doch nach wie vor interessante Einblicke in die interkulturellen Schwierigkeiten und Chancen, die mit der Einführung systemischer Sichtweisen auf Kommunikationsprobleme in eine ganz andere Kultur verbunden waren (und sicher auch noch sind).
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5. Dezember 2008
von Tom Levold
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Ein Stück Bescheidenheit und Demut

„Je älter ich geworden bin, je mehr ich in die ‚übliche Sozialisation‘ geraten bin (Schule, Ausbildung, Beziehung, Kinder = Familie, berufliche ‚Karriere‘, soziale Absicherung etc.), desto stärker machten sich Zweifel breit – Zweifel, ob ich mich wirklich so sehr von meiner Herkunftsfamilie, von meinen Eltern unterschied, wie ich es mir meist und immer wieder gewünscht und erhofft hatte“ So einen Satz dürfte vielen von uns vertraut sein. Im heutigen Adventskalenderbeitrag setzt sich Jürgen Hargens mit den Konstruktionen und (Re-)Konstruktionen auseinander, die er im Laufe der Zeit von seinen Eltern (und sich) entwickelt hat:„Einige Geschichten sind einfach ‚hoffnungsvoller’ als andere“!
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4. Dezember 2008
von Tom Levold
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Familiendynamik: Klassikerheft

Wie bereits gemeldet, wird die„Familiendynamik“ im neuen Jahr in neuem Gewand erscheinen. Die vergangenen 33 Jahrgänge feiern die Herausgeber nun mit einem Klassiker-Heft, das es in sich hat.„Ein Streifzug durch die Geschichte der Familiendynamik“ versammelt 13 Aufsätze aus 33 Jahren, von denen die meisten auch heute noch immer wieder zitiert werden. Zu finden sind u.a. Beiträge von Salvador Minuchin, Mara Selvini, Luigi Boscolo und Gianfranco Cecchin, Helm Stierlin, Fritz Simon, Gunhart Weber, Jochen Schweitzer, Michael White, Harlene Anderson, Harry Goolishian, Steve de Shazer und Rosmarie Welter-Enderlin. Alle Abonnenten erhalten das Klassiker-Heft als Geschenk. Ein Wermutstropfen allerdings ist die Tatsache, dass das Heft auf der website der Familiendynamik als„nicht bestellbar“ ausgewiesen ist. Vielleicht denkt der Verlag bei entsprechendem Interesse darüber ja noch mal nach.

Zum Inhaltsverzeichnis des Sonderheftes