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Der Wald erinnert mich an Batesons Beispiel vom Baumfäller und seine Erkenntnis: „Wenn man irgendetwas im menschlichen Verhalten erklären oder verstehen will, dann hat man es im Prinzip immer mit totalen Kreisläufen, vollständigen Kreisläufen zu tun.“ (1972, S. 589). Er zeigt mit dem Beispiel, dass wir kaum anders können als zu denken „Ich fälle einen Baum“ (1972, S. 549), anstatt den ganzen Kreislauf des Geschehens zu erfassen. Anscheinend legt das Beobachten an sich eher nahe, „Gucklochmensch“ anstatt Teil der Welt zu sein (von Foerster, 2002, S. 10). Doch – Hell und Dunkel, Licht und Schatten – selbst die Gegensätze, die sich ausschließen, bedingen sich gegenseitig, sind Teil der Welt und voneinander.
Dann Batesons ästhetische Erkenntnis: „Die „Schönheit“ der Wälder, durch die ich laufe, ist mein Erkennen der einzelnen Bäume wie auch der ganzen Ökologie der Wälder als Systeme“ (1972, S. 429) – die Frage nach Ästhetik (und damit wieder Ethik?), die mich derzeit beschäftigt.
Kybernetik, Ethik und Ästhetik – primär das ist für mich derzeit systemisch.
Bateson, G. (1972). Die Ökologie des Geistes. Anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische Perspektiven (1. deutsche Auflage, 1985). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
von Foerster, H., & Bröcker, M. (2002). Teil der Welt. Fraktale einer Ethik – oder: Heinz von Foersters Tanz mit der Welt (4. Auflage 2019). Heidelberg: Carl Auer.