systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

7. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Von Kassandra lernen

Auftragsklärung ist in der systemischen Therapie so etwas wie die Wandlung in der katholischen Liturgie. Hat man den Auftrag klar, macht das einen Unterschied, der einen Unterschied macht, und hinterher ist es anders als vorher. Allerdings ist es manches Mal ausgesprochen schwierig, einen Auftrag zu formulieren, ja womöglich sogar einem Prozess im Wege stehen, in dessen Verlauf es erst darum geht, sich darüber Gewissheit zu verschaffen, was überhaupt„der Fall ist“. Und kann und will man das aushalten? Wenn man also selbst nicht richtig versteht um was es geht, es aber doch um etwas so wichtiges zu gehen scheint, dass man eine Fortsetzung vereinbart? Dörte Foertsch berichtet von einer Arbeit mit einer Klientin, in der es um die Frage ging, ob man sich in Hinblick auf eine lebensverändernde Frage eine Gewissheit verschaffen oder lieber darauf verzichten solle – verbunden mit der eigenen Ungewissheit,ob man die Klientin verstehen könne oder nicht:„Die Frage, ob ich sie verstehen könne und die Möglichkeit, dass ich sie eventuell enttäuschen müsse, war dabei ständig im Raum. Das Nichtwissen über die Möglichkeit, hilfreich zu sein und etwas verstehen zu können, war Bestandteil der Gespräche geworden, entgegen aller Ideen, doch erstmal den Auftrag zu klären und ein Anliegen der Klientin herausfinden zu sollen. Im Nachhinein bedacht war dies vielleicht die Voraussetzung für das eigentliche Thema“ Das Offenhalten dieser Frage führte dazu, dass die Klientin eine Lösung für sich (er)fand, von der auch die Therapeutin etwas lernte.
Zum heutigen Adventskalender…

6. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Eine letzte Frage

Um Therapie erfolgreich machen zu können, braucht es auf Seiten der TherapeutInnen funktionierende Selbstwirksamkeitsannahmen. Die Zuschreibung von Therapieerfolg auf eigenes professionelles Handeln ist eine Quelle immer wiederkehrender Freude und Zufriedenheit. So wie es Erfolgskonstruktionen auf Seiten der TherapeutInnen gibt, haben natürlich auch KlientInnen ihre eigenen Vorstellungen, was hilfreich gewesen ist. Bei Fragen nach den Gründen für eine erfolgreiche Veränderung kann also auch mit überraschenden Antworten seitens der Klienten gerechnet werden (was nicht unbedingt heißen muss, dass diese Konstruktionen von vorneherein überlegen sein müssen). Rudolf Klein hat jedenfalls für das heutige Adventskalender-Türchen aus einer erfolgreichen Therapie zu berichten, bei der es hinsichtlich der Erfolgsfaktoren doch etwas von der Klientin zu lernen gab.
Zum heutigen Adventskalender…

5. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Lichtung

Mit einem etwas pessimistischen Unterton beginnt Wolfgang Loth den Text zu seinem Adventskalendertürchen:„„Früher“ (once upon a time…) war Advent einmal die „dunkle Zeit“, die Zeit der Erwartung, des Wartens auf Licht und Erleuchtung, womöglich Erlösung. Kalender, um das noch zu sagen, machen erst dann Sinn, wenn sie sich auf eine festgelegte Zeitspanne berufen können. Kalender zählen ab. Ein Kalender zum Advent nun könnte also hoffen lassen, dass am Ende etwas Erhellendes herausgekommen sein wird, ein Beispiel für outputorientierte Erwartung, sozusagen“ Auch heute könnte es sich, so Wolfgang Loth, womöglich wieder um eine dunkle Zeit handeln. Aber eine Geschichte gibt es dennoch…
Zum heutigen Adventskalender…

4. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin adventskalender: Eine Kleinigkeit

Zu einem Termin zu spät kommen ist immer mehr als unangenehm, zumal man selbst eine wichtige Rolle bei diesem Termin zu spielen hat. Aber auch hier sind Überraschungen möglich. Stephan Baerwolff aus Hamburg, Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, der seit 1980 in einer kommunalen Erziehungsberatungsstelle in Hamburg tätig und seit langem auch Lehrtherapeut des ISS in Hamburg ist, steuert eine Geschichte zum systemagazin-Adventskalender bei, in der sein zu spät kommen sich überraschend als vertrauensbildende Maßnahme herausgestellt hat – auch das etwas, was man von Klienten lernen kann.
Zum Adventskalender…

3. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Sie!!!

„Was ich in meiner Ausbildung immer gelernt hatte war, Vorsicht und nochmals Vorsicht. Ich hatte gelernt, wie bewusst mir mein Handeln sein sollte und welche Wagnisse wie wirken. Höre auf dich, lass dich ein, jeder Mensch ist anders. Gefühle sind eben etwas, was der Patient zwar mitbringt, womit er aber nicht umgehen kann, woran er vielleicht gelitten hat und was er lernen will zu verstehen oder zu ändern. Wertschätzung, Wertschätzung! Halleluja. Nun hatte ich vor vielen Jahren einen Patienten auf den dies, wie ich meinte, besonders zutraf…“
So beginnt der heutige Beitrag für den systemagazin-Adventskalender von Katrin Richter aus Laboe.
Zum vollständigen Text…

2. Dezember 2010
von Tom Levold
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Ausschreibungsfrist für wissenschaftlichen Förderpreis der SG endet am 15.12.2010


Die Systemische Gesellschaft (SG), Deutscher Verband für Systemische Forschung, Therapie, Supervision und Beratung e.V., schreibt im Wechsel mit der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) einen wissenschaftlichen Förderpreis aus.
Die Ausschreibung verfolgt das Ziel, die Relevanz Systemischen Denkens für die therapeutische und beraterische Praxis zu verdeutlichen und die Forschung in diesem Bereich anzuregen.
Ausgezeichnet wird die beste Arbeit, die empirische Forschungsdesigns entwickelt, die eine mit Systemischen Modellen kompatible und innovative Methodik aufweist und die sich auf praxisrelevante Bereiche aus der Therapie, Gesundheitsversorgung, Supervision, Beratung und auf institutionelle Innovationsprozesse bezieht.
Der wissenschaftliche Förderpreis ist mit 3.000,- Euro dotiert.
Die Preisvergabe findet im Mai 2011 in Berlin statt.
Der Preis ist bewusst als Förderpreis konzipiert. Vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind angesprochen, die sich mit Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationen oder anderen (auch außeruniversitären) Projekten qualifizieren.
Ein unabhängiges fünfköpfiges Gutachtergremium entscheidet, wer den Preis erhält.
Die Arbeiten reichen Sie bitte bis zum 15. Dezember 2010 in dreifacher Ausführung an:

Systemische Gesellschaft e.V.
Frau Prof. Dr. Liz Nicolai
„Wissenschaftlicher Förderpreis“
Waldenserstraße 2-4
D-10551 Berlin
Telefon +49-30-53 69 85 04
Telefax +49-30-53 69 85 05
E-Mail info@systemische-gesellschaft.de
WWW http://www.systemische-gesellschaft.de

2. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin adventskalender: BMW-Korken und Küchenstuhlgespräche

Heute finden Sie im systemagazin-Adventskalender einen Beitrag von Hartwig Hansen, der als Lernerfahrung im Umgang mit Klienten gut in Erinnerung hat, wie man auch in Fettnäpfchen treten kann:„Beratung ist ein hochsensibles Geschäft. Klar. Und die Sache mit dem Ankoppeln und alle mit ins Boot holen – auch klar. Dabei schön authentisch bleiben und vielleicht auch mal eine Prise Humor zur Auflockerung – kommt meistens gut an. Mit ein bisschen Übung klappt das ja auch schon ganz passabel über die Jahre. Vielleicht auch gerade deshalb sind mir die Fettnäpfchen-Situationen, in denen ich beim Ankoppeln und Nachfragen haarscharf danebenlag, besonders im Langzeitgedächtnis geblieben“
Zum Adventskalender…

1. Dezember 2010
von Tom Levold
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Namensänderung

Die DGSF heißt jetzt„Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie“. Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) hat ihren Namen verändert und heißt jetzt Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie. Das bewährte Kürzel DGSF behält der Verband bei. Mit der Ergänzung des bisherigen Namens um den Begriff Beratung will die DGSF die zahlreichen „nicht-therapeutischen“ Berufsfelder, in denen „systemisch“ gearbeitet wird, auch im Namen darstellen. Die DGSF ist ein berufsübergreifender Fachverband mit mehr als 3500 Mitgliedern. Der überwiegende Teil der Mitglieder arbeitet auch „beratend“: in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Behindertenarbeit oder Suchthilfe, in unterschiedlichsten Feldern der Sozialarbeit, als Supervisor oder Coach.

1. Dezember 2010
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Eine Sprache jenseits von Sprache finden

Adventskalender zum fünften! Wie schon im vergangenen Jahr hat auch dieser Adventskalender einen ungewissem Ausgang…
Wie auch die letzten Male habe ich Kolleginnen und Kollegen, Leserinnen und Leser eingeladen, eine persönliche Geschichte zum Adventskalender beizusteuern. In diesem Jahr geht es um die Frage, was wir von Klienten lernen und lernen konnten. Trotz vieler spontaner e-Mails von vieler Leserinnen und Leser, die sich über dieses Thema gefreut haben, ist der Kalender – wie schon im vergangenen Jahr – erst zur Hälfte gefüllt. Aber auch im vergangenen Jahr hat es ja wunderbar funktioniert. Immerhin wird bei entsprechend vielen Einsendungen der Kalender auch über den 24.12. hinaus laufen, es wird also kein Beitrag unberücksichtigt bleiben. Ich freue mich, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, die beiden letzten Wochen des Kalenders noch auffüllen:-)! Und wenn nicht, dann haben wir halt einen abgebrochenen Adventskalender 🙂
Heute starten wir mit Haja Molter und Karin Nöcker aus Köln mit einem Beitrag über die„Sprache jenseits von Sprache“.
Zu ihrem Beitrag…

30. November 2010
von Tom Levold
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FAMILY DECISION MAKING IN A CHANGING CONTEXT

Einen schönen Überblicksartikel über den Ansatz der Family Group Conference (FGC) haben Cathy Ashley und Paul Nixon verfasst, der auf der website des International Institute for Restorative Practices zu finden ist:„The paper considers the context in which FGCs are being introduced, summarises the key principles of FGCs and how they are currently being applied and considers the wider implications for future policy and practice. FGCs embody a strong set of values about people. At the heart of FGC philosophy are political and social principles of respect for citizens, self-determination, democracy, collective responsibility and the impor- tance of family relationships, culture and identity to children’s lives. The FGC model seeks to transform relationships between the State and families on matters concerning the care and well-being of children. FGCs originated in New Zealand with Maori groups inspiring and leading change as a response to oppressive practice and institutional racism from state agencies who sought to impose ‘solutions’ on families, and in doing so separated many children from their communities“
Zum vollständigen Artikel…

28. November 2010
von Tom Levold
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Tat-Sachen

Schon vor einigen Monaten ist im systemagazin ein Vorabdruck aus der eindrucksvollen Forschungsarbeit von Michael B. Buchholz, Franziska Lamott und Kathrin Mörtl erschienen, in der die AutorInnen die Video-Aufnahmen einer umfangreichen Gruppentherapie mit forensisch untergebrachten Straftätern einer gründlichen qualitativen Untersuchung unterzogen haben. Markus Feil hat eine Rezension in der aktuellen Ausgabe von„Psychotherapie & Sozialwissenschaft“ verfasst, die mit freundlicher Genehmigung des Psychosozial-Verlages auch in systemagazin veröffentlicht wird. Feil zufolge haben die AutorInnen„mit ihrem Text neue Tatsachen in der Forensischen Psychotherapie geschaffen – nicht nur in deren Beforschung. Ihre in bewundernswertem, immensem und akribischem Aufwand gewonnenen, beeindruckenden Befunde und die daraus so plausibel abgeleiteten Schlussfolgerungen regen erfrischend zu weiterer Forschung und Auseinandersetzung an, die der Bereich der Forensischen Psychotherapie so dringend braucht. Sie haben dabei die Psychoanalyse und die anderen angewandten Methoden weiterentwickelt. Die untersuchten Sexualstraftäter haben die Autorinnen und der Autor mit großem Respekt behandelt. Wenn deren Darstellungen im Buch demaskiert werden, geschieht das im Bewusstsein der nicht nur psychischen Überlebensnotwendigkeit solcher Kompromissbildungen. Gleichzeitig werden aus den Tätern keine Opfer ihrer Abwehr, sondern ihre im weitesten Sinne dissozialen Absichten werden genauso demaskiert. Diese Spannungen zu halten, ist die Aufgabe guter Forensischer Psychotherapie“.
Zur vollständigen Rezension