systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

7. April 2014
von Tom Levold
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Bedürfnisangepasste Behandlung und offene Dialoge

In der Online-Zeitschrift „Psychotherapie-Wissenschaft“ ist in Heft 2 des dritten Jahrgangs (2013) ein Beitrag von Volkmar Aderhold (Foto: psychiatrie.de) über das finnische Behandlungsmodell des„offenen Dialogs“ bei psychotischen Ersterkrankungen zu lesen. Im abstract heißt es: „Das finnische Modell der bedürfnisangepassten Behandlung entstand für die Behandlung psychotischer Ersterkrankungen. Kennzeichnend sind die sofortige und flexible Hilfe, die Einbeziehung der Familien und weiterer Bezugspersonen von Beginn an und möglichst zuhause bei den Patienten durch ein multiprofessionelles therapeutisches Team und eine möglichst niedrig dosierte selektive Psychopharmakotherapie. Ungefähr die Hälfte der Patienten nimmt zusätzlich längerfristige Einzeltherapie in Anspruch. Unter der Leitung von J. Seikkula wurde innerhalb dieses Behandlungsmodells die systemische Methodik des Offenen Dialoges entwickelt. Sie ist ausgerichtet auf die sozialen Netzwerke der Patienten und fördert in diesem möglichst sicheren Rahmen einen gemeinsamen offenen dialogischen Prozess aller Beteiligten. Die Evaluation durch vergleichende Kohortenstudien zeigte signifikant bessere symptomatische und funktionelle Ergebnisse im Vergleich zur Standardbehandlung, insbesondere eine geringe Hospitalisierungsrate und hohe Integration in bezahlte Arbeit oder Ausbildung.“
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6. April 2014
von Tom Levold
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Geisteskrankheit – ein moderner Mythos

1961 veröffentlichte Thomas Szasz, US-Psychiater ungarischer Herkunft und damals Professor für Psychiatrie an der State University of New York in Syracuse sein Werk „The Myth of Mental Illness“, das bis heute eine Generalabrechnung mit der Theorie und Praxis der Psychiatrie darstellt. Er wurde teilweise der sogenannten Antipsychiatrie zugerechnet, eine Einordnung, die er aber vehement ablehnte. Am 15. April wäre er 94 Jahre alt geworden. Seit dem vergangenen Jahr ist eine deutsche Neuübersetzung seines Buches im Carl-Auer Verlag erschienen, ergänzt um ein Vorwort des Autors zur Neuauflage sowie von Verleger Fritz B. Simon zu diesem herausragenden editorischen Projekt. Der Berliner Psychotherapeut Thorsten Padberg hat eine ausführliche Auseinandersetzung mit diesem Werk (in der amerikanischen Version) verfasst, die aus dem Anlass der Neuübersetzung im systemagazin erscheint.
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1. April 2014
von Tom Levold
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Modell Graz

„Die Stadt Graz hat mit 2010 ein Projekt umgesetzt, das einen massiven Umbau der Diskussions- und Entscheidungsprozesse sowohl im Jugendamt als auch in der Trägerlandschaft der Jugendhilfe beinhaltet“. So beginnt eine Untersuchung von Hubert Höllmüller, Professor für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendalter an der FH Kärnten (Foto: fh-kaernten.at) , die dieser anhand von Qualitativen Interviews mit Mitarbeitern der Jugendhilfe in Graz vorgenommen hat und die unter dem Titel: „Modell Graz – organisationstheoretische und entscheidungstheoretische Aspekte einer top-down-Reform des Jugendamtes Graz“ im Internet zu lesen ist, worauf Marie-Luise Conen unlängst in einem Rundschreiben hingewiesen hat. „Die Forschungsfrage dazu lautet: ‚Ging und geht es in erster Linie um ein Einsparungsmodell und damit um die Entwicklung neuer Steuerungsstrukturen oder in erster Linie um eine fachliche Weiterentwicklung?‘ Qualitative Interviews, die zu einem hohen Grad anonymisiert werden mussten, teilnehmende Beobachtung und Dokumentenanalyse zeigen folgende Resultate: Es handelt sich in erster Linie um ein Einsparungsmodell, wo top down Steuerungsstrukturen mit teilweise autoritärer Kultur eingesetzt wurden und werden, die von groupthink-Phänomenen und Entscheidungskorridoren begleitet sind. Diese begründen eine hohe Wahrscheinlichkeit von fachlichen Fehlentscheidungen.“ Keine schmeichelhafte Diagnose für das Grazer Jugendamt, aber leider sehr nahe an der Realität öffentlicher Jugendhilfe nicht nur in Österreich. Die Studie ist daher zu Lektüre zu empfehlen,
zu finden ist sie hier…

31. März 2014
von Tom Levold
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Führung, Akzeptanz, Achtsamkeit, Gesundheit


2012 ist das„Lexikon des systemischen Arbeitens“ im Carl-Auer-Verlag erschienen, herausgegeben von Jan V. Wirth und Heiko Kleve. Da ein Lexikon nie vollständig ist und das Internet mittlerweile bequeme Möglichkeiten der Erweiterung bietet, hat der Verlag nun in seiner„Machbar“ kostenlose Zusatzartikel von Dirk Baecker, Jürgen Kriz, Ulrich Pfeifer-Schaupp und Jürgen Beushausen als PDF online gestellt. Dirk Baecker beschäftigt sich mit dem Begriff der Führung, Jürgen Kriz mit Akzeptanz, Ulrich Pfeifer-Schaupp mit Achtsamkeit und Jürgen Beushausen erklärt den Begriff der Gesundheit.

26. März 2014
von Tom Levold
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Das Versagen der Diplomatie

Jeden Tag führen neue bedrückende Nachrichten aus der Ukraine und von den weltpolitischen Akteuren vor Augen, wie – und in welch atemraubenden Tempo – die gegenwärtigen geopolitischen Auseinandersetzungen eskalieren. Von allen Seiten wird Öl ins Feuer gegossen, und es ist schon bemerkenswert, dass in diesen Tagen ein Wort wie„Russlandversteher“ zum Schimpfwort werden kann, als sei es eine Schande, etwas verstehen zu wollen – ganz unabhängig davon, wie man schließlich die russische Politik zu bewerten hat. Um die Dynamik solcher geopolitischen Auseinandersetzungen verstehen zu können, bedarf es es doch etwas größerer Anstrengung hinsichtlich der Erfassung der historischen, sozialen, geografischen, ökonomischen, ethnischen und politischen Zusammenhänge als viele unserer Politiker an den Tag zu legen scheinen. In diesem Zusammenhang gewinnt ein Buch aus dem Jahre 1999 dramatisch an Aktualität, nämlich Vamik D. Volkans Buch über„Das Versagen der Diplomatie. Zur Psychoanalyse nationaler, ethnischer und religiöser Konflikte“, das im Psychosozial-Verlag erschienen ist. Volkan ist in Zypern geborener Türke, der früh in die USA ausgewandert ist, wo er als Psychiater und Psychoanalytiker das  »Center for the Study of Mind and Human Interaction« an der University Virginia gründete. Der Verlag schreibt: „Das neue Buch Vamik D. Volkans schlägt die fehlende Brücke zwischen psychoanalytischen Konzepten und der traditionellen Vorstellungswelt von Diplomaten, Historikern, Politologen und Sozialwissenschaftlern. Diese Brücke schafft einen neuen Zugang zum brisanten Thema ethnischer, religiöser und kultureller Unterschiede, die mit der Identität von Großgruppen eng verknüpft sind. (…) Volkan nutzt sein klinisches Wissen und seine Erfahrung aus 25-jähriger Arbeit mit Großgruppen in konfliktgeschüttelten und traumatisierten Gesellschaften, um eine pragmatisch orientierte Studie der Dynamik von Großgruppen vorzulegen. Er stellt neue theoretische Konzepte und ihre praktische Anwendung vor. Sie ermöglichen uns ein besseres Verständnis für die Interaktion von Großgruppen im Frieden wie in Krisenzeiten.“ Caroline Neubaur stellte in einer Rezension für die F.A.Z. im Jahre 2000 fest: „Viele der Diagnosen, die er stellt, sind ohne psychoanalytisches Vokabular formuliert, und sympathischerweise gehen politologische und psychoanalytische Urteile bei ihm oft durcheinander. Das heißt nicht, dass Volkan nichts von der Psychoanalyse verstünde. Im Gegenteil. Er schreibt jedoch nicht als Dogmatiker oder Theoretiker, sondern wie Buddha als Lebenspraktiker: Vor allem will er sich den Politikern und ihren Ratgebern verständlich machen, die täglich mit den Dynamiken von Großgruppen zu tun haben, und setzt deshalb auseinander, ‚auf welchen politischen und gesellschaftlichen Wegen Großgruppen konkret ihre Identität wahren und schützen““. Ronald Milewski hat das Buch für systemagazin gelesen und empfiehlt es nachdrücklich zur Lektüre. Sein Resümé: „Mit der von Volkan zur Verfügung gestellten psychoanalytischen „Linse“ lassen sich der von Putin beklagte „Zusammenbruch der Sowjetunion“, die darauffolgenden Prozesse bis hin zu den aktuellen Ereignissen aus einer vertieften Perspektive lesen. Dazu bieten sich u. a. sein Modell des „gewählten Traumas“, sein Konzept der Großgruppentrauer und das traumatisierter Gesellschaften an. Gleichermaßen hilfreich ist seine Darlegung des Zusammenhang zwischen der „inneren Welt des Führers“ und der Großgruppenidentität. Hinsichtlich einer Analyse des Verhaltens der Diplomatie nützlich ist die Unterscheidung zwischen Vigilanz, Hypervigilanz und defensiver Vermeidung sowie die Überprüfung der Bereitschaft und Fähigkeit, auf politischer bzw. diplomatischer Ebene unbewusst motivierte Widerstände und Abwehrmechanismen ins Kalkül zu ziehen.Sein Buch ist gut lesbar, seine Modellbildung ist stets der praktischen Umsetzbarkeit verpflichtet. (…) Aus den zahlreichen, von Volkan angeführten historischen Beispiele vergleichbarer Ereignisse, der Darstellung sich anschließender Formierungen sowie der exemplarischer Diskussion konstruktiver Wendungen ergeben sich andererseits Anregungen zu einem Umgang mit Konfliktsituationen. So liefert Volkan mit dem „Baum-Modell“ des CMHI, wie es in Estland angewendet wurde, ein tiefenpsychologisch fundiertes systemisches Modell zur gemeinschaftlichen Bearbeitung konfliktbesetzter Veränderungen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen. Er diskutiert darüber hinaus die im Prozessablauf auftauchenden und aus seiner Sicht weitgehend unbewusst motivierten Stolpersteine sowie Möglichkeiten zu deren Überwindung.“
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25. März 2014
von Tom Levold
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Qualitative Forschung in der systemischen Therapie und Beratung

Das aktuelle Heft des Kontext ist dem Thema „Qualitative Forschung“ gewidmet. Im Editorial heißt es: „Mit dem thematischen Schwerpunkt unseres ersten Heftes im neuen Jahr fokussieren wir eine Forschungsrichtung, die üblicherweise mit der Bezeichnung »qualitativ« gefasst wird. Qualitative Forschung hat den Anspruch, die Sinnhaftigkeit sozialen Handelns und die Regeln sozialer Interaktionen in den Blick zu nehmen. Damit folgt qualitative Forschung einem Grundverständnis von sozialen Interaktionen und Handlungen, das mit systemischen Konzepten sehr gut in Einklang zu bringen ist. Auch systemisches Denken betont den Konstruktionscharakter, die Kontextbezogenheit und die interaktive Einbettung aller Handlungen. Betrachtet man systemische Zugänge in dieser Weise als interaktionsbezogen, reflexions- und kontextorientiert, dann ließe sich durchaus auch die Forderung begründen, dass systemische Forschung eigentlich »qualitativ« ausgerichtet sein müsste. Allerdings führen diese und ähnliche Forderungen in der Konsequenz eher in eine wenig hilfreiche Polarisierung, wie die langen und heftigen ideologischen Debatten zwischen Verfechtern von qualitativen und quantitativen Paradigmen zeigen. In neueren methodologischen Debatten heißt das Zauberwort daher »mixed methods«, mit dem sich der Anspruch verbindet, qualitative und quantitative Forschungszugänge klug und sinnvoll zu verbinden. Auch wenn sich dem versöhnlichen Grundton dieses Konzepts einiges abgewinnen lässt, orientieren sich die Beiträge in diesem Heft an einem ausschließlich qualitativen Forschungsverständnis.“ Werner Vogd, Sabine Kirschenhofer, Verena Kuttenreiter und Marc Weinhardt haben Beiträge zum Heft geliefert. Darüber hinaus gibt es neben Tagungsberichten und Rezensionen auch noch ein schönes Gespräch, das Petra Bauer und Marc Weinhardt mit Hans Jellouschek über dessen paartherapeutisches Konzept geführt haben.
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24. März 2014
von Tom Levold
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Mentale Modelle und ihre Bedeutung

In der Zeitschrift„Schriften zur Symbolforschung“ ist in Band 13 („Sinnbildlich schief: Missgeschicke bei Symbolgenese und Symbolgebrauch“) 2003 ein interessanter Aufsatz von Karin Moser (Foto: www.roehampton.ac.uk) erschienen, der sich mit den kognitionspsychologischen Grundlagen des (Miss-)Verstehens beschäftigt. Karin Moser ist Sozial- und Organisationspsychologin und lehrt gegenwärtig an der University of Roehampton in London. Sie wurde durch mehrere metapherntheoretische Arbeiten bekannt. Auch dieser Beitrag bezieht sich auf die Funktion von Metaphern in der organisationsbezogenen Kommunikation. Im abstract heißt es: „Was braucht es, dass das subjektive Gefühl entsteht, jemanden oder einen Sachverhalt verstanden zu haben? Was muss gegeben sein, dass etwas hinreichend gut verstanden wird, um als Handlungsgrundlage für das Entscheiden, Planen und Lösen von Problemen dienen zu können? Und was ist damit umgekehrt die Grundlage für potentielle Missverständnisse und Fehlhandlungen? Im folgenden Beitrag werden zunächst zwei in der Kognitionspsychologie verbreitete theoretische Positionen dargestellt – Verstehen über Propositionen und Verstehen über mentale Modelle –, wobei vertiefend auf die Relevanz mentaler Modelle für das Verstehen von sprachlichen Äusserungen eingegangen wird. Ein für die Prozesse des Verstehens wichtiger Spezialfall mentaler Modelle sind Metaphern, die im Gegensatz zu anderen sprachlichen Formen der Wissensrepräsentation auch eng mit bildhaftem Denken verbunden sind. Anhand von Untersuchungen im betrieblichen Umfeld wird erläutert, welche Funktionen Metaphern für Prozesse des Verstehens und Missverstehens im Rahmen von Wissenskooperation und Wissensaustausch in Unternehmen und Organisationen haben können.”
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23. März 2014
von Wolfgang Loth
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Eine Frage der Motivation: Theorie der Selbstbestimmung

Seit Mitte der 1970er Jahre haben Edward Deci und Richard Ryan zum Thema Motivation, genauer zur Entwicklung motivationaler Haltungen im Kontext individueller und sozialer Wechselwirkungen geforscht, gelehrt und publiziert. Die beiden arbeiten an der renommierten University of Rochester (Foto: www.rochester.edu) und mittlerweile ist das Feld weit geworden, in dem sich ihre Konzepte und Forschungsergebnisse als fruchtbare Anregungen erweisen (siehe Rezension in systemagazin). Kernstück ist nach wie vor die Annahme der angeborenen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Bezogenheit und Kompetenz, sowie die Annahme, dass sie nur in ihrer Gesamtheit betrachtet werden sollten. Nur im Blick auf ihre stets aufeinander bezogenen Wechselwirkung lassen sich gemäß Ryan und Deci brauchbare Aussagen über sinnstiftende Lebensweltkonzepte und ihre motivierenden (im Wortsinn: bewegenden) Eigenschaften treffen. Aus dieser Perspektive haben Deci und Ryan eine umfassendere „Makrotheorie menschlicher Motivation, Entwicklung und Gesundheit“ erarbeitet (informative Skizze in: Canadian Psychology 49(3): 182-185, 2008; im Volltext hier). Das als eine Art Markenzeichen verwendete „self-determination theory“ verstehe ich dabei eher als ein Kürzel. Die Selbstbestimmung macht „an sich“, gerade auch wegen der von den Autoren immer wieder betonten sozialen Verknüpfung eher wenig Sinn. Im Prinzip steht das Kürzel für eine Perspektive, in der persönlich-individuelle und soziale, inklusive gesellschaftliche Grundlagen gestärkt werden sollen, die ein öffnendes, wertschätzendes und  kreatives Miteinander erlauben und fördern. Die daraus gestärkt erwachsende Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist dann keine Eigenschaft gegen andere (Wettbewerbs- und Konkurrenz-Push), sondern für und mit anderen (Kooperations-Bias). Einen Überblick über das mittlerweile bestellte Feld ermöglicht die website von selfdetermination.org. In deutscher Sprache liegt ein (leider bei der Digitalisierung an manchen Stellen etwas verhunzter) Text vor, in dem Deci und Ryan „Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik“ diskutieren (in: Zeitschrift für Pädagogik 39(2): 224-238, 1993). Das Konzept selbst, sowie empirische Befunde aus Labor- und Felduntersuchungen werden vorgestellt, sowie sich daraus ergebende Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis dikutiert. Die Autoren bezeichnen ihre Theorie als eine dialektische, „weil eine permanente interaktive Beziehung zwischen diesem organismischen lntegrationsprozeß und den Einflüssen der sozialen Umwelt unterstellt wird“. Als Querverbindung zu pädagogischen Konsequenzen lässt sich u.a. die folgende Aussage lesen: „Im Bemühen, sich mit anderen Personen verbunden zu fühlen und gleichzeitig die eigenen Handlungen autonom zu bestimmen, übernimmt und integriert die Person also Ziele und Verhaltensnormen in das eigene Selbstkonzept. Voraussetzung dafür sind Angebote und Anforderungen in einem akzeptierten sozialen Milieu, das die entsprechenden Verhaltenstendenzen verstärkt“ (S.4). Der Aufsatz ist im Volltext verfügbar
und zwar hier

21. März 2014
von Tom Levold
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90 Jahre Heinz von Foerster (Ausschnitte)