17. Juni 2014
von Tom Levold
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14. Juni 2014
von Tom Levold
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Update der Systemischen Therapie?
In ihrem Editorial zum aktuellen Heft der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung fragt Herausgeberin Cornelia Tsirigotis nach Updates zur systemischen Therapie und hat Wolfgang Loth, Andreas Manteufel und Günter Schiepek gewinnen können, hierüber nachzudenken. Wolfgang Loth schlägt einen schönen professionstheoretischen Bogen und präsentiert als Leitmotiv zum Umgang mit dem Begriff systemisch einen gewissenhaften Umgang mit Ungewissem. Günter Schiepek ist seit einiger Zeit mit seinem Versuch, systemische Therapie synergetisch neu zu formatieren, in der systemischen Publikationsöffentlichkeit äußerst präsent, seine Ideen bleiben dabei nicht ohne Widerspruch. Andreas Manteufel, ein alter Weggefährte, stellt diesen Ansatz nun auch in dieser Zeitschrift ausführlich dar, ergänzt durch einen E-Mail-Dialog, der er mit Günter Schiepek über dieses Konzept geführt hat. Über das Schwerpunktthema hinaus gibt es noch einen Aufsatz von Angelika Grubner über die politische Bedeutung der Konstruktion von Geschlecht in der psychotherapeutischen Theorie, zwei kurze Texte von Jürgen Hargens und Rezensionen.
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13. Juni 2014
von Tom Levold
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Umwerfende Bücher
11. Juni 2014
von Tom Levold
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Differenz zwischen dem Unsagbaren und dem Sagbaren im Medium der Sagbarkeit
Peter Fuchs, im systemischen Feld weithin bekannt für seine komplexen systemtheoretischen Erörterungen die zwar für systemische Therapeutinnen und Therapeuten enorme Einsichten bereithalten, aber aufgrund ihrer Abstraktionshöhe nicht gerade leichte Kost darstellen, hat nun mit einer neuen Veröffentlichung eine gänzlich andere Domäne betreten, die er gleichwohl seit frühen Zeiten pflegt. Sein neues Buch, im Mai 2014 im Kadmos-Verlag in Berlin erschienen, enthält Gedichte, die jeweils von fantastischen Fotografien seines Freundes Uli Reiter begleitet werden. In einem Interview, dass er im März 2013 Markus Heidingsfelder gegeben hat, spricht er aber lieber von Texten anstatt von Gedichten: Weil in Worten wie Dichter, Poetin, Poesie, Gedichte häufig ebenjener Pathos überwintert, den ich, wie Du weißt, nicht so sehr schätze. Dazu kommt, dass nicht selten eine Art von Zwang zur Weltanschaulichkeit im Spiel ist. Irgendwie geht es auch darum, mit Gedichten Botschaften zu streuen, die recht schnell lesbar und verstehbar sind zum Beispiel als Kritik an der Gesellschaft, als Aufsehenserreger. Nach eigener Auskunft sucht Fuchs in der Lyrik die Erscheinung der Differenz zwischen dem Unsagbaren und dem Sagbaren im Medium der Sagbarkeit, letztlich im Medium Sinn. Das ist natürlich ein Topos, dem man schlecht entkommt, wenn man über moderne Lyrik spricht. Ich könnte dem nur hinzufügen, dass jenes Medium eine nur einseitig verwendbare Zweiseitenform darstellt. Man kann es nicht verlassen, aber raffinieren bis hin zur Installation einer Witterung für die Gegenseite, für den Nicht-Sinn im Sinn. Wenn ich so etwas angeboten bekomme, bin ich glücklich und zufrieden. Besprechbar sind die Gedichte daher nicht, man muss sie gemeinsam mit dem Bildeindruck auf sich wirken lassen.
Bestellen kann man das Buch für 19.90 hier
10. Juni 2014
von Tom Levold
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Jürgen Kriz über die „Vermessene Wissenschaftlichkeit“ von Psychotherapie in Deutschland
Auf youtube ist ein gründlicher und sehr interessanter Vortrag von Jürgen Kriz über die Realität der„Wissenschaftlichkeitsprüfung“ von Psychotherapie in Deutschland zu sehen und zu hören. Jürgen Kriz muss es wissen: er saß selbst lange im Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie und war dort Vertreter eines Minderheitsvotums. Dank an Soeren Rabethge für den Tipp (in der Systemischen Mailingliste)!
9. Juni 2014
von Tom Levold
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Why most Therapists are just average (and how we can improve)
In einem sehr spannenden, ausführlichen Interview für psychotherapy.net spricht der Therapieforscher Scott Miller, der vor allem für die Erforschung der sogenannten„common factors“, also der nicht-schulenspezifischen Wirkfaktoren in der Psychotherapie bekannt geworden ist. Ausgehend von der Feststellung, dass die Wirkung von Psychotherapie nicht an den schulenspezifischen Interventionen und Vorgehensweisen festgemacht werden kann, die wir in der Ausbildung lernen, stellt sich die Frage, was Therapeuten tun können, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Eine„natürliche“ Begabung im Sinne einer angeborenen überdurchschnittlichen„sozialen Kompetenz“ schließt Miller aus. Er lehnt sich an die Forschungen von K. Anders Ericsson an, für herausragende Performanz in unterschiedlichen Bereichen professioneller und künstlerischer Begabung vor allem die kontinuierliche Arbeit an den eigenenen Skills verantwortlich macht – und zwar nicht nur dann, wenn sie eingesetzt werden, sondern gerade in den Zeiten dazwischen:„While youre doing your work, you dont have time enough to correct your mistakes thoughtfully. The difference between the best and the rest is what they do before they meet a client and after theyve met them, not what theyre doing when theyre with them.So what we found, which I think is quite shocking, is that the difference between the best and the rest is what they do before they meet a client and after theyve met them, not what theyre doing when theyre with them“ Dazu gehört die Reflexion der eigenen Fehler, die Konsultation von„Coaches“, die einem eine qualifizierte Rückmeldung geben können, und: Lektüre!„A graduate student that Ive been working with, Darryl Chow, who just finished his PhD at University of Perth in Australia, did his dissertation on this topic and found that the best performers spend significantly more time reading books and articles. We also know that the best performers spend more time reviewing basic therapeutic texts. Therapists are often in search of the variation from their performance that will allow them to reach an individual client theyre struggling with. Top performers not only do that, but theyre also constantly going back to basics to make sure theyve provided those. They spend time reading basic books that may be hugely boring but are nonetheless really helpful“
Das vollständige Interview lesen Sie hier
4. Juni 2014
von Tom Levold
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1. Juni 2014
von Tom Levold
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Funktionssysteme
Die Theorie der Funktionssysteme ist ein zentraler Bestandteil der Luhmannschen Gesellschaftstheorie und genießt auch außerhalb der engeren systemtheoretischen Kreise Anerkennung. Nichtsdestoweniger handelt es sich um ein Feld, das theoretisch in keiner Weise erschöpft ist. Die Frage, was überhaupt ein Funktionssystem ausmacht, wie diese aufeinander einwirken, ob die Funktionssysteme tatsächlich parallel ihre Eigenlogiken prozessieren oder ob nicht doch bestimmte Systeme hegemonial oder zumindest dominant im Verhältnis zu anderen Systemen operieren, ist Gegenstand intensiver theoretischer Debatten. Steffen Roth, Professor für Management und Organisation an der ESC Rennes School of Business, hat im Internet einen Text veröffentlicht, in dem er„einen Beitrag zur Kanonisierung der Funktionssysteme“ leisten möchte. Im abstract heißt es: Funktionale Differenzierung gilt nicht nur als das zentrale Alleinstellungsmerkmal moderner Gesellschaften, sondern auch als eines der wenigen Felder wissenschaftlicher Ehre, auf denen die Systemtheorie Gäste empfängt und nicht auswärts spielt. Als gute Gastgeberin spielt die Theorie in Form dieses Beitrags mit der für die Sozialforschung nicht unerheblichen Frage, wie Funktionssysteme bestimmt werden können und was aktuell als Kanon der Funktionssysteme gelten kann. Der Beitrag geht zunächst knapp auf jene Systeme ein, die weitgehend unangefochten als Funktionssysteme betrachtet werden. Im nächsten Schritt diskutiert er mögliche Kriterien für den Funktionssystemstatus und entwickelt entlang der Konzepte Reflexion, Leistung und Funktion einen Vorschlag zur Unterscheidung von Nicht- /Funktionssystemen. Auf dieser Grundlage diskutiert er, welche Funktionssystem-Kandidaten sich qualifizieren können und arbeitet so den Kanon der Funktionssysteme heraus. Der Soziologie eröffnet sich schliesslich die Aussicht auf eine systematisch betriebene interfunktional vergleichende Sozialforschung.
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31. Mai 2014
von Tom Levold
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Führung
29. Mai 2014
von Tom Levold
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Konstruktivismus
Gelegentlich wird das 2012 im Carl-Auer-Verlag erschienene Lexikon des systemischen Arbeitens (herausgegeben von Jan V. Wirth und Heiko Kleve) um Online-Artikel erweitert, die kostenlos zugänglich sind. Aktuell hat der Verlag einen Zusatzartikel zum Stichwort Konstruktivismus als PDF online gestellt, der eigentlich auch Konstruktivismen heißen könnte, sind doch schließlich eine ganze Reihe unterschiedlicher Spielarten des Begriffs hier vereint. Bernhard Pörksen, einer der versiertesten Kenner der konstruktivistischen Literatur, hat den Artikel verfasst, den
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28. Mai 2014
von Tom Levold
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Neurasthenie und Burnout: Der neue Zauberberg?
Burnout ist heute in aller Munde: als spätmoderne Erschöpfungskrankheit, die einerseits das Ausmaß der Belastung zum Ausdruck bringt, der heute viele Menschen in ihrer Arbeits- und Lebenswelt ausgesetzt sind, gleichzeitig aber auch – im Unterschied zur Depression – von dem Übermaß an Engagement und Einsatz derselben kündet. Vor dem ersten Weltkrieg hatte der Begriff der Neurasthenie eine ähnliche Ausstrahlungskraft, die Sanatorien und Heilstätten waren das, was heute die Burnout-Kliniken sind. Auf jeden Fall haben wir es hier mit gesellschaftlichen Phänomenen zu tun, die über die klinische Beurteilung des Einzelfalls hinausreichen. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe sehr lesenswerter Arbeiten zu diesem Themenkomplex, z.B. die des Historikers Joachim Radkaus (Das Zeitalter der Nervosität), die u.a. mithilfe der Analyse von Krankenakten aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg eine eindrucksvolle Zeitdiagnose erstellt, oder aktuell die Arbeiten von Bröckling und Ehrenberg zum„Unternehmerischen Selbst“ bzw. zum„Erschöpften Selbst“. Es bietet sich also an, einen genaueren begriffsgeschichtlichen Blick auf die mit diesen Themen verbundene Semantik zu werfen. Das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin gibt eine online-Zeitschrift heraus, das„Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte“, in dem Sarah Bernhardt einen Aufsatz über„Neurasthenie und Burnout – Zwei Erscheinungsformen moderner Erschöpfung“ veröffentlicht hat, eine Vorstudie zu ihrer Dissertation, wie sie zum Ende ihres Artikels bemerkt. Sie schreibt:„Die offensichtlichen Ähnlichkeiten zwischen Neurasthenie und Burnout dürfen den wissenschaftlichen Blick jedoch nicht dazu verleiten, vorschnell von einer substantiellen Identität auszugehen. Es ist keineswegs gleichgültig, unter welchem Namen ein Leiden amtiert. Vielmehr gehe ich davon aus, dass die Etablierung eines neuen Begriffs ein Ereignis ist, dass genauer in den Blick genommen zu werden verdient, weil es auf eine veränderte Problemlage hinweist. Die Frage lautet also, wie genau sich das Verhältnis zwischen Neurasthenie und Burnout darstellt, was diese beiden Begriffe trennt und verbindet, welche semantischen Bedeutungsebenen sich in ihnen jeweils abgelagert haben und welche Rückschlüsse sich aus der Untersuchung dieser Bedeutungsschichten für das Verständnis unserer Gegenwart möglicherweise ziehen lassen. Der erste Schritt einer solchen Fragestellung muss immer darin bestehen, die Phänomene gegeneinander zu legen und sie auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin zu untersuchen, um auf dieser Grundlage eine schärfere Kontur ihrer Besonderheiten zu erlangen was im Folgenden geschehen soll“
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27. Mai 2014
von Tom Levold
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Kinder der Kriegskinder
Die Generation der Kriegsteilnehmer, die noch aus eigenem Erleben den nachfolgenden Generationen berichten können, wird kleiner. Umso größer ist in den letzten Jahren die Frage geworden, wie die Vergangenheit im Gedächtnis der Bevölkerung bleibt. Vor allem die Traumaforschung zeigt deutlich, dass Gedächtnis keine Frage individueller, bewusster Erinnerungen und damit an die Erinnerungsfähigkeit von Individuen gebunden ist, sondern dass Erfahrungen, Themen, Verhaltensmuster auch auf ganz andere Weise weitergereicht und transformiert werden können. Gerade diejenigen, die als Kinder im Nationalsozialismus und im Krieg aufgewachsen sind und aufgrund der Vergangenheitsverleugnung der Elterngeneration Schwierigkeiten hatten, ihrer eigenen Geschichte offen auf den Grund zu gehen, haben viele dieser Erfahrungen mehr oder weniger erfolgreich versucht hinter sich zu lassen, aber oft auf eine Weise, deren Folgen sich in der nunmehr dritten Generation bemerkbar machen, den Kindern der Kriegskinder. Dieser Generation hat die Journalistin Anne-Ev Ustorf, selbst Jahrgang 1974, ein Buch gewidmet, das bereits 2008 im Herder-Verlag erschienen ist und mittlerweile in der 5. Auflage (2013) vorliegt – ein Beweis für das breite Interesse, das dieses Thema findet. Peter Stimpfle hat das Buch für systemagazin gelesen, seine Rezension
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22. Mai 2014
von Tom Levold
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Co-Parenting
Und heute noch einmal„Family Process“. Das aktuelle Heft befasst sich u.a. mit der Frage, welche Rolle Co-Parenting, also die Unterstützung von alleinerziehenden Eltern durch nicht-verheiratete und nicht mit den Kindern verwandte Partner, durch Angehörige der erweiterten Familie, Nachbarschaft usw. für das Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen hat. Wer schnell ist, kann das gesamte Heft z.Zt. auch kostenlos herunterladen, und zwar hier. Zu den vollständigen bibliografischen Angaben und abstracts
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