13. Mai 2014
von Tom Levold
Keine Kommentare
Die Gestaltpsychologie, die in den 20 und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt wurde, gehört zu den wichtigen Wegbereitern der Systemtheorie und Theorie der Selbstorganisation, auch wenn ihr Beitrag mittlerweile weithin vergessen worden zu sein scheint. Herbert Fitzek, ein Kölner Psychologe, der aus der Schule der psychologischen Morphologie Wilhelm Salbers stammt und gegenwärtig an der Business School Berlin Potzdam als Professor für Wirtschafts- und Kulturpsychologie tätig ist, hat diesem Vergesssen mit einem kleinen Bändchen Abhilfe zu schaffen versucht. Der Text (von 44 Seiten!) ist in einer neuen Kompaktreihe beim Springer VS-Verlag in Wiesbaden erschienen. Diese Reihe, essentials, verfolgt laut Verlagsauskunft das Anliegen, aktuelles Wissen in konzentrierter Form (zu liefern). Die Essenz dessen, worauf es als ,State-of-the-Art‘ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. Essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich. Andreas Manteufel hat sich das Buch angesehen und ist trotz aller Einschränkungen, die mit dem schmalen Format zu tun haben, angetan: Auch wenn sich der Verdacht aufdrängt, der Springer-Verlag sucht nach Wegen, seinem Fachpublikation, vielleicht zur gut gemeinten Burnout-Prophylaxe das Lesen dicker Bücher zu ersparen: Der Text ist in der Tat kompakt, aber für seine Kürze maximal informativ, und dazu sprachlich souverän geschrieben. Insofern ist dieses Buch eine Werbung für die, wie wir jetzt wissen nicht nur ,gute alte‘ Gestalttheorie. Interessant am Rande ist, dass der Verlag das Buch auch für 4,99 als e-book anbietet. Wer nicht gleich die ganzen 44 Seiten kaufen möchte, sondern nur einzelne der sieben Kapitel, kann diese jeweils für 29,69 erwerben. Wer sie also nach und nach kauft, kommt dann doch auf einen echten Springer-Preis von fast 210,00 :-).
Zur vollständigen Rezension