systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

18. Juni 2014
von Tom Levold
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Jürgen Habermas 85

Heute feiert Jürgen Habermas seinen 85. Geburtstag. Kaum jemand hat den intellektuellen Diskursen in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren einen vergleichbaren Stempel aufgedrückt wie er. Dabei ist seine„Theorie kommunikativen Handelns“, in den 80er Jahren auch als Gegenentwurf zur Systemtheorie Luhmanns gehandelt, heute wohl weniger im Bewusstsein der Öffentlichkeit als seine nachdrücklichen politisch-philosophischen Interventionen, die gerade in den letzten Jahren zu den gewichtigsten Stimmen in der Auseinandersetzung mit den zunehmenden Entdemokratisierungstendenzen in der Politik auf nationaler und europäischer Ebene zählten. Die„Blätter für deutsche und internationale Politik“ zu deren Herausgebern Jürgen Habermas gehört, haben sich ein besonderes Geburtstagsgeschenk ausgedacht. Auf ihrer website können alle Texte, die in den »Blättern« von und zu ihm erschienen sind, in einem ebook (als ePub, Mobi oder PDF) kostenfrei heruntergeladen werden. Neben seinen eigenen Texten sind Beiträge von Micha Brumlik, Rainer Forst, Klaus Günther, Axel Honneth, Ingeborg Maus, Oskar Negt, Ulrich Oevermann, Claus Offe und Albrecht Wellmer enthalten.
Und hier kommen Sie zum ebook…

17. Juni 2014
von Tom Levold
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Wunderbar: Heinz von Foerster 1989 in „High Tech Heroes“ :-)

29. Mai 2014
von Tom Levold
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Konstruktivismus


Gelegentlich wird das 2012 im Carl-Auer-Verlag erschienene „Lexikon des systemischen Arbeitens“ (herausgegeben von Jan V. Wirth und Heiko Kleve) um Online-Artikel erweitert, die kostenlos zugänglich sind. Aktuell hat der Verlag einen Zusatzartikel zum Stichwort „Konstruktivismus“ als PDF online gestellt, der eigentlich auch „Konstruktivismen“ heißen könnte, sind doch schließlich eine ganze Reihe unterschiedlicher Spielarten des Begriffs hier vereint. Bernhard Pörksen, einer der versiertesten Kenner der konstruktivistischen Literatur, hat den Artikel verfasst, den
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28. Mai 2014
von Tom Levold
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Neurasthenie und Burnout: Der neue Zauberberg?

Burnout ist heute in aller Munde: als spätmoderne „Erschöpfungskrankheit“, die einerseits das Ausmaß der Belastung zum Ausdruck bringt, der heute viele Menschen in ihrer Arbeits- und Lebenswelt ausgesetzt sind, gleichzeitig aber auch – im Unterschied zur Depression – von dem Übermaß an Engagement und Einsatz derselben kündet. Vor dem ersten Weltkrieg hatte der Begriff der Neurasthenie eine ähnliche Ausstrahlungskraft, die Sanatorien und „Heilstätten“ waren das, was heute die Burnout-Kliniken sind. Auf jeden Fall haben wir es hier mit gesellschaftlichen Phänomenen zu tun, die über die klinische Beurteilung des Einzelfalls hinausreichen. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe sehr lesenswerter Arbeiten zu diesem Themenkomplex, z.B. die des Historikers Joachim Radkaus („Das Zeitalter der Nervosität“), die u.a. mithilfe der Analyse von Krankenakten aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg eine eindrucksvolle Zeitdiagnose erstellt, oder aktuell die Arbeiten von Bröckling und Ehrenberg zum„Unternehmerischen Selbst“ bzw. zum„Erschöpften Selbst“. Es bietet sich also an, einen genaueren begriffsgeschichtlichen Blick auf die mit diesen Themen verbundene Semantik zu werfen. Das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin gibt eine online-Zeitschrift heraus, das„Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte“, in dem Sarah Bernhardt einen Aufsatz über„Neurasthenie und Burnout – Zwei Erscheinungsformen moderner Erschöpfung“ veröffentlicht hat, eine Vorstudie zu ihrer Dissertation, wie sie zum Ende ihres Artikels bemerkt. Sie schreibt:„Die offensichtlichen Ähnlichkeiten zwischen Neurasthenie und Burnout dürfen den wissenschaftlichen Blick jedoch nicht dazu verleiten, vorschnell von einer substantiellen Identität auszugehen. Es ist keineswegs gleichgültig, unter welchem Namen ein Leiden amtiert. Vielmehr gehe ich davon aus, dass die Etablierung eines neuen Begriffs ein Ereignis ist, dass genauer in den Blick genommen zu werden verdient, weil es auf eine veränderte Problemlage hinweist. Die Frage lautet also, wie genau sich das Verhältnis zwischen Neurasthenie und Burnout darstellt, was diese beiden Begriffe trennt und verbindet, welche semantischen Bedeutungsebenen sich in ihnen jeweils abgelagert haben und welche Rückschlüsse sich aus der Untersuchung dieser Bedeutungsschichten für das Verständnis unserer Gegenwart möglicherweise ziehen lassen. Der erste Schritt einer solchen Fragestellung muss immer darin bestehen, die Phänomene gegeneinander zu legen und sie auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin zu untersuchen, um auf dieser Grundlage eine schärfere Kontur ihrer Besonderheiten zu erlangen – was im Folgenden geschehen soll“
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27. Mai 2014
von Tom Levold
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Kinder der Kriegskinder

Die Generation der Kriegsteilnehmer, die noch aus eigenem Erleben den nachfolgenden Generationen berichten können, wird kleiner. Umso größer ist in den letzten Jahren die Frage geworden, wie die Vergangenheit im Gedächtnis der Bevölkerung bleibt. Vor allem die Traumaforschung zeigt deutlich, dass Gedächtnis keine Frage individueller, bewusster Erinnerungen und damit an die Erinnerungsfähigkeit von Individuen gebunden ist, sondern dass Erfahrungen, Themen, Verhaltensmuster auch auf ganz andere Weise weitergereicht und transformiert werden können. Gerade diejenigen, die als Kinder im Nationalsozialismus und im Krieg aufgewachsen sind und aufgrund der Vergangenheitsverleugnung der Elterngeneration Schwierigkeiten hatten, ihrer eigenen Geschichte offen auf den Grund zu gehen, haben viele dieser Erfahrungen mehr oder weniger erfolgreich versucht hinter sich zu lassen, aber oft auf eine Weise, deren Folgen sich in der nunmehr dritten Generation bemerkbar machen, den „Kindern der Kriegskinder“. Dieser Generation hat die Journalistin Anne-Ev Ustorf, selbst Jahrgang 1974, ein Buch gewidmet, das bereits 2008 im Herder-Verlag erschienen ist und mittlerweile in der 5. Auflage (2013) vorliegt – ein Beweis für das breite Interesse, das dieses Thema findet. Peter Stimpfle hat das Buch für systemagazin gelesen, seine Rezension
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