Claudia Roggensack, Förderschullehrerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Pädagogik der Mainzer Universität setzt sich in ihrer interessanten Untersuchung mit der„Konstruktion einer Krankheit durch die monodisziplinäre Gesundheitsforschung“ auseinander, die in erster Linie zum Ergebnis hat, die medikamentöse Behandlung einer großen Zahl von Kindern und Jugendlichen zu legitimieren. Rezensentin Ursel Winkler:„Der (
) unternommene Versuch, auffälliges Verhalten auf systemtheoretisch-konstruktivistischer Basis neu zu betrachten, beschränkt sich leider weitgehend auf eine Kritik der bisherigen Theorien und Therapieansätze – eine Kritik, die jedoch ausgesprochen gelungen ist und die Entlarvung von ADHS als Mythos noch einmal wie folgt auf den Punkt bringt: ,Ist aber einmal abweichendes Verhalten generell zur Krankheit stilisiert worden, so wird man unschwer aller Orten auf diese Krankheit stoßen. Daher erklärt sich auch die epidemieartige Verbreitung von AD(H)S, wobei hier offensichtlich nicht ein Bakterium oder ein Virus der Überträger der Krankheit ist, sondern die medial konstruierte Wirklichkeit für eine rasante Verbreitung sorgt. Mithin handelt es sich insofern um einen modernen Mythos’.
Zur vollständigen Rezension
Mythos ADHS
31. Juli 2008 | Keine Kommentare