Mit einem interessanten Thema beschäftigt sich die letzte Ausgabe im Jahre 2006 von„Organisationsberatung, Supervision, Coaching OSC“, nämlich Mitarbeitergesprächen zwischen Supervision, Coaching und Mentoring. Astrid Schreyögg skizziert in ihrem Editorial unterschiedliche Formen von Mitarbeitergesprächen: periodische Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungsgespräche und Personalbeurteilungsgespräche. Sie weist auch darauf hin, dass die tatsächlich geübte Praxis weit hinter Befunden (z.B. einer Befragung von 500 Top-Unternehmen) zurückbleibt, nach denen solche Gespräche zu 99 % durchgeführt werden. Im Alltag herrscht viel Unsicherheit, wann, wie oft und in welcher Weise solche Gespräche zur Verbesserung organisationaler Arbeitsabläufe nutzbringend eingesetzt werden können. Es besteht daher ein großer Bedarf an Praxisstudien, der auch mit diesem Heft ein Stück weit befriedigt werden soll. Die Aufsätze beleuchten praktische Erfahrungen mit Mitarbeitergesprächen in unterschiedlichen Kontexten: in der evangelischen Kirche, im Rahmen innerbetrieblichen Coachings als„situative Beratung“ durch Führungskräfte, in Personalentwicklungsprozessen an Universitäten, in einem Kreditinstitut und einem großen Caritas-Verband. Ein weiterer Beitrag fasst die Ergebnisse eines innerkirchlichen Pilotprojektes„Strukturiertes Mitarbeitergespräch“ zusammen. Das Heft wird mit einem Beitrag des Organisationssoziologen Stefan Kühl abgeschlossen, der über die Funktion von personenbezogenen Beratungsangeboten in Organisationen nachdenkt, die er in ihrer Fähigkeit sieht, Konflikten in speziellen Interaktionszusammenhängen zu isolieren:„Die Organisation erreicht durch Supervision und Coaching einen Schutz ihrer Strukturen, weil Konflikte interaktionell isoliert werden können und so für die Organisation weitgehend folgenlos bleiben“
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Mitarbeitergespräche
8. Januar 2007 | Keine Kommentare