Die vorliegende neue Ausgabe der„Familiendynamik“ enthält wieder eine ganze Reihe sehr spannender und lesenswerter Artikel. Kurt Ludewig stellt nach einem gründlichen Überblick über verschiedene Spielarten von Theorien über Psychische Systeme, Selbst bzw. Identität seine jüngsten Überlegungen zu einer Theorie des Psychischen unter dem Schlüsselbegriff„Polyphrenie“ vor. Schwerpunktthema des Heftes, von Nicola Neuvians und Arist von Schlippe als Herausgeber betreut, ist die Konflikt-Mediation. Die beiden Herausgeber leiten in ihrem Editorial dieses Thema anregend ein:„Konflikte sind jedem Menschen aus dem Alltag bekannt. Doch obwohl sie allgegenwärtge und wiederkehrende Phänomene sind, werden sie meist eher als schwierig und trennend erlebt. Die verbindende Seite des Konflikts wird dabei häufig übersehen. Ist ein Konflikt eine Bagatelle, berührt er uns nicht. Ist er dagegen ein eskalierter Widerspruch, also ein Widerspruch, der über die übliche Bekundung einer anderen Ansicht hinausgeht, bekommt er einen bindenden Charakter und eine beobachtbare Eigenlogik, die von enormer Präsenz sein kann“ Die Beiträge zum Thema gelten der Familienmediation, der Mediation in Paarkonflikten und der„Narrativen Mediation“ als Konfliktlösungsansatz, zudem gibt es noch ein Interview mit dem Landgerichtspräsidenten und Mediator Antonius Fahnemann. Mit den üblichen Rubriken und weiteren Beiträgen, u.a. des Philosophen Wilhelm Schmid über die Liebe, ist ein prall gefülltes Sommerheft zur Ferienlektüre geworden.
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Mediation
23. Juli 2011 | Keine Kommentare