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Keine Wartezeiten mehr in Arzt- und Psychotherapiepraxen!

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Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, steht der langfristige Umbau des bundesrepublikanischen Gesundheitswesens kurz vor dem Abschluss. Und, so berichtet ein ungenannt bleibenwollender Ärztefunktionär, systemische Fachleute hätten ihren Teil dazu beigetragen: „ohne es zu wissen“, wie er schmunzelnd hinzufügte. „Ihre Idee der Kundigkeit war ungemein nützlich.“
Da die Wartezeiten in Arztpraxen immer länger werden, hilft das Konzept der Kundigkeit sehr. „Wir appellieren an die Expertise der Patienten“, heißt es aus Ärztekreisen. Denn niemand als die Patienten selber wüssten doch, wann sie krank werden würden.Und dann macht es doch Sinn, wenn sie sich rechtzeitig – also vor Krankheitsbeginn – um einen Arzttermin kümmerten. „Niemand“, so der Ärztefunktionär, „sollte das auf die leichte Schulter nehmen. Und wer dann nicht rechtzeitig vorsorgt, der hat doch selber Schuld.“ Dabei verweisen Standesvertreter etwa auf die Statistiken zu Grippeerkrankungen. „Da weiß doch jeder, wann es so weit sein wird.“
Damit werden endlich Wartezeiten unnötig. Jeder weiß, wann er üblicherweise krank wird. Jeder kann dann sofort aktiv werden. Um diese Eigenverantwortung zu stärken, würden die Telefone der Arztpraxen im nächsten Jahr umgestellt – erst wer nach der Ansage „Seit wann wissen Sie, dass Sie krank werden?“ mit Tastendruck belegt, dass er erst in einem halben Jahr krank werden wird, wird weitervermittelt und bekommt einen Termin. Alle anderen werden ihrer Krankenkasse weitergemeldet, damit ihr Beitrag wegen dieses krankheitsfördernden und gesundheitspolitisch schädlichen Verhaltens erhöht werden kann.
Eine Ausweitung auf psychotherapeutische Praxen ist bereits angedacht.

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