Dass Joachim Hinsch heute seinen 70. Geburtstag feiert, mag einem, der ihn gut kennt, nicht wirklich in den Kopf kommen. Siebzig? Unmöglich. Aber da ich vor 10 Jahren mit ihm seinen 60. und vor fünf Jahren seinen 65. Geburtstag in Wien feiern durfte, muss es wohl stimmen. Und da ich dieses Mal nicht in Wien sein kann, bleibt mir nur, meine Glückwünsche auf diesem Wege im systemagazin zu übermitteln. Obwohl Joachim Hinsch Hamburger ist, ist er in der deutschen systemischen Szene weniger präsent und eher über seine Publikationen bekannt (z.B. als Mit-Herausgeber eines Buches über Paartherapie und Identität). Zum Studium der Psychologie ging er nach Wien und wurde dort Österreicher mit Hamburgischem Akzent, dem er bis heute treu geblieben ist. Über seinen Namen bin ich erstmals 1988 gestolpert, als ich einen wunderbaren Artikel im damals richtungsweisenden (von Ludwig Reiter, Stella Reiter-Theil und Ewald Johannes Brunner bei Springer herausgegebenen) Band „Von der Familientherapie zur Systemischen Perspektive“ fand, den er mit Egbert Steiner, Ludwig Reiter und Hedwig Wagner verfasst hatte und der sich mit der Dynamik der Fallbearbeitung in der Jugendhilfe aus einer Luhmannschen Perspektive beschäftigte. Diese Namen musste ich mir merken, zumal ich kurz danach zum ersten Mal nach Wien auf einen systemischen Kongress eingeladen wurde, wo ich Joachim das erste Mal auch persönlich (von weitem) kennenlernte. Kurz danach lud mich Ludwig Reiter zu einer anderen Veranstaltung nach Wien ein, was mit einer Einladung in das (in Wien legendäre) Institut für Paar- und Familientherapie in der Praterstraße verbunden war, das damals noch von Ludwig Reiter geleitet wurde, und bei der ich die Wiener KollegInnen (und eben auch Joachim Hinsch) näher kennenlernen durfte: die Verbindung war damit gebahnt und auf Dauer gestellt. Bis wir Freunde wurden, verging noch einige Zeit: Gut‘ Ding will eben Weile haben – und braucht Gelegenheiten.
Die hatten wir dann in den letzten 20 Jahren immer wieder und ich bin froh über die vielen befruchtenden und immer lebendigen professionellen Begegnungen und noch viel mehr über unsere persönliche Freundschaft mit vielen Besuchen und auch gemeinsamen Urlauben, die die Entfernung überbrücken halfen! Für die vielen bereichernden Einladungen zu Seminaren, Tagungen und Workshops (bei der ÖAS) bin ich sehr dankbar. Deine Lust auf Neues ist immer wieder ansteckend, Deine Klugheit und Deine Fähigkeit, theoretische Erkenntnisse mit Lektüreerlebnissen aus der Belletristik anzureichern und zu erweitern, verblüffend (danke für die vielen Lesetipps) und Deine Herzlichkeit und Wärme einfach umwerfend. Die 70 sieht man Dir schon äußerlich nicht an, aber innerlich hast Du erst recht nichts von Deiner Jugendlichkeit verloren. Niemand kann so gut positiv konnotieren wie Du (Deine Dopamin-Duschen sind nicht zu toppen), ohne in leere Schmeichelei zu kippen. Eitelkeit ist Dir fremd. Dabei bist Du ein genialer Tiefstapler und verstehst wie kein zweiter, andere ins rechte Licht zu rücken und Menschen, die Dir am Herzen liegen, nach Kräften zu fördern – und das sind ziemlich viele!
Für die Österreichische Systemische Szene hast Du ganz Großartiges geleistet, der Dank dafür ist Dir gewiss. Als Therapeut, Funktionär und Chef bist Du für viele ein Vorbild. Und dass Du von den vielen Bestätigungen, die solche öffentlichen Tätigkeiten mit sich bringen, auch ganz einfach Abschied nehmen kannst und eine schöne Balance von guter Sorge um Deine Klienten (in Deiner nach wie vor gut gefüllten Privatpraxis) und guter Sorge um Dein Wohlsein und das Deiner Familie finden kannst, hast Du in den vergangenen Jahren auf bewundernswerte Weise all Deinen Freunden und Kollegen gezeigt.
Lieber Joachim, es ist schön, mit Dir befreundet zu sein. Gemeinsam mit anderen Wegbegleitern wünsche ich Dir an dieser Stelle alles Gute zum Geburtstag und hoffe, dass uns alle Deine Fähigkeiten und Deine Zuneigung auch in den nächsten Jahren erhalten bleiben!
Ganz herzliche Grüße
Tom
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Joachim Hinsch war von 1987–1990 mein Ausbildungsleiter – damals voll auf der radikalkonstruktivistischen Welle unterwegs, hat er mich als Zoologin für geeignet befunden, eine Psychotherapeutin zu werden. Das zeugt von der Weite seiner Auffassungen, die er mir auch später (als er gleichzeitig guter Freund, Kollege und Chef war) in vielen Lebensphasen deutlich gezeigt hat. Von seinem praxisnahen Zugang zu KlientInnen, seiner Begeisterung für neue methodische Entwicklungen und seiner an der „Kybernetik 2“ orientierten Haltung zehre ich heute noch – gerade dann, wenn mich klinische und störungsspezifische Diskurse wieder einmal verunsichern wollen. Die systemische Psychotherapie muss ihn wirklich begeistern, denn obwohl er mir durch seine Pensionierung als Kollege längst abhandengekommen ist, arbeitet er offenbar immer noch gern viele Stunden mit KlientInnen in seiner Praxis. Du bist ein großes Vorbild für mich, lieber Joachim – alles Gute!
Sabine Klar
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Lieber Joachim,
Niemand könnte glauben: Du wirst 70! Und Du wirst es feiern!! Das beweist wieder einmal diesen unerschütterlichen Optimismus, den Du – fast immer – an den Tag legen kannst, in Therapien, als langjähriger Ausbildner der ÖAS und am Institut für Ehe- und Familientherapie. Das hab ich von Dir gelernt: Nach vorne schauen, an das Beste glauben, Schwieriges und Kompliziertes gleichmütig wegschieben können und trotzdem die Augen und Ohren offen zu halten, und im Moment da sein können.
Ich wünsche Dir noch viele gute Feste.
Alles Liebe, Corina Ahlers
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Lieber Joachim,
grad sehe ich Dich noch die Treppenstufen in der Praterstraße hochsprinten (schneller als der Aufzug), staune immer noch über Deine Fähigkeit, einem Verkehrspolizisten Wahrnehmungsalternativen einzuleuchten, freue mich immer noch über Dein Feedback zum Sehen im Dunkeln und unsere Erkundungen einer menschenfreundlichen systemischen Therapie, und denke darüber nach, ob Dir eine Beschreibung wie „freundliche Unbestechlichkeit“ gefallen könnte. Wie auch immer: Zu Deinem Geburtstag meine herzlichen Glückwünsche! Möge sich das Glück in Deiner Nähe wohlfühlen und Dir und Deinen Lieben gerne Gesellschaft leisten.
All the best!
Wolfgang the kopiloth
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Lieber Joachim!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Dir bedanken. Danke für die vielen Keimlinge deines therapeutischen Zuganges, die Du mir weitergegeben hast. Danke Dir für Dein unaufgeregtes und konstruktives Zugehen auf meine therapeutischen Fragen. Danke auch für Deinen immer menschlichen und durchaus auch menschelnden Ansatz, den ich sehr befruchtend fand. Danke auch für die Chance, die Du mir als Dein Nachfolger in der ÖAS gegeben hast, weil ich dort sehr viel über mich und andere Menschen lernen konnte, das einem kein noch so gutes Seminar vermitteln kann. Danke auch, dass Du immer ein offenes Ohr hattest. Danke auch für Deinen Humor und Deine vor Lebendigkeit und Geist sprühenden blauen Augen.
Alles Gute für die nächsten Jahre – bleib so jung!
Dominik Rosenauer
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Lieber Joachim,
vorerst auf diesem Wege, später persönlich, möchte ich Dir aufs Allerherzlichste zu Deinem 70. gratulieren! Nicht nur unsere gemeinsame Hamburger Herkunft hat uns zuerst einander näher gebracht, nicht einmal unsere frustrane Liebe für den HSV, sondern vielmehr unsere gemeinsame Begeisterung für das Neue am Systemischen. Vor vielen Jahren lernten wir uns bei meiner ersten Einladung an die Praterstraße kennen. Für mich, der zum ersten mal im „Ausland“ einen Workshop leitete und dementsprechend nervös war, war es eine wohltuende Erleichterung, von Dir mit unverkennbarem Hamburger Akzent mitten in Wien empfangen zu werden. Für Dich war es eine unvorhergesehene Überraschung, von einem aus Deutschland als Chilenen Eingeladenen begrüßt zu werden, der Deutsch mit Hamburger Färbung sprach. Das war der Anfang einer langen und tiefen Verbundenheit, die schon bald über das Professionelle und Inhaltliche ins Freundschaftliche überging und von da an beides miteinander verband. Ich bin froh, Dich kennengelernt zu haben, ich bin froh, Dich als Freund gewonnen zu haben. Uns, der älteren Generation, mögen noch viele Jahre beschert werden, die uns ermöglichen, weitere bereichende Begegnungen zu erleben.
Alles Liebe, Freude, Gesundheit undsoweiter wünscht Dir herzlichst zu Deinem Geburtstag, Dein Freund Kurt Ludewig
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Lieber Joachim,
wir sind uns zwar nur selten begegnet – und dennoch habe ich diese Begegnungen in genauer und schöner Erinnerung. Ich möchte Dir von Herzen zu Deinem 70. Geburtstag gratulieren und wünsche Dir alles Gute.
Liebe Grüße
Rudolf Klein
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Lieber Joachim,
zu Deinem runden Geburtstag erinnere ich mich wieder einmal gerne zurück an all die Jahre, die ich in Deinem Windschatten verbringen durfte: Du vorausgehend – als Lehrtherapeut, als ÖAS-Obmann, als Leiter des Instituts in der Praterstraße , ich zeitverschoben und mit großem Respekt hinterher, uns treffend beim morgendlichen Kaffee mit lästerndem Tratsch & Klatsch aus der Szene. Unverändert geblieben ist zum Glück Deine Warmherzigkeit, Deine Leidenschaft fürs therapeutische Arbeiten, Deine mitreißende Freude an (neuen) Leitdifferenzen und Deine streitbare Begeisterung fürs systemische Theoretisieren. Weiter so und alles Gute!
Andrea Brandl-Nebehay
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Lieber Joachim Hinsch,
auch von mir herzliche Glückwünsche zum 70.!
Sehr oft sind wir uns nicht begegnet – aber ich erinnere noch „alte Zeiten“ in der Praterstrasse (unter Ludwig Reiter), wo ich einige Male zu Gast war. Und natürlich habe ich Themen wie Paartherapie und und Autonomie in den
Werken wahrgenommen. Neben Wünschen für gute Gesundheit und viel Lebensfreude: vielleicht auch weiterhin Lust am textlichen Verdichten von Lebenserfahrung ??
herzlich, Jürgen Kriz
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Lieber Joachim,
wenn ich überlege, was ich Dir gerne auf diesem Weg zum Geburtstag schreiben möchte, fällt mir ein, dass Du, als Du noch Institutsleiter im Institut für Paar- und Familientherapie warst, immer für jede/n von uns Geburtstagsreden gehalten hast. Das ist bei 13 Leuten ein beträchtlicher Aufwand, den Du auf Dich genommen hast. Und Deine Geburtstagsreden waren nicht nur inhaltsleere Formsache, sondern Du hast Dich mit uns beschäftigt und versucht, uns in Deinen Reden mit all unseren Vor- und Nachteilen zu würdigen. Du konntest sehr schöne Dinge über einen sagen, Du konntest aber auch charmant Kritik darin verpacken. Ja, manchmal hast Du auch jemanden etwas vor den Kopf gestoßen. Aber genau das war es wohl, was ich immer am meisten an Dir geschätzt habe und weshalb ich Dich so mag: Du warst nie „nur“ der Therapeut, der weiß, wann er sich emotional zeigt, wann betroffen, wann berührt, wann distanziert – bei all Deiner therapeutischen und taktischen Klugheit warst Du für mich immer wirklich greifbar, spürbar, verwundbar, erfreubar, verärgerbar oder begeisterbar – ich kenne keine Augen, die derart strahlen und funkeln können vor Begeisterung wie die Deinen.
Ich schreibe in der Vergangenheit, weil Du seit vielen Jahren nicht mehr im Institut bist. Oft denken wir an Dich, reden von Dir, ich vermisse Dich manchmal, viele von uns würden Dich sehr gerne öfter sehen, sich immer noch mit Dir auch fachlich austauschen. Du warst ein großer Motivator und Förderer für viele von uns und hast uns zweifellos alle miteinander unglaublich viel gelehrt. Ich bin überzeugt, Du wirst Dein Leben lang so interessiert an Menschen und deren Beziehungen und an Geschichten über Menschen bleiben, und damit immer so jung, wie Du es immer schon für mich warst, und wie unsereins es sich für spätere Jahre nur wünschen kann.
Lieber Joachim, ich wünsche Dir im Namen von uns allen vom Institut für Paar- und Familientherapie alles alles Gute zu Deinem 70. Geburtstag!
Verena Kuttenreiter
für das IPF (Institut für Paar- und Familientherapie) in Wien
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Lieber Joachim,
„Mit diesem Seminar will ich Ihr Denken radikal verändern“. So bist Du vor mehr als zwei Jahrzehnten im Rahmen unserer Ausbildung in der ÖAS vor uns getreten – und bist damit bis heute erfolgreich! Wenn Du von etwas begeistert warst und bist, dann mit Haut und Haar: Radikal dem neuen Denken verfallen – „Ganzkörperbegeisterung“. Auch Deine Liebe zur Systemischen Therapie und Deiner Tätigkeit als Therapeut war und ist beeindruckend. So etwas schwappt auf SchülerInnen über – Wir hatten das Gefühl, Teil etwas Neuen, Spannenden zu sein und gleichzeitig nie zu vergessen, dass wir im Dienste unserer KlientInnen handeln. Eitelkeit war Dir fremd – kein Guru und gerade deswegen ein so wertvolles Vorbild.
Ob als TeilnehmerIn im Seminar, als Co-TherapeutIn, als SupervisandIn, als Mitarbeiter am Institut – immer gemeinsames Entwickeln, Lernen, Ausprobieren. Du warst einerseits ein Vorbild und weiser Lehrer für uns – und dennoch fand alles auf Augenhöhe statt, ermutigte uns zu eigener Entwicklung – trotz aller Bewunderung für Dich ermöglichte uns gerade diese Haltung, unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Bis heute fallen uns in (Paar-) Therapien und beim Lehren Zitate und Kommentare von Dir ein und sind wertvolle Schätze, die uns die Anschlussfähigkeit an unsere KlientInnen und Studierenden ermöglichen.
So bist Du bis heute in so manchem Setting als „nützlicher“ Co-Therapeut ohne Dein Wissen anwesend – wir danken Dir dafür und wünschen Dir zu Deinem Jubeltag von Herzen Alles Gute! Mögen Dir noch viele weitere aktive Jahre beschieden sein!
Danièlle Arn-Stieger & Clemens Stieger
Lieber Joachim Hinsch,
auch ich gratuliere Ihnen herzlich zum 70. Geburtstag. Wir kennen uns nicht richtig persönlich, im letzten Jahr auf der OEAS-Tagung und Wien hat mir die Atmosphäre und die anerkennende Stimmung des Tagunsabends verraten: Sie könnten die Seele der österreichischen systemischen Szene sein- bescheiden und präsent zugleich. Ich wünsche ihnen, die Früchte der Jahre zu genießen! Cornelia Tsirigotis