systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

Jay Haley — Pionier der Strategischen Familientherapie

| 2 Kommentare

Heute vor 15 Jahren, am 13. Februar 2007, ist Jay Haley, Mitbegründer des Mental Research Institutes in Palo Alto und ein wichtiger Wegbereiter des systemischen Ansatzes in der Familientherapie, im Altern von 84 Jahren gestorben. Seine Konzepte sind unter dem Signum „Strategische Familientherapie“ weltweit bekannt geworden. In einem schönen Artikel über Jay Haley hat der polnische Familientherapeut Krzysztof Klajs 2016 in der Zeitschrift Psychoterapia dessen Leben und Werk gewürdigt und die Prinzipien seiner therapeutischen Perspektive zusammengefasst. In seinem Abstract heißt es: „This paper presents the figure, biography and heritage of Jay Haley (1923– 2007). He was one of the pioneers of family therapy. He worked for many years with other leading pioneers such as M. H. Erickson, N. Ackerman, G. Bateson, V. Satir, S. Minuchini P. Watzlawick, forming the foundations of contemporary psychotherapy. Together with Don Jackson and Nathan Ackerman, he founded the first family therapy journal “Family Process”. He was the director and co-creator of leading family therapy institutions: The Child Guidance Clinic at the University of Pennsylvania in Philadelphia and The Mental Research Institute (M.R.I) in Palo Alto, CA. Haley was co-Director of The Family Therapy Institute of Washington D.C. He was one of the pioneers to form the basics of strategic therapy: planning the therapy, solution oriented and short-term approach. He worked with unconscious processes that occur in families and their impact on functional or dysfunctional working of the system. He introduced new useful terms to the therapeutic practice: stages of family life, perverse triangle, paradox and double bind. It is especially the double bind that helps understand the ongoing communication difficulties within families. Moreover, Haley defined some basic directives for family therapists: the necessity to work in a good cooperating team, permanent access to group supervision, and the necessity to plan and foresee the systemic results of one’s own activity.“

Den vollständigen Text gibt es hier zu lesen…

Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

  1. Rufer Martin sagt:

    Dass Tom uns immer wieder einlädt, sich auch der Pioniere unseres Metiers zu erinnern, ist verdankenswert. Dies umso mehr, weil im systemischen Diskurs, so er denn stattfindet, die Verdienste von Jay Haley als “versunkene Welt” zunehmend nur noch Teil der Geschichtsschreibung unsers Metiers sind.

  2. F.B. Simon sagt:

    Ja, er war einer der Originellsten in unserem Feld, und wir alle, die heute Therapie betreiben, sind nicht viel mehr als seine Epigonen.
    Als ich ihn einmal in Washington besuchte, hat mich – unter anderem – besonders eine Amerikakarte an der Wand seines Office beeindruckt. Es war mit verschiedenfarbigen Nadeln gespickt. Wie er mir erklärte, stand jede Nadel für das Jahr, in dem Jay dort einen Vortrag gehalten hatte. Sein Prinzip: Es mussten mindestens fünf Jahre vergangen sein, ehe er dort wieder auftrat, damit er denselben Vortrag wieder halten konnte, ohne Gefahr zu laufen, denselben Leuten immer wieder dasselbe zu erzählen. Nach fünf Jahre, so seine Erfahrung, hatte er ein mehr oder weniger neues Publikum…

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.