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Hartz IV-Erhöhung nur als Gutschein!

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Wie aus gut informierter Quelle im Sozialministeriums bekannt wurde, soll die geplante Hartz-IV-Erhöhung von 5,00 € im kommenden Jahr nicht als Geldleistung, sondern nur als Hotel-Gutschein ausgezahlt werden. Eine entsprechende Regelung wurde auf Drängen der FDP in die Umsetzungsbestimmungen von Hartz-IV eingefügt. Ziel der Aktion soll sein, dass Hartz-IV-Empfänger die Summe nicht planlos für alltägliche Dinge ausgeben, sondern angehalten sind, sich in gewissen Abständen auch mal etwas Besonderes zu gönnen. Als Kooperationspartner der Bundesregierung konnte die international tätige Mövenpick-Gruppe gewonnen werden, mit der die FDP als Regierungspartei schon seit längerem gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht hat. Inzwischen ließ sich auch eine Erklärung aus der FDP-Fraktion einholen. Fraktionschefin Birgit Homburger:„Auch Hartz-IV-Empfänger müssen ab und zu mal aus ihrem Milieu heraus und einen Tapetenwechsel machen. Leider lässt sich das aus den normalen Regelsätzen nur schlecht finanzieren. Mit den Hotelgutscheinen können auch diese Familien ihren Traumurlaub ansparen. Wir haben berechnet, dass eine fünfköpfige Familie sich schon mit ca. 600 angesparten Gutscheinen ein ganzes Wochenende im Mövenpick Jedda Al Nawras Resort in Saudi-Arabien vom Leben mit Hartz-IV erholen kann, dabei sind Hin- und Rückflug sowie ein Frühstück im Hotel schon eingeschlossen, das so reichhaltig ist, dass man für den Rest des Aufenthaltes auch damit hinkommt“. Allerdings hat der Plan bereits Kritik der Opposition hervorgerufen, die den Urhebern dieser Idee„spätrömische Dekadenz“ vorwerfen.

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