
Heute feiert Gunthard Weber seinen 85. Geburtstag und systemagazin gratuliert von Herzen! An dieser Stelle sind zu seinen runden Geburtstagen bereits vielfach würdigende Texte erschienen – zum 65., 70., 75. und zum 80. Geburtstag. Über sein außergewöhnliches Wirken als Psychiater, Psychotherapeut, Mitbegründer der Heidelberger Gruppe, als wegweisender Pionier der systemischen Therapie und Organisationsaufstellung, als geschäftsführender Gesellschafter des Carl-Auer-Verlags und als Gründer zahlreicher Institutionen ist vieles gesagt und geschrieben worden.
Anstelle weiterer Wiederholungen möchte ich heute noch einmal den Blick auf ein Projekt lenken, das Gunthard seit vielen Jahren ganz besonders am Herzen liegt – mit seinem Engagement für die Häuser der Hoffnung (Jigiya Bon) in Mali.
Im Jahr 2004 hat er gemeinsam mit seiner 2013 verstorbenen Frau Nele Weber-Jensen und Gleichgesinnten den Verein Häuser der Hoffnung – Schulbildung für Afrika e.V. gegründet. Seit nunmehr über 20 Jahren setzt sich dieser Verein leidenschaftlich dafür ein, benachteiligten Mädchen in Mali den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Für dieses außergewöhnliche humanitäre Engagement wurde Gunthard im Januar 2024 das Bundesverdienstkreuz verliehen – eine Auszeichnung, die seine Verdienste um eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit würdigt.
Im Jahr 2017 entstand ein weiteres, noch umfangreicheres Vorhaben: das Centre Agro-Alimentaire Siby (CAAS), eine berufsbildende Einrichtung für Mädchen und junge Frauen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Süden Malis. Dort werden sie mit Methoden der Bodenverbesserung, modernen, produktiven und nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbau- und Produktionstechniken sowie Verfahren der Lebensmittelverarbeitung und -konservierung vertraut gemacht. Das Projekt umfasst einen Campus mit Klassenräumen und Internat in Siby sowie einen landwirtschaftlichen Betrieb und setzt auf erneuerbare Energien und biologische Landwirtschaft.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind beeindruckend: Gebildete Frauen verdienen eigenes Geld, wählen ihre Partner selbst, heiraten später, schicken ihre Kinder zur Schule und schützen ihre Töchter vor Genitalverstümmelung. Diese positiven Veränderungen wirken weit über die individuellen Lebensgeschichten hinaus und stärken ganze Gemeinschaften.
Zum Geburtstag ein Geschenk, das weiterwirkt
Zum heutigen Anlass möchte ich alle Leserinnen und Leser des systemagazin herzlich einladen, Gunthard Weber auf besondere Weise zu gratulieren: mit einer Spende für die Häuser der Hoffnung oder das Centre Agro-Alimentaire Siby.
Lieber Gunthard, deine unermüdliche Arbeit für dieses Projekt, ist ein großartiges Beispiel dafür, wie systemisches Denken in die Welt hinauswirken und konkrete Hoffnung schaffen kann.
Für Dein kommendes Lebensjahr wünsche ich Dir Glück, Gesundheit, Kraft und die Freude, die aus dem Wissen entsteht, dass Dein Engagement das Leben so vieler Menschen zum Besseren verändert hat und weiterhin verändert.
Informationen über den Häuser der Hoffnung – Schulbildung für Afrika e.V. und Spendenmöglichkeiten finden Sie hier…
Spendenkonto: IBAN: DE55 6725 0020 0009 2863 81 BIC: SOLADES1HDB
Der Verein arbeitet ehrenamtlich, und die Spenden kommen direkt in Mali an. Spenden bis 300 Euro können ohne Spendenbescheinigung anhand der Überweisungsbestätigung bei der Steuererklärung angegeben werden.
Ein aktuelles Projekt soll Schulstipendien für 10 Mädchen aus dem Flüchtlingscamp ermöglichen. Im Spendenaufruf heißt es: „Die Lage im Flüchtlingscamp unweit eines der markantesten Türme Bamako, der Tour d’afrique, ist nicht mit Worten zu beschreiben. Tagtäglich kommen Flüchtende an. Die Zahl der Kinder ist groß. Viele haben ihre Eltern oder Geschwister verloren. Es mangelt an allem: Essen, Trinken, Hygiene, Schutz. Wir möchten 10 schulpflichtigen lernwilligen Mädchen den Schulbesuch in einer naheliegenden Schule finanzieren. Sie sollen lesen, schreiben und rechnen lernen und sich zu selbständigen jungen Frauen entwickeln können. Diese Chance wollen wir ihnen geben.
10 schulpflichtigen Mädchen aus dem Flüchtlingscamp in Bamako/Mali soll der Schulbesuch für ein Jahr finanziert werden.
Wir benötigen dazu im Jahr 10 x 30 Euro x 12 Monate = 3600 Euro.
Von 30 Euro werden Schulgebühren, Schulkleidung, Arbeitsmaterialien, ein Schulranzen und die Geburtsurkunde finanziert. Die ausgewählten Mädchen werden von Idrissa Togo, einem bei Häuser der Hoffnung angestellten Pädagogen begleitet und unterstützt. Wir hoffen auf Ihre großzügige Unterstützung um für diese 10 Mädchen einen Unterschied machen zu können!“
Von den benötigten 7.200,- € für zwei Schuljahre sind bereits 3.885,- € an Spenden zusammengekommen. Ich würde mich sehr freuen, wenn systemagazin-Leserinnen oder Lesern mit mir dieses Projekt mit einer Spende unterstützen. Über den Erfolg werde ich gerne an dieser Stelle berichten.
Im Zuge der einleitenden Hinweise zu meinem Blog-Beitrag „Maja Lunde und Eva Menasse: Macht nicht die gleichen Fehler wie wir – oder: Mit Karl Otto Hondrich auf dem Horrortrip ins Niemandsland“ (https://fj-witsch-rothmund.de/index.php/hauptmenue/1070-maja-lunde-macht-nicht-die-gleichen-fehler-wie-wir) stieß ich einmal mehr auf die Langzeitwirkung, die meine Zeit bei Gunthard Weber 1997/98 in Wiesloch bis heute entfaltet:
Und das hört sich (hier in leicht erweiterter Form) so an: Die weiter unten als Bezugstext erneut platzierte Würdigung Karl Otto Hondrichs geht zurück auf einen Aufsatz, den Hondrich 1998 (!!!) publiziert hat. Ich persönlich befand mich 1998 – nach erlittenem Totalschaden – in einer mühevollen Rehabilitation – so will ich es hier einmal nennen. Nur so viel sei hier angemerkt, dass diese Rehabiliation Konzequenzen und Entwicklungsschübe auslöste, die ich in „Kurz vor Schluss II“ zusammenfasse und reflektiere. Ich danke in diesem Zusammenhang noch einmal Rudi Krawitz und Reinhard Voß, die 1997 dafür gesorgt haben, dass ich Zugang zur Aus-, Fort- und Weiterbildung – kurz gesagt zu meiner therapeutisch begleiteten Rehabilitation – bei der IGST finden konnte. Vor wenigen Tagen ist Gunthard Weber – mein Lehrtherapeut 1997/98 – fünfundachtzig Jahre alt geworden. Auch ihm bei dieser Gelegenheit allen erdenklichen Dank für seine gleichermaßen ungemein erbarmungslose wie feinfühlige Begleitung. Er entließ uns 1998 mit dem Hinweis, dass wir (hoffentlich) alle einen üppig gefüllten Rucksack mit auf unseren weiteren Lebensweg nehmen würden. Gunthard soll wissen, dass dieser Rucksack – wie ein Tischlein deck dich! – bis heute keinerlei Ausfallerscheinungen zeigt. Dies gilt gleichermaßen für die persönlich hilfreichen Anregungen wie für die Impulse und Interventionen, die fortan meine professionelle Interpretation bestimmter Anforderungen und Aufgaben in der Lehrerausbildung nachhaltig beeinflusste. Der Bezug von edlen Seifen, die ich früh im Zusammenhang mit Gunthards Afrika-Projekten regelmäßig erstand, hat sich verstetigt zu einer Unterstützung insbesondere der Häuser der Hoffnung e.V., deren Entwicklung und Status ich dank des Newsletters von Gudrun Eisermann nicht aus den Augen verliere; schön auf diese Weise dem Dank an Gunthard Weber Ausdruck und Gestalt verleihen zu können.
Dr. Franz Josef Witsch-Rothmund (Koblenz)
Oh, danke für den Hinweis, sonst hätte ich meine Glückwünsche wohl nicht angebracht.
Lieber Gunthard, wir waren nicht immer einer Meinung, gerade daraus habe ich viel gelernt und nicht nur den Ausspruch: „Ein Psychiater darf das ;-)“
Dir alles Gute und noch viele wirksame Jahre, herzliche, Wilfried Reiter
Lieber Gunthard,
etwas verspätet aber dennoch sehr herzlich gratuliere ich Dir zu Deinem sehr besonderen Geburtstag. Ich denke gern an unsere Begegnungen zurück.
Herzlichst
Dein
Arist
Lieber Gunthard Weber,
zu Ihrem 85. Geburtstag gratuliere ich Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen Gesundheit und Freude an Ihren laufenden Projekten. Wir haben nur einmal miteinander zu tun gehabt, vor fast 25 Jahren, als ich einen Disput zwischen Ihnen und Ursula Tröscher – Hüfer zum Thema „Aufstellungen“ für systhema herausgeberisch moderieren durfte. Die Kommunikation mit Ihnen und Ihre wertschätzende Art ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Ich wünsche Ihnen viele positive Rückblicke. Herzliche Grüße Cornelia Tsirigotis