An dieser Stelle alle seine Verdienste um die Entwicklung und Verbreitung des systemischen Ansatzes aufzählen zu wollen, würde mich in Bedrängnis bringen – es sind einfach zu viele. Seit dem Beginn seiner Tätigkeit am der Abteilung für psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie unter Helm Stierlin Anfang der 80er Jahre hat er nicht nur unzählige Artikel und Bücher zu allen möglichen klinisch-praktischen, erkenntnistheoretischen, soziologischen, organisationstheoretischen zuletzt immer mehr auch gesellschaftspolitischen Themen veröffentlicht, die sich alle durch einen unverwechselbaren Stil auszeichnen, den ich Fritz-Sound nennen würde: klar, prägnant, ironisch, pointenreich und trocken – also frei von jedem Pathos, das in unserer Szene so häufig anzutreffen ist. Viele dieser Arbeiten haben neue Felder erschlossen oder alte auf eine Weise neu bestellt, so dass der systemischen Szene das Lernfutter nicht ausgeht. Mit seinen zahlreichen Initiativen und Aktivitäten war Fritz dem systemischen Feld nicht nur intellektuell, sondern auch praktisch oft ein Schritt voraus, sei es als (Mit-)Gründer von Gesellschaften, als Vizepräsident der European Family Therapy Association (EFTA), als Mitbegründer und bis 2005 Vize-Präsident der Deutsch-Chinesischen Akademie für Psychotherapie, als erster Inhaber des Lehrstuhls für die Führung von Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke. Dabei handelt es sich nicht nur um die Aufzählung von Titeln, vielmehr hat er in diesen Funktionen immer wichtige Dinge angestoßen und bis heute folgenreiche Spuren hinterlassen. Vor allem die Gründung des Carl-Auer-Verlags, deren Gesellschafter er bis heute ist, hat eine systemische Publikationsöffentlichkeit geschaffen, die ihresgleichen sucht. Um einen solchen Impact zu erzeugen, braucht es Entscheidungsfreude, Mut, Positionen zu beziehen (und zu verteidigen), und die Fähigkeit, Chancen zu erkennen, schnell zu reagieren und in Führung zu gehen, mit einem Wort: maximale Unabhängigkeit. Diese Eigenschaften zeichnen dich in besonderem Maße aus!
Lieber Fritz, wir kennen uns nun schon über 40 Jahre, mehr als die Hälfte unseres Lebens. Ich habe nicht nur viel von dir gelernt, deine theoretischen wie praktischen Positionen waren für mich auch immer wichtige Orientierungspunkte – ganz unabhängig von der gelegentlichen Nicht-Übereinstimmung in Detailfragen. Über die Ideen zur Gründung der Systemischen Gesellschaft oder die Herausgabe des Lehrbuches im Carl-Auer-Verlag waren wir uns in kürzester Zeit einig – deine Unterstützung war dafür ganz wesentlich. In all diesen Jahren gab es immer einen soliden Kommunikationsfaden, auch wenn wir uns nicht allzu häufig persönlich getroffen haben. Dass dein Leben nun schon ein dreiviertel Jahrhundert umgreift, ist ein merkwürdiger Gedanke. Alle Zeichen deuten aber daraufhin, dass uns deine nichtversiegende Produktivität auch in Zukunft erhalten bleibt.
Ich wünsche dir für die kommenden Jahre eine gute und robuste Gesundheit, gute Begegnungen und Erfahrungen in allen möglichen Kontexten – und uns, dass wir auch weiterhin von deinen Ideen und Interessen, Beiträgen und Impulsen so profitieren können wie in den vergangenen Jahrzehnten.
Mit mir gratulieren an dieser Stelle viele andere Kolleginnen, Kollegen und Weggefährten, dafür allen ein herzlicher Dank!
Lieber Fritz,
nach Jahren des eher parallelen Arbeitens an der Entstehung einer theoretisch fundierten und praktikablen systemischen Therapie in Heidelberg und Hamburg fanden im Alter unsere Wege glücklicherweise zusammen, was mich sehr gefreut hat. Ich bin Dir ganz besonders dafür dankbar, dass Du Dich eingesetzt hast, mein erstes Buch von 1992 „Systemische Therapie“ – nachdem es im ursprünglichen Verlag vergriffen war-, aktualisiert im Carl-Auer Verlag veröffentlichen zu lassen, und zwar ungeachtet dessen, dass es keinen wirtschaftlichen Gewinn versprach. Diese späte Anerkennung verdanke ich Dir sehr. Zugleich möchte ich mich dafür bedanken und es bewundernd anerkennen, dass Deine Schaffenskraft anders als meine nicht nachgelassen hat und nach wie vor zum Verfassen weiterer lesenswerter Bücher dient. Bitte, weiter so!
Ich wünsche Dir auf diesem Wege alles erdenklich Gute zu Deinem Geburtstag und zu den hoffentlich noch vielen Jahren des gesunden, menschlichen und schriftstellerischen Teilnehmens an dieser langen Reise namens Leben.
Herzlichst, Kurt Ludewig
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Lieber, jetzt auch schon ein bisschen „Alter Fritz“,
Du hast einmal geschrieben, dass wir uns wahrscheinlich nie kennen gelernt hätten, wenn uns Helm Stierlin nicht als Mitarbeiter seiner Abteilung für psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie an der Universität Heidelberg vor über 40 Jahren ausgewählt hätte. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein, denn das hatte eine bis heute dauernde freundschaftliche, faire und gute und auch erfolgreiche Zusammenarbeit von uns zur Folge. Ja, wir sind und blieben ziemlich unterschiedlich, aber vielleicht war es gerade unsere Unterschiedlichkeit, die uns ergänzte und gegenseitig anregte.
Gern erinnere ich mich an die wunderbare Teamzeit in der Mönchhofstraße, in der wir zu viert (Helm, Gunther, Du und ich) über Jahre hinweg Familien mit manisch-depressiven und schizoaffektiven Beziehungsmustern sahen. Ebenso aus der systemischen Pionierzeit an die Psychiatriekurse, die wir im Rahmen der IGST gemeinsam anboten und wie wir hier den Gruppen kreativ und oft überraschend grundlegende Beziehungsmuster und systemische Prinzipien vermittelten. Es war für mich überraschend, dass wir es Ende der 80iger Jahre fertigbrachten, für die Familiendynamik jeweils an zwei Nachmittagen gemeinsam eine Kolumne für die Post aus der Werkstatt („Vom Navigieren beim Driften“) zu schreiben. Wir waren Mitgründer der IGST, des Carl-Auer Verlages, des Helm-Stierlin-Instítuts, der Simon Weber Friends Systemische Organisationsberatung GmbH … Du hast mich seit 2004 bei meinen Projekten in Mali immer unterstützt und bist selbst vor ein paar Jahre noch als Geschäftsführer in die 2018 gegründete Centre-Agro-Alimentaire Siby gGmbH eingestiegen.
Wir haben uns auch – aber selten – gefetzt. Was mir jedoch das Wichtigste ist, was ich Dir sagen möchte, ist: von all den Kollegen und Kolleginnen, mit denen ich in all den Jahren zusammengearbeitet habe, bist Du derjenige, von dem und durch den ich am meisten gelernt habe und mit dem ich immer gerne und leicht zusammengearbeitet habe und von dem mich (fast) immer respektiert, gesehen und großzügig behandelt gefühlt habe. Was kann man Besseres über eine so lange kollegiale, freundschaftliche und fruchtbare Zusammenarbeit sagen! Dafür danke ich Dir von Herzen, lieber Fritz.
Ich hoffe Du verkraftest diese „Liebeserklärung“.
Ad multos annos!
Dein Gunthard Weber
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Lieber Fritz,
ich greife nur einen Satz auf den du mal gesagt hast:
„Ich rate zum Größenwahn“
Danke – mir und anderen hat er geholfen.
Ales Gute zum Geburtstag
Wolfgang Röttsches
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Lieber Fritz,
nun kennen wir uns schon so lange und sind uns immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten begegnet. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch im alten Offenbachs Keller in Hannover, Du hattest gerade Paul Watzlawick nach Hannover geholt. An jenem Bier-Abend stelltest Du mir die Frage, ob ich mir vorstellen könne, systemische Therapie mit einzelnen Personen durchzuführen. Ich verneinte empört, schließlich bedeute systemisches Arbeiten doch etwas mit den Beziehungen zwischen Menschen anzufangen, und für das „zwischen“ benötige man doch mindestens zwei Personen. Inzwischen hat sich die systemische Szene soweit entwickelt, dass nahezu alles möglich ist. Und daran hast Du, Fritz sicher einen großen Anteil. Ich gratuliere Dir zum 75. ganz herzlich und stelle fest, dass ich nur einige Tage älter bin als Du. 1948 war eine guten Jahrgang, nicht nur wegen der gerade herausgekommenen D-Mark. Meine besten Wünsche für Dich,
Dein Alex Korittko
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Lieber Fritz,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem 75. Geburtstag. Offensichtlich kannst Du diesen Geburtstag mit guter Gesundheit und großer Spannkraft feiern. Zumindest erscheint es so aus der Ferne. Dennoch wünschen wir Dir, dass Dir beides, Spannkraft und Gesundheit, noch lange erhalten bleibt. Über Deine intellektuelle Flexibilität machen wir uns hingegen weniger Gedanken. Diese war, ist und bleibt scheinbar ungebrochen. Davon haben bisher wir enorm profitiert. Danke!
Alles Gute und schöne Grüße
Rudolf Klein und Barbara Schmidt-Keller
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Lieber Fritz,
angenommen, aus dir sollte einmal ein äußerst erfolgreicher Therapeut, Trainer, Verlagsgründer, Wissenschaftler und Buchautor werden: was würdest du tun? Und erzähle uns nicht, du hättest das alles geplant!
Mit herzlichen Glückwünschen zu deinem Geburtstag und lieben Grüßen, Dirk Baecker
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Zum 75. wünsche ich Dir, lieber Fritz, ganz herzlich alles Gute, und danke für das viele, das Du uns dank Deinem scharfen Verstand, Deinem Humor und Deiner Umsicht durch all die Jahre gegeben hast! Mach so weiter, junger Mann, denn da liegt ohne Zweifel noch eine ganze Menge drin!
Luc Ciompi
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Lieber Fritz B. Simon,
ich gratuliere herzlich zum 75. Geburtstag und wünsche alles erdenklich Gute. Danken möchte ich auch im Namen des DISC an der RPTU Kaiserslautern, wo wir gemeinsam den Materstudiengang “Systemische Beratung” entwickelt haben und sein ca. 15 Jahren erfolgreich anbieten.
Mit der Hinwendung zu den Formen unserer Anschauung und Aneignung sowie unseres Weltumgangs wurde jüngst ein wichtiger Akzent gesetzt! Die Formen des Fritz B. Simon sind: Offenheit, Kooperationsfreudigkeit, Vernetzungsleidenschaft und thematische Aktualität- danke dafür!!!!
Prof. Dr. Dr.h.c. Rolf Arnold
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Lieber Fritz,
dass Dich jeder, insbesondere ich, Dich vermisst hätte, wärst Du nicht geboren worden, ist selbstredend. Was aber hätte ich vermisst? Als erstes fällt mir Dein Klugheit ein, allerdings sehr dicht gefolgt von Deiner Unangepasstheit. Die Verbindung dieser beiden Fähigkeiten hat unzählige Früchte getragen und unter vielen anderen auch mich immer aufs Neue inspiriert. Deine Schaffensfreude ist in allen Deinen Veröffentlichungen spürbar, darum lese ich Deine Texte auch so gern. Zum 75. Geburtstag wünsche ich Dir, dass Du noch lange in dieser Form des Selbstgenusses verweilen kannst und beim Weiterdenken der Systemtheorie alle teilhaben lässt. Das Leben in letzten Viertel der avisierten 100 Jahre wird ja nochmals leichter, weil man sich dann nicht mehr ändern soll oder gar muss – und Du warst Dir ja schon vorher sehr treu. Danke für Dich. Mein denkerisches Leben wäre ohne Deins ärmer und anders verlaufen.
Alles, alles Gute und Gesunde
Klaus Eidenschink
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Lieber Fritz,
herzliche Glückwünsche zu Deinem Geburtstag. Für Deinen weiteren Lebensabschnitt wünsche ich Dir alles Liebe und Gute. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Veröffentlichungen von Dir, die – wie alle Deine Veröffentlichungen – einen Unterschied machen werden, die einen Unterschied machen. Herzlich Haja Molter
Liebe Grüße
Haja Molter
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Für Fritz Simon: Dem wunderbaren Pontifex zwischen dem psychologischen und dem soziologischen Ufer der Welt herzliche Glückwünsche und viele weitere schöpferische Jahre, damit wir noch lange über die von ihm geschlagenen Brücken hin- und her wandern können. Ein dankbarer Bewohner der soziologischen Seite des Stromes.
Herzlich Alois Hahn
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„Die Sprache ist ein Labyrinth von Wegen. Du kommst von einer Seite und kennst dich aus; du kommst von einer anderen zur selben Stelle, und kennst dich nicht mehr aus!“ *
Lieber Fritz,
über viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte habe ich Dich als klugen, kundigen und humorvollen Fremdenführer durch viele sprachliche Labyrinthe erlebte. Danke dafür!
Als „doppelter Nachfolger“ am von Dir mitbegründeten Institut für Familienunternehmen an der Uni Witten/Herdecke und als (inzwischen auch schon ehemaliger) Mitherausgeber der „Familiendynamik“ wünsche ich Dir alles Gute zum 75.!
Ad multos annos,
herzlichst
Arist von Schlippe
* Kenny, A. (1994). Ludwig Wittgenstein. Ein Reader. Stuttgart: Philipp Reclam jun., S. 122
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Lieber Herr Simon,
herzlichen Glückwunsch zum Jubiläumsgeburtstag! Mögen sich die Blumen Form und Frische erhalten, die Ihnen hier zu einem Strauß gebunden werden – allen donnernden Aktivitäten zum Trotz, die Ihre Überlegungen zu Konflikten immer wieder unterstreichen und bestätigen. Und wem Zeit und Alltagsgewusel die Muße verrücken, hätte mit den Zeilen von Kapitel 67 Ihres „Formen“-Buchs immerhin Stoff für die regelmäßige Besinnung, womöglich Meditation. Möge sich also „die einzigartige Welt“ noch lange reproduzieren, die – und ich verändere Ihre Formenaussage nur leicht – „durch Sie als materielle und ideelle Unterscheidung und Ihre einzigartigen relevanten Umwelten geschaffen wurde“. Mit anderen Worten: Alles Gute für viele weitere Jahre!
Wolfgang Loth
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Lieber Fritz,
wie an so vielen Stellen im systemischen Feld, hast Du zu unserem Haus insbesondere die grundlegenden Steine mit gelegt. Dafür ein dickes Danke von uns allen, die wir darauf aufbauen und das HSI stetig weiterentwickeln.
Und natürlich: von Herzen alles Gute zu Deinem Festtag!
Liz, Rüdiger, Julika, Mirko, Angelika, Ansgar, Rieke, Markus, Frauke, Stefan und Mechthild (Lehrtherapeutenteam des HSI)
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Lieber Fritz,
alles Gute zum Geburtstag, viel Gesundheit, Freude, Erfüllung und weiterhin gutes intellektuelles Futter für Deinen Kopf. Genieß Deinen Geburtstag und das nächst Jahrzehnt. Toll, dass es Dich gibt :-).
Herzliche Grüße von den Penghu-Inseln in der Taiwanstrasse
Michael
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Lieber Fritz,
herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Liebe und Gute vor allem Gesundheit für das neue Lebensjahr.
Herzlichen Dank für alles was du für die Entwicklung des systemischen Arbeitens getan hast und auf das heute viele ganz selbstverständlich zurückgreifen. Danke auch für deine wunderbaren Bücher die für mich immer wieder ein Quell der Inspiration waren und sind. Natürlich auch für die Seminare, Vorträge und Begegnungen.
Alles Gute für Dich
Reinert Hanswille
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Lieber Fritz Simon,
ich möchte einfach nur gratulieren: zu gutem Humor, zu so vielen klugen Beiträgen und nicht zuletzt zu 75 Jahren Leben.
Mit den besten Wünschen und herzlichen Grüßen,
Ilka Hoffmann-Bisinger
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Lieber Fritz Simon,
herzliche Glückwünsche zum 75. Geburtstag! Ich schätze sehr Deinen vielfältigen Zugang zur Welt der systemischen Betrachtungen, von der Psychotherapie über die Beratung bis in die Welt der Wirtschaft. Erschlossen hast Du sie uns in vielen, gut lesbaren und kurzweiligen Büchern.
Ich würde mich freuen, wenn wir mal in näheren persönlichen Austausch kommen könnten. Weiterhin viel Schaffenskraft, Kreativität und Gesundheit!
Günter Schiepek
Hier ein kleines Bildergeschenk aus der systemischen Welt, speziell der Chaostheorie.
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Lieber Fritz,
gesagt habe ich es dir schon bei etlichen Gelegenheiten, aber andere sollen es auch wissen. Nach 20 Jahren mühsamen Driftens und Scheiterns auf den Wogen und Brandungen des „sozial“-psychiatrischen Planschbeckens verhalfen mir schließlich Paul Watzlawicks LÖSUNGEN während nahezu 40 Jahren zum Navigieren entlang gruppendynamisch, systemisch, konstruktivistisch usw. markierter herausragender Leuchtfeuer und zu Sicherheit bietenden Gestaden: Watzlawick und du in Palo Alto 1985, Heinz von Foersters Auftritt als die wienerisch-kalifornische Krönung; das wie ein altes Ehepaar eingespielte Team du und Gunthard in Wiesloch, dann du und Cianfranco Cecchin und Luigi Boscolo; Francisco Varela, Niklas Luhmann, Heinz von Foerster; Gunther Schmidt, auch in meinem Mekka Heidelberg; Arnold Retzer; Jochen Schweitzer u. v. a. m.
Für den Rest meines (beruflichen) Daseins bleiben wegweisend die Leuchttürme Heinz von Foerster, der Warmherzige und du, Fritz Simon, der in Zeiten der Kriege weiterhin glasklare Denker.
Meine herzlichen guten Wünsche zum neuen Lebensjahr und mit großem Dank, lieber Fritz!
Christian Michelsen
Bremen, 20. Oktober 2023
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Lieber Fritz,
herzlichsten Glückwunsch auch von uns!
An dieser Stelle unsere grösste Anerkennung für Deine fortgesetzten systemischen fundierten Impulse – zur Therapie, zu Wirtschaft und Unternehmertum und jetzt immer dezidierter zu gesellschaftlich-politischen Themen. Deine Beiträge in Deiner Kehrwoche inspirieren immer wieder neu. Von Dir kann man lernen, die Systemtheorie gerade ob ihrer Abstraktheit mit großem Gewinn auf immer neue soziale und uns bewegende Felder anzuwenden. Uns beeindruckt, wie Du auch zu kontroversen und heissen Themen wie etwa zum Krieg in der Ukraine aus systemischer Sicht Position bezogen hast. Konstruktivismus, so zeigst Du, bedeutet eben nicht, keine Stellung zu beziehen.
Wir wünschen Dir alles Gute, gesunde Zeiten und dass die (systemische) Welt weiterhin von Dir und Deinen Einwürfen profitieren kann.
Herzlich
Hans Lieb und Ingrid Jäger-Lieb
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Lieber Fritz B. Simon,
im Namen der Systemischen Gesellschaft gratuliere ich Ihnen auf diesem Weg ganz herzlich zum 75. Geburtstag.
Vermutlich findet im systemischen Kontext keine Weiterbildung statt, in der nicht auf einen Ihrer Artikel oder eines Ihrer Bücher hingewiesen wird, vermutlich weit mehr als einmal.
Mit Ihrer großen schöpferischen Kraft ist es Ihnen gelungen das Systemische Feld nachdrücklich zu beeinflussen und voranzubringen.
Gerade die veröffentlichten Bände zu „Einführung in …“ schaffen für viele angehende und auch bereits etablierte Systemikerinnen und Systemiker einen Zugang zu einer, manchmal herausfordernden, Auseinandersetzung mit den Grundwerten und Haltungen im systemischen Handeln.
Auch nach mehrmaligem Lesen des Bandes „Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus“ entdecke ich immer wieder neue Facetten.
Wer Sie einmal live erleben durfte, erkennt schnell, mit welcher Leidenschaft Sie die systemische Sichtweise auf vielfältige Weise vermitteln können und Menschen dafür begeistern können.
In diesem Sinne bleibt mir, Ihnen einen großen Dank auszusprechen, verbunden mit guten Wünschen für Ihren weiteren Lebensweg und die Hoffnung, dass Sie uns auch als Stimme der systemischen Weiterentwicklung noch lange erhalten bleiben.
Sascha Kuhlmann
1. Vorsitzender der SG
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Lieber Fritz,
kaum zu glauben, dass Du jetzt auch schon 75 Jahre alt wirst. Dabei wird mir klar, dass wir uns schon länger als die Hälfte unserer Lebenszeiten kennen (begonnen damals in Alpbach 1982, Du weißt schon). Es ist mir eine große Freude, Dir zu diesem Geburtstag zu gratulieren.
Wenn ich versuche, zu überblicken, was Du alles entwickelt und in so vielfältiger Hinsicht geleistet hast, steigt in mir jedes Mal sehr viel Bewunderung auf. Ich muss das sicher nicht alles aufzählen. Kaum jemand hat das systemische Feld im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus nur annähernd so beeinflusst wie Du. Ich gehe auch davon aus, dass jeder einigermaßen offene und interessierte Mensch im Feld der Psychotherapie und auch der Organisationsberatung, nicht nur im systemischen Bereich, Dich direkt oder indirekt mit Deinen unglaublich umfassenden Beiträgen kennt. Und wer dies nicht tut, dem ist einfach auch nicht mehr zu helfen. Es gibt sicher nicht sehr viele Menschen, zumal in unserem Berufsfeld, die derart viel in Bewegung gebracht haben wie Du und die so weitreichend multiplikatorisch gewirkt haben und weiter wirken wie Du.
Ich möchte Dir dabei aber auch bei dieser Gelegenheit mal sehr danken, denn die lange Zeit unserer Zusammenarbeit und des darüber hinaus in vielen Kontexten sonst vielfältigen Zusammenwirkens hat mich enorm beeinflusst und auch geprägt, da bin ich sicher.
In mancher Hinsicht warst Du in der ganzen Zeit immer etwas schneller (und sicher auch besser) als ich. Irgendwie bin ich mir in manchen Bereichen auch träger (und sicher auch unsicherer) vorgekommen als ich Dich erlebt habe. Möglicherweise hätte ich vielleicht kaum mal etwas publiziert, aber neben Dir in unserem Institut bei Helm Stierlin nicht zu veröffentlichen, wäre mir vorgekommen, als ob neben einem enorm schnell wachsenden und blühenden Garten ein kümmerliches Pflänzchen sang- und klanglos verdorrt. Selbst, wenn ich also nicht gewollt hätte, blieb mir kaum was anderes übrig, als halt auch „in die Gänge zu kommen“. Auch dafür und für unglaublich viele kreative Austausch-Runden, in denen wir so viele tolle Ideen für unsere Arbeit entwickelten, danke ich Dir sehr. Deine erfrischende Respektlosigkeit vor überkommenen Autoritäten hat mich nicht nur angeregt, sondern mir auch das Leben sehr erleichtert.
Wenigsten bei der gemeinsamen Gründung der IGST, des Carl-Auer-Verlags und mancher anderer gemeinsamer Initiativen konnten ich und einige andere in unserem Umfeld mithalten, das ist ja auch schon tröstlich.
Bis heute genieße ich es, auf welche tiefgründige Art Du Nähe und Distanz in Beziehungen regelst, mit einem hintergründigen Humor, den offenbar nicht jeder ganz versteht, den ich aber meist auch erlebt habe als etwas, was durchaus auch eine Wärme enthält, die eben nicht plump auf den Tisch gelegt wird. Wann immer wir in den letzten Jahren mal wieder etwas miteinander gemacht haben, war es eine Bereicherung, sicher nicht nur für mich (ich hoffe, auch für Dich), sondern auch für die TeilnehmerInnen, die es ja immer sehr genossen haben, wie wir unsere so prägnante Unterschiedlichkeit in so ein anregendes Zusammenspiel bringen können.
Und was ich auch schon lange mal sagen wollte, es hat mich immer tief beeindruckt und sehr berührt, mit welcher unbeirrbaren und unverbrüchlichen Loyalität und Liebe Christel und Du zu Euren Kindern gehalten habt und wie Ihr ihnen den Weg geebnet habt.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Du irgendwann womöglich mal nicht mehr so produktiv sein könntest (hoffentlich bleibt das noch sehr, sehr lange aus). In jedem Fall wünsche ich Dir und Christel und Euren Kindern und Eurer ganzen Familie noch sehr, sehr viele Jahre mit vielen schönen Erlebnissen zusammen, mit viel Genuss in Eurer schönen Wohnung und Eurer Wochenend-Idylle in der Natur).
Liebe Grüße Gunther Schmidt
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Lieber Fritz,
du hast irgendwann mal geäußert, wer nicht schreibe, denke schlampig.
Ich bin, wie sicher sehr viele andere, froh darüber, dass du dich von der Schlamperei nicht hast verführen lassen. Von deinen sorgfältig entschlampten Gedanken in gedruckter Form muss man immer mindestens zwei Exemplare besitzen, um sie zum einen stets irgendwie griffbereit zu haben und/oder zum andern damit immer eines zu haben, das ermöglicht, von eigenem Reingekritzelten befreit und frisch ans eigene Hirn zu kommen – und wieder anzuregen, weniger schlampig zu denken, also zu schreiben. Einer von vielen Gründen, dir dankbar zu sein.
Die besten Wünsche zum Geburtstag! In Variation des Abschlusses eines Gratulationsgereims aus dem Jahre 2013 füge ich gern noch hinzu:
Nicht aufhörn, Fritz, denke und schreibe,
rück der Bequemlichkeit zu Leibe.
Im Normsuff lernt man gar nichts mehr.
Und im Gewissheits-Kreisverkehr
kommt keiner uns entgegen?
– Von wegen … …
Matthias Ohler
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Lieber Fritz,
du bist schuld, dass ich nach langer Suche meine theoretische Heimat im systemtheoretischen Denken gefunden habe, Du bist schuld, dass ich unter der„systemischen Dusche“ bei den Heidelberger Kongressen mein systemisches Denken vertieft und die „Altvorderen“ persönlich erlebt habe, Du bist schuld, dass ich die nötige Anschubenergie für Ausbildungen für systemische Beratung und Führung erhalten habe, Du bist schuld, dass ich meine Gedanken im Carl Auer veröffentlicht habe. Du bist schuld, dass ich systemisches Denken oft als „witzig“ bezeichnet habe, weil ich es mit deinem Humor und Wortwitz verbunden habe. Ich werde Dir das nie verzeihen.
Trotzdem wünsche ich Dir das Allerbeste zu Deinem Geburtstag – bis hundertundzwanzig, wie wir Juden sagen.
In Verbundenheit und großer Dankbarkeit,
Ruth Seliger
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Lieber Fritz, ich gratuliere dir herzlich zum 75. Geburtstag! Ich schätze und genieße jede Minute deiner kostbaren Zeit, die du mir für gemeinsame systemtheoretische Streifzüge schenkst. Danke!
Mit besten Grüßen und noch mehr guten Wünschen für deine nächsten Lebensjahre,
Andreas Kollar
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Lieber Fritz,
willkommen in der Senior-Group. Jetzt plädierst Du nicht nur für „den“ Unterschied, machst nicht nur „den“ Unterschied.
Jetzt bist Du DER Unterschied.
Ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinem Identitätsjubiläum. 🙂
Herzliche Grüße
Ulrich Sollmann
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Lieber Fritz,
auch ich möchte mich in die Vielzahl der Gratulanten zu Deinem 75. Geburtstag – dreiviertel Jahrhundert ! – einreihen. Ich werde Dir zwar noch persönlich schreiben, möchte aber auch öffentlich diesen „großen Geburtstag“ zum Anlass nehmen, Dir für so viele Jahrzehnte unerschöpflichen Inputs in die Diskurse der systemischen (und der davon betroffenen weiteren) Szene danken. Du hast diese Diskurse und damit verbundenen Erkenntnisse wie kaum ein zweiter durch immer neue Aspekte bereichert. Und ich freue mich, dass wir so viele Jahrzehnte freundschaftlich verbunden (und sogar unter einem gemeinsamen Buchdeckel vereint) sind. Jenseits Deiner systemischen/beruflichen Aktivitäten wünsche ich Dir einfach Gesundheit und ein erfülltes Privatleben!
herzlich, Jürgen (Kriz)
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Fritz B. Simon wird 75!
Herzliche Glückwünsche an unseren Gründer Fritz B. Simon (neben Gunthard Weber), der heute seinen 75. Geburtstag feiert – ob er ihn feiert, wer weiß? Ein Fan großer Feiern ist er nach Selbstaussage nicht. Wie dem auch sei, wir senden die besten Wünsche!
Spätere, runde Geburtstage sind oft gute Anlässe für ausschweifende Rückblicke, die dann den Akteur noch älter erscheinen lassen, als er ist. Und die Verdienste, die sich Fritz B. Simon im weiten Feld des Systemischen erworben hat, sind hinreichend bekannt: z.B. als Mitglied der bekannten „Heidelberger Schule der systemischen Familientherapie“, als Mitgründer des Carl Auer Verlag, als Mitgründer wichtiger systemischer Verbände, als Gründungsprofessor des Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU). Sein systemischer Ansatz, von ihm in mehr als 30 Büchern und unzähligen Vorträgen und Aufsätzen gut dokumentiert, dient als Inspirationsquelle für einen Großteil aller systemischen Therapeut:innen und Berater:innen sowie Führungskräften.
Als wir vor kürzerem bei swf die Nachfolge geregelt haben, sagte Fritz B. Simon, er schätze es, als Mitgesellschafter von der Tribüne aus zuzuschauen, wie sich Simon Weber Friends (swf) entwickelt. – Und wie man aus Forschung und Beratung weiß, könnte man befürchten, dass solche Aussagen quer liegen zu einer Praxis, in der der Gründer immer wieder auf dem Feld interveniert, natürlich alles besser weiß und das Spiel eher hemmt als unterstützt. Verbunden mit den Glückwünschen darum unser Dank, dass und wie Fritz im Hintergrund wirkt und uns unterstützt, wenn wir ihn aktiv anspielen.
Auf der Tribüne scheint Fritz B. Simon sein Macbook dabei zu haben, denn unablässig veröffentlicht er weiter: zuletzt den großen vierbändigen Schuber „Formen reloaded“ („… eines der faszinierendsten Werke der jüngeren deutschsprachigen Ideengeschichte“, wie Gert Scobel kürzlich würdigte) oder auch ein Buch zu „ Stalin und der Apparat“, weitere werden folgen. Wir freuen uns darauf und wünschen Fritz B. Simon alles Gute!
Torsten Groth, Stefan Günther, Gerhard Krejci, Elvira Schwebler & Gunthard Weber
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Lieber Fritz Simon,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem 75. Geburtstag! Wir wünschen Dir einen ganz wundervollen Tag mit besten Aussichten auf die Jahre, die noch kommen werden und stoßen auf Dich an! Wir wünschen Dir auch einen zufriedenen und stolzen Rückblick auf all das, was Du geschaffen hast und wundervollen Ausblick auf das, was noch kommen mag. Aus unserer Sicht als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie – DGSF – nehmen wir ganz besonders Deine große Schaffensfreude, Deinen Einfluss und Dein nimmermüdes Mitdenken, Mitreden sowie Mitschreiben wahr. Du hast aus unserer Sicht einen großen Fundus wichtiger Schriften und Gedanken geschaffen und der Fachwelt zur Verfügung gestellt. Du bist eine der Gründerpersönlichkeiten in Deutschland, die, aus der Psychoanalyse und Familientherapie kommend, einen wesentlichen Anteil an der Einführung und Entwicklung der systemischen Therapie im deutschsprachigen Raum hat. Von Haus aus als Mediziner, Soziologe mit unterschiedlichen Zusatzausbildungen interdisziplinär qualifiziert und ausgerichtet, bietest Du in Theorie und Praxis seit Jahren Diskursbeiträge im weiten Feld von Psychiatrie, Psychotherapie, psychosozialer Beratung, Supervision, Coaching, Mediation, Organisationsentwicklung sowie Gesellschaftspolitik an und förderst damit auch eine wundervolle Durchlässigkeit von Ideen und Menschen in den unterschiedlichen Handlungsfeldern. Ebenso hast Du in Forschung und Lehre zur systemischen Therapie und Beratung wesentliche Erkenntnisse ans Licht gebracht, die sehr erhellend für die unterschiedlichen Landschaften sind. Deine Beiträge erscheinen wie vielerlei verführerische Pralinen auf einem schönen Tablett hübsch zusammengestellt, von denen man sich nach Lust und Laune nehmen darf. Und auch als professionelle Persönlichkeit sind Deine Redekunst und Deine didaktische Kompetenzen faszinierende und nährende Komponenten. Viele Menschen hören Dir immer wieder gerne zu, lesen immer wieder gerne Deine wohlformulierten Zeilen – aus unserer Sicht bist Du auch ein famoser Sprachvirtuose, wie schöne Brücken, über die es sich schön schlendern lässt und immer wieder Neues und Interessantes mit Humor und Tiefgang in den Blick kommt.
Für mich (MO) war ein persönliches fachliches „Erweckungserlebnis“ Dein 1994 erschienenes Carl Auer Buch „Die andere Seite der Gesundheit“, weil es nach meinem Dafürhalten eine der am striktesten und konsequentesten durchgeführten systemtheoretischen Fundierungen eines systemischen Krankheitsverständnisses beinhaltet. Zudem habe ich durch dieses Buch den französischen Komplexitätswissenschaftler Edgar Morin und seine Überlegungen zum systemischen Antagonismus kennengelernt, die für mein eigenes systemischen Krankheits- und Therapieverständnis maßgeblich wurden. Außerdem war es für mich Impuls, mich vertieft in die Veröffentlichungen von Morin einzuarbeiten – was ich jeder an systemtheoretischer Basierung der eigenen Praxis Interessierten sehr ans Herz legen kann!
Ein weiteres Buch, das prägend für mein (immer noch MO) eigenes systemisches Fachverständnis war, das ist das 1988 erschiene Buch von Luc Ciompi „Außenwelt. Innenwelt. Die Entstehung von Zeit, Raum und psychischen Strukturen“ – dies hat mit Dir insofern zu tun, als dass Ciompi dort auch auf den Austausch mit Dir rekurriert – und in diesem Austausch der Pioniergeist weht, dass an verschiedenen Orten gerade ähnlich Neues, gar Revolutionären entwickelt wird, was etwa ein Verständnis von Psychosen und lebenden komplexen Systemen betrifft.
Und wenn wir schon bei Büchern sind, ein weiteres für mich (und zu guter Letzt MO) sehr wichtiges Buch von Dir war/ist das stw Taschenbuch „Unterschiede, die Unterschiede machen: Klinische Epistemologie: Grundlage einer systemischen Psychiatrie und Psychosomatik“ – der Titel dieses Buches war Inspiration für das Motto der 11. Wissenschaftlichen Jahrestagung der DGSF „Unterschiede, die Unterschiede machen! Vielfalt und Diversität (in) systemischer Praxis“ 2011 im Kongress-Centrum in Bremen.
Ebenso stellt das zusammen mit Christel Rech-Simon geschriebene Buch „Zirkuläres Fragen“ immer wieder ein Highlight auch für die unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungskontexte dar.
Möchten wir uns systemtheoretisch „grounden“ und vergewissern, so greifen wir gerne auf Dein Buch zurück: „Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus“, das immer wieder als hilfreicher Kompass diesbezüglich dient! Und natürlich: Deine systemische Kehrwoche bei Carl Auer ist außerdem immer wieder Quelle der Inspiration!
Mögest Du der systemischen Community, der DGSF (und auch uns persönlich) noch lange als Orientierungshorizont für die systemtheoretische und konstruktivistische Rahmung unserer Praxis so profund, intelligent und genial zur Verfügung stehen.
Im Namen der DGSF und des DGSF-Vorstands wünschen wir Dir das Allerbeste zu Ihrem 75. Geburtstag!
Astrid Beermann und Matthias Ochs
(Vorsitzende DGSF)
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Die Weitung der Welt: Über Joseph Beuys, Carl Auer und Fritz B. Simon – eine Würdigung
Ich habe länger nach einer Parabel gesucht, einer Schlüsselgeschichte, die für mich die eigene Neigung von Fritz B. Simon zum Dialog, zum durchaus auch streitbaren Diskurs und zum Spiel mit Irritationen und Unterscheidungen fasst, die im Ergebnis das Leben reicher, weiter und anregender machen. Gefunden habe ich diese Parabel schließlich in einer kleinen, leise boshaften Bemerkung von Joseph Beuys, die aber doch eine große Sprengkraft besitzt. Vorweg: Joseph Beuys hätte diese Bemerkung neben ein paar anderen Provokationen fast seinen Job als Professor gekostet. Und sie steht am Beginn einer Auseinandersetzung, die mit Gerichtsprozessen, der Besetzung der Akademie, Polizeieinsätzen und einer fristlosen und schließlich aber später wieder revidierten Kündigung des Künstlers endet. Das alles klingt nun vielleicht ein bisschen freudlos und anstrengend, also nicht ganz anlassgerecht, um Fritz B. Simon zum 75. Geburtstag zu gratulieren und einen Moment über den Carl Auer-Verlag als ein Inspirationsquelle eigener Art zu reflektieren. Aber mir geht es selbstverständlich auch gar nicht um diese Seite der Geschichte, sondern viel mehr um eine programmatische Anregung zum Andersdenken, die Joseph Beuys formuliert und die ich aber auch als Leser und Autor im Energiefeld des Carl Auer-Verlages und in den Gesprächen mit Fritz B. Simon wieder entdeckt habe. Die kleine Bemerkung, die das Innenministerium für schlimmen Unfug hält und zu einer Anfrage veranlasst, steht im Programmheft des Aachener „Festivals der neuen Kunst“. Hier schreibt Joseph Beuys in einer Darstellung seines Lebens und Werks folgenden Satz: „1964 – Beuys empfiehlt die Erhöhung der Berliner Mauer um 5 cm (bessere Proportion!).“ Auf die Anfrage des Innenministeriums und der feindlich gesinnten Indiziensammler, was denn nun damit gemeint sei, antwortet er: „Die Betrachtung der Berliner Mauer aus einem Gesichtswinkel, der allein die Proportion dieses Bauwerks berücksichtigt, dürfte doch wohl erlaubt sein. Entschärft sofort die Mauer. Durch inneres Lachen. Vernichtet die Mauer. Man bleibt nicht mehr an der physischen Mauer hängen.“ Ich behaupte: In dieser kurzen Episode verstecken sich wesentliche Grundsätze des Denkens von Fritz B. Simon, seine Freude an der Kontingenz, seine Lust am Perspektivwechsel, sein Interesse an gut gelüfteten Denkverhältnissen. Denn wenn man liest, was und wie Fritz B. Simon schreibt, dann findet man ebenso genau dies: neuartige, gleichsam frisch wirkende Unterscheidungen, ein Interesse an folgenreichen Irritationen, ein besonderes Reibungsverhältnis von Theorie und Praxis, von Abstraktion und Anschauung, einen anderen Blick auf Individuen, Familien, Organisationen, auf Krankheit und Störung, Macht und Gewalt, Kriege und Konflikte. Man bemerkt beim nachträglichen Reflektieren, dass einem hier wie nebenbei ein neues, ein anderes Verständnis von Management, Beratung, Therapie und Pädagogik vermittelt wird, ein Denken, das mit dem klassischen Muster der linearen Kausalität, der Schuldzuweisung, der einfachen, aber folgenlosen Empörung bricht und sich programmatisch darauf festlegt, sich eben gerade nicht letztgültig festlegen zu lassen. Dieses Plädoyer für eine paradoxe Haltung und eine fröhliche Wissenschaft geschieht bei Fritz B. Simon, so denke ich, in zweierlei Weise: zum einen ein bisschen so wie in dem Satz von Joseph Beuys, also eher indirekt, implizit und unmittelbar interventionistisch, nicht in Form der Predigt, die auf Überwältigung zielt, nicht didaktisch oder pädagogisch ausbuchstabiert. Zum anderen aber ist Fritz B. Simon niemand, der sich sonderlich um die Beachtung von Deutlichkeitstabus und beengenden Konventionen schert. Er weiß, so scheint mir, aus theoretischer Einsicht und praktischer Erfahrung, dass Ordnung auch durch Störung entstehen kann. Zu den schönen Nebenfolgen dieser latent antiautoritären Einstellung gehört, dass er und sein Team denen vertrauen, die keine akademischen Orden mitbringen und vielleicht noch nicht etabliert sind, einfach nur, weil sie eine Idee vortragen, die eben gerade reinpasst. Ich selbst habe von diesem Vertrauen enorm profitiert: 1997 habe ich den Auer-Verlegern ein Konzept geschickt, in dem ich ihnen ausführlich und in kompletter Unkenntnis ihres eigenen Wissens erkläre, wer der Kybernetiker Heinz von Foerster eigentlich ist, wie man den Konstruktivismus definiert, warum ich einen Vorschuss brauche und wieso ich selbst als Autor eines Buches mit von Foerster unbedingt in Frage käme. Ich saß damals, 27 Jahre alt, als ein unglücklicher Volontär in einer Zeitungsredaktion, bekam dann tatsächlich – nach diversen Absagen von anderer Seite – den Vorschuss und den Buchvertrag, verließ auf diese Weise gerüstet für immer die Redaktion und sprach schließlich ein paar Wochen lang mit Heinz von Foerster auf einem wunderbar idyllischen Hügel in Kalifornien, um dann aus dem Gesprochenen ein Buch zu formen, das unter dem Titel Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners erschien. Noch heute zehre ich, so absurd das klingen mag, auf eine untergründige, innerlich ermutigte Weise von diesen Gesprächen. Die dann einsetzende Zusammenarbeit mit Fritz B. Simon und dem gesamten Auer-Team gehört für mich zu den wirklich schönen Arbeits- und Verlagserfahrungen. Verlegen, so habe ich hier verstanden, heißt eben auch: ermutigen, Chancen eröffnen, den Anderen bei der heiklen Aufgabe unterstützen, seiner inneren Spur zu folgen. Verlegen ist – so gesehen – ein Ermutigungsgeschäft, in dem man für andere jene Bedingungen herstellt, die das Bücherschreiben überhaupt erst ermöglichen. Das setzt ein Gespür für Individualität voraus und verlangt die praktizierte Freiheitsförderung im Feld der geistigen Güter. Und eben dazu braucht es Menschen wie Fritz B. Simon mit ihrer Entscheidungsfreude und ihrer Bereitschaft, das Neu- und Anders-denken streitbar und entschieden einzufordern und selbst zu praktizieren. Kurzum: Ich danke Fritz B. Simon für diese Weitung der Welt, die seine Arbeit für mich bedeutet. Und füge hinzu: Guten Geburtstag! Und auf viele weitere Jahre!
Bernhard Pörksen
Lieber Fritz,
wenn sich die Geburt zum 75. mal jähren kann, dass ist das schon etwas besonderes! Dazu gratuliere ich Dir von Herzen und wünsche Dir weiter gute „Formen“ des Ausdrucks – und des Druckens Deiner inspriativen Gedanken.
Im Sommer 2008 bin nach einer vierfährigen psycholgischen Ausbildung auf „das Systemische“ gestoßen, konkret war es das kleine rote Buch und das kleine blaue von Dir, die praktisch aufgesogen habe. Ohne diese beiden Werke hätte ich wohl kaum einen Zugang zur Soziologischen systemtheorie, zu einigen Gedankengängen von Luhmann bekommen. Und schließlich bin ich darüber auch den „Laws of Forms“ an den Haken gegangen, will damit sagen, dass ich die Notation(en) von G.S.B. noch heute prozessiere und mich gerne damit beschäftige – u.a. weil mich Bildtheorie und damit einhergehend Dimension und Verhältnisse eigentlich seit meiner Promotion interessieren (die in einer ganz anderen Ecke des Wissenschaffens war).
Aber Deine Bücher – nicht zu vergessen das verrückte mit dem Fahrad – haben nir einen Brückenschalg ermöglicht, der für mich so nicht erwartbar bar. Dafür dieses Schaffen ich Dir wirklich sehr dankbar. Und weil ich mich seit einiger Zeit mit der Sprachebene „operative Bildlichkeit“ beschäftige, erlaube ich mir Dir ein zweidikensionale Konstrukt zu widmen, das für mich den Versuch des theoretischen und praktischen Brückenschlag steht …
Es darf weiter gehen, noch lange!
Herzlichst
Claus
Lieber Fritz Simon,
in die Schar der heutigen Gratulanten reihe ich mich gerne ein! Ein 75. Geburtstag ist schon etwas besonderes und nach menschlicher Erfahrung ja auch in jeder Hinsicht einmaliges.
Es sind nun wirklich ein paar Jahre her, daß wir uns persönlich begegnet sind, was ich sehr bedaure. Zuletzt wohl in der S-Bahn nach Heidelberg, wo wir uns über systemische Aufstellungen als ein sehr machtvolles Instrument unterhielten. Aber die Wege gingen leider auseinander und auch die Kongresse wurden weniger.
Umso lieber erinnere ich mich an gemeinsame Seminare und Workshops zusammen mit Arnold Retzer, die mir noch immer lebendig vor Augen stehen, und Eurer beider endlos tiefen, schwarzen Humor. Ist er doch geradezu ein Siegel, wenn nicht Gebot therapeutischer Neutralität. Wenn fast keinem mehr etwas einfiel, setzte einer von Euch immer noch einen obendrauf, ja zusammen im Duett wart Ihr unschlagbar und geradezu eine Inkarnation geistig freien, geistvollsten Arbeitens, das ich so nie zuvor und nie wieder danach erlebt habe. Arnolds Diktum von systemischer Therapie als Kulturveranstaltung gehört genau in diesen Kontext. Wie langweilen mich doch oft andere, „ernst-hafte“ Schulen, die sich samt Patienten oft endlos wund rubbeln. Humor sprengt Ketten eingeengten Denkens, setzt frei in neue Lösungsräume und leuchtet diese aus wie ein segensreicher Blitz.
Ich habe das gerne aufgenommen, und so manches mal fragte die Sekretärin, was „da drinnen“ denn eigentlich vor sich gehe. Sie dächte, Psychotherapie sei doch ein ernstes, ja zuweilen todernstes Geschäft. Aber schon der Hl. Johannes Chrisostomos, der als der Prediger mit „Goldmund“ bekannte Kirchenvater praktizierte das Lachen als einzig angemessene Möglichkeit wider den Tod schon im 4. Jh. von der Kanzel. Insbesondere sein Osterlachen ist bis heute berüchtigt. Insofern er mit anderen Priestern, Schamanen, Narren und weiteren Ab-Normen zu den geistigen Vorfahren der (Systemischen) Therapie gehört, ist man da in recht guter Gesellschaft.
Nicht nur dafür bin ich dankbar. Der Lob und Preislieder sind jedoch heute schon viele gesungen und redundante geburtstägliche Festreden sind schwer auszuhalten. Für mich jedenfalls.
Möge der heutige Tag darum einer voll von solcher gelassener, freier Fröhlichkeit und aller Versammelten Münder voll Lachens sein! Ad multos annos! Mit Kraft und Geistesgegenwart…
Mit herzlichen Grüßen vom Rhein
Wolfgang Traumüller