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Form und Funktion von Beratung

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Vor einigen Wochen war an dieser Stelle ein Vorabdruck aus Peter Fuchs‘ neuem Buch„Die Verwaltung der vagen Dinge“ (Zur Zukunft der Psychotherapie) zu lesen. Im Jahre 2000 erschien von ihm in Koproduktion mit Enrico Mahler in der Zeitschrift„Soziale Systeme“ ein komplexer Text zur„Form und Funktion von Beratung“, der an der„alteuropäischen“ Unterscheidung von Rat und Tat ansetzt und die Beratung nicht als gesellschaftliches Funktionssystem analysiert (wie es ja häufig geschieht), sondern als als„ein Schema der Kommunikation, das in allen gesellschaftlichen Kontexten anwählbar geworden ist“, dessen Funktion unter anderem die„Ausbremsung reflexiver Temporalisierung“ ist, was wiederum erlaubt, die Tat respektive das Handeln der zu Beratenden zu verzögern. In der Einleitung heißt es launig:„Die moderne Gesellschaft erzeugt in einem hohen Masse das Phänomen der Beratung. Zumindest in den Kern- und Schlüsselzonen funktionaler Differenzierung wird kaum jemand den Beratungsangeboten entkommen, die von Ernährungs- und Gesundheitsberatung über Klimakteriumsproblemberatung für Männer in den Endvierzigern, von Ehe- über Partnerschaftsberatung bis hin zu Unternehmens- und Politikberatung reichen und insofern längst reflexiv geworden sind, als die Beratung ihrerseits beraten werden kann durch eigens dafür installierte Beraterberatungen.[1] Bereiche des Helfens und des Heilens (Soziale Arbeit etwa oder systemisch inspirierte Familientherapie) definieren ihre Tätigkeiten seit einiger Zeit als Beraten und scheinen damit, wenn man auf einschlägige Studiengänge und deren Ausstattung mit Lehrgebieten achtet, nicht gerade wenig Erfolg zu haben.[2] Unter diesen Bedingungen läßt sich die moderne Gesellschaft, wenn man auf summarische Kennzeichnungen Wert legt, als Beratungsgesellschaft beschreiben (Fuchs 1994a). Es könnte angesichts dieser Lage aber auch nützlich sein, die Frage zu stellen, was durch Beratung unterschieden wird und wovon sie sich unterscheidet. Wir fragen damit nach der Form der Beratung. Die Annahme lautet, dass diese Form sich als ein zeitbasiertes Schema dem Medium der Kommunikation einschreibt und unter bestimmten sozialen Voraussetzungen doppelt plausibel wird: als anschlussfähige Kommunikation eines Aufschubs und als Option für Leute und Organisationen.[3] Der Grund dafür ist aber nicht unbedingt, dass Beratung als Beratung funktioniert“ Der Text ist seit kurzem auch online zu lesen,
und zwar hier…

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