Heute wäre Eckhard Sperling 90 Jahre alt geworden. Er gehörte zu den Pionieren der Familientherapie in Deutschland und prägte mit seiner Göttinger Gruppe den psychoanalytisch orientierten mehrgenerationalen Ansatz der Familientherapie. Zur Erinnerung an ihn möchte ich hier auf einen Text über „Familienselbstbilder“ aus dem Jahre 1988 aufmerksam machen, der in der Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie erschienen ist. Im abstract heißt es: „Nachdem praktische Zugangswege zur Darstellung und Formulierung von Familienselbstbildern skizziert werden, wird der Versuch einer historischen, psychoanalytischen und familiendynamischen Begriffsbestimmung unternommen. Familienselbstbilder strukturieren in ihren bewußten und unbewußten Anteilen die Identität der Familie und ihrer einzelnen Mitglieder, haben erlebens- und interaktionssteuernde Kraft. Sie repräsentieren sowohl Abwehr wie Abgewehrtes in Familien und geben gleichzeitig Aufschluß über die Muster interpersoneller Abwehr, die auch pathogen sein können. In diesen Aspekten haben Familenselbstbilder sowohl soziale als auch mehrgenerationale Determinanten. Kasuistische Beispiele beleuchten diese verschiedenen Funktionen. Therapeutische Umgehensmöglichkeiten mit Familienselbstbildern werden skizziert.“
Eckhard Sperling (19.2.1925 – 17.4.2007)
19. Februar 2015 | 1 Kommentar
Sehr wohltuend,
dass auch mal wieder die „andere“, nicht dem konstruktivistisch-luhmannschen Mainstream zugehörige ST zu Wort kommt!
LE