Von Kurt Buchinger, bestens bekannt für seine Beiträge zur systemischen Supervision und Organisationsberatung, sind schon einige Texte in der Systemischen Bibliothek des systemagazin zu lesen. Heute geht es um einen außergewöhnlichen und sehr persönlichen Text, der auf einem Vortrag basiert, in dem Kurt Buchinger sich mit seiner eigenen Erkrankung, dem Tod und dem Lebenswillen auf eine berührende und herausfordernde Weise auseinandersetzt, die Mut machen kann und soll. Dabei geht es ihm nicht um den 100sten Bericht über eine Spontan-oder ‚Wunderheilung‘, sondern um riskante Entscheidungen und die Überwindung oder Aufhebung der damit verbundenen„anthropologischen Widersprüche“. Der unbedingt lesenswerte Text schließt folgendermaßen ab:„Das Lebendige Allgemeine, das ich im Besonderen mehr erleben als begreifen durfte, lautet: Dieses Leben ist in seiner Fülle nur als sterbendes Leben, als lebender Tod zu haben. Und das ist etwas anderes als das viel strapazierte wunderbare ‚Stirb und Werde‘. Denn es ist keine Aufeinanderfolge von Tod und Leben in der Achterbahn des Lebens, es ist deren ruhige immer währende Gleichzeitigkeit, echte Gegenwart. Nur so, als sterbendes Leben, als lebender Tod lässt uns das Leben seinen gesegneten Reichtum erahnen, zu dem der Tod die Türe öffnet. Das alles auf eigenes Risiko, natürlich“.
Zum vollständigen Text
Dieser lebende Tod – dieses sterbende Leben
29. November 2012 | Keine Kommentare