Der Philosoph und Medientheoretiker Carsten Zorn (Foto: Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg) hat 2003 seine Dissertation zum Thema„Medientheorie als Gesellschaftstheorie: Eine Luhmann- Relektüre“ an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina eingereicht und sich darin mit der Bedeutung des Mediums„Zettelkasten“ für Luhmanns besondere Weise der Theorieproduktion auseinandergesetzt:„Die Ausgangsthese dieser Untersuchung ist (
), dass man in diesen ‚Zettelkasteniana‘ (wie sie ich sie hier im Weiteren um die skizzierte Vielfalt kurz zusammenzufassen einmal hilfsweise nennen werde) einen wichtigen Schlüssel zur Theorie Luhmanns vor sich hat, sie also, in einer bestimmten Weise verstanden und gelesen, einen ausgesprochen hilfreichen Leitfaden für deren Lektüre darstellen. Genauer allerdings müsste man sagen: Belegt werden soll hier die Vermutung, dass sich mit ihrer Hilfe eine neue und andere Lesart von Luhmanns Theorie entdecken und stark machen lässt und d.h. vor allem: eine veränderte Anordnung und so zugleich auch eine neue Gewichtung ihrer Theorieteile. So wie die ‚Zettelkasteniana‘ gewissermaßen schon jetzt im Zentrum des weiteren öffentlichen Interesses an Luhmann stehen, und so wie in den ‚Zettelkasteniana‘ der Zettelkasten als das geheime Zentrum von Luhmanns Theorieproduktion erscheint so wie hier überall also bereits ein Medium im Zentrum steht so wäre nun gewissermaßen auch die Medientheorie noch als das geheime Zentrum von Luhmanns Theorie zu entdecken. Mit den ‚Zettelkasteniana‘ als allegorischer ‚Lesehilfe‘ soll hier, noch einmal anders und genauer gesagt, gezeigt werden, dass zum Einen Luhmanns Gesellschaftstheorie im Kern im Grunde bereits Medientheorie ist, und dass zum Anderen seine verschiedenen medientheoretischen Ansätze (nicht allein darum) das Entscheidende und Spezifische an Luhmanns Versuch zu einer grundlegenden Neukonzipierung von Gesellschaftstheorie darstellen“
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Der Zettelkasten der Gesellschaft
26. November 2010 | Keine Kommentare