Im Paranus-Verlag ist in diesem Sommer ein Sammelband mit Erfahrungsberichten von Psychose-Betroffenen erschienen, der von Hartwig Hansen, Systemischer Paar- und Familientherapeut aus Hamburg, herausgegeben worden ist: Der Sinn meiner Psychose. Zwanzig Frauen und Männer berichten. In der Verlagsinformation heißt es: Lange galten die Schizophrenie bzw. Psychosen als in sich sinnlose, unheilbare Gehirnkrankheiten, denen ausschließlich mit Medikamenten begegnet werden kann. Mittlerweile steht dieser überholten, noch immer weit verbreiteten Doktrin das Erfahrungswissen zahlreicher Betroffener gegenüber, die in ihren Psychosen einen Sinn gefunden haben. Sie sagen: Erst als ich offen wurde, um auf die Suche nach der für mich stimmigen Botschaft meiner Erkrankung zu gehen, konnte ich die mal ängstigenden-verstörenden, mal inspiriert-euphorischen Erlebnisse in mein Leben integrieren. Andreas Manteufel und Christian Zechert haben das Buch rezensiert und zur Lektüre empfohlen: Die Botschaft der Texte hat die Qualität eines Lehrbuches für Psychiatrie. Es ist jedem jungen Psychiater, jeder Psychologin und jedem Sozialarbeiter in die Hand zu drücken. Damit diese, damit wir verstehen, wie viel mehr Sinnsuche, Anstrengung und Leistung hinter dem Verhalten derjenigen steckt, die unter Psychose leiden, ja immer noch leiden, aber auch von ihr gelernt haben und mit ihr nunmehr leben können. Und das ist ungeheuer viel. Hiervon können wir alle lernen (C. Zechert).
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Der Sinn meiner Psychose
25. August 2013 | Keine Kommentare