systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

3. Oktober 2010
von Tom Levold
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Dunkelheit

ALLESHERUMSTILLE. LICHTLOS MACHTSICH MEIN HERZ DAVON. ZÜRNT DEN VERSPRECHENDER LIEBE. ZERTRAMPELT DIE BLUMEN IM PARK. SCHRECKTVOGELSNACHTSCHLAF. SPRINGT DER WELTINS GESICHT. KOMMT MORGENSGESCHUNDENZURÜCK. BEREIT. FÜRSTAGESWERKIN MEINERBRUST. (Jens Borrmann,„Dornblüthe“)

26. September 2010
von Tom Levold
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Sehnsucht

DA LIEGT SIEAM BODEN. SÜSSESFALLOBST. FASTNOCH ZUGENIESSEN. ABER, VIELZU SÜSS. DEN KRÄHENIST ES EGAL. (LABEN SICH) SPATZENNEIDISCHAUF DEMZAUN.HINTERM HAUS. SCHWARZGEFIEDERTEGIER. AUF UND DAVON.NOCH EINMALBIS ZUM HIMMEL. SCHWARZEPUNKTEHOCHÜBERDENBÄUMEN. UNDPLÖTZLICHHAT DERHIMMELSOMMERSPROSSEN. (Jens Borrmann,„Dornblüthe“)

19. September 2010
von Tom Levold
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WO ICH NICHT BIN

JETZT, WO ICHMICH NICHTMEHR VERSTECKENMUSS,FEHLT MIR DIELUST AM DRAUßEN. DAS HOCKENIN MIRKLEBRIGER BREI.AQUARIUMMIT DECKEL. DIE KLINKEAN MEINERWOHNUNGSTÜRVERROTTETZURONE-MAN-SHOW. KANN MICHNICHT MALSELBST ANRUFEN.STÄNDIG BESETZT. JAHRESZEITEN.ZIEHEN WIE EINALTER KLASSIKERAN MEINENFENSTERNENTLANG. HELLDUNKEL.KALTWARM.LAUTLEISE.NAHFERN. MEINESEHNSUCHTPACKTLANGSAMIHRE SACHEN. WERDENIMMERIM WEGSTEHEN. NEHMEESNICHTKRUMM.VIELLEICHTSCHICKTSIE MIREINEPOSTKARTE. HAB’SVERSPROCHEN.TÄGLICH ZUMBRIEFKASTENUND IMMERSCHÖNDIE LEUTEGRÜßEN! (Jens Borrmann,„Dornblüthe“)

12. September 2010
von Tom Levold
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Trauer

DIE MEISTEN TRAUERNRÜCKWÄRTS. BEI IHM IST DAS ANDERS.WIE SO VIELES ANDERE AUCH.VORWÄRTSTRAUER. SEINE TRAUER RENNTVOR IHM HER. KENNT SEINEWEGE LANGE VOR IHM.ER TRAUERT UM DIE TAGEUND NÄCHTE DANACH. GETRENNTE URLAUBE.EINSAME ATEMZÜGEIM TÄGLICHEN KAMPF.TRAURIGE KILOMETERZWISCHEN IHNEN. IHN PEINIGT KOMMENDERSCHMERZ DER JAHRE,DIE … Weiterlesen

17. Juni 2010
von Tom Levold
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Eleanor Rosch über Kategorienbildung

Eleanor Rosch (Foto: buddhiststudies.berkeley.edu), die mit ihrer„Prototypentheorie” wesentliche Beiträge zum Verständnis der Kategorienbildung beim Menschen geleistet und dieses Thema damit aus den philosophischen Logik-Diskursen herausgeführt hat, ist hierzulande am ehesten über ihre Zusammenarbeit mit Francisco Varela (“Der mittlere Weg der … Weiterlesen

28. April 2010
von Tom Levold
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Der synthetische Mensch

Professor Bumke hat neulich Menschen erfunden,die kosten zwar, laut Katalog, ziemlich viel Geld,doch ihre Herstellung dauert nur sieben Stunden,und außerdem kommen sie fix und fertig zur Welt! Man darf dergleichen Vorteile nicht unterschätzen.Professor Bumke hat mir das alles erklärt.Und ich … Weiterlesen

5. Januar 2010
von Tom Levold
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Ankunft Konjunktiv

Einen Ort, nicht zu nah,nicht zu weit.Ein Paar Schuhe, die haltengegen jene, diedie Freiheit verwalten.Etwas Schnaps für die Ewigkeit.Eine Liebe, die dazugehört, indem sie stört.Einen Mond, der blöd vor sich hin stiert.Ein Gefühl, als wär ich in Reykjavík, dasmich neu … Weiterlesen

30. Dezember 2009
von Tom Levold
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Ein Anruf

Ein AnrufLiege in der Badewanneund lese wieder einmalCelines .Das Telefon klingelt.Ich steige raus,schnappe mir ein Handtuch.Es ist einer von SMART SET,er möchte wissen, wie esin letzter Zeit in meinemBriefkasten aussieht, undin meinem Leben.Gähnende Leere, sage ich,im Briefkasten wie imLeben.Er denkt, … Weiterlesen

22. November 2009
von Tom Levold
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MAL SEHEN

OBICHIN DENHIMMELODERDIEHÖLLEKOMMEN WERDEIST OFFEN LETZTLICHISTES EGAL BEIMEINEMGLÜCKBLEIBTDERFAHRSTUHLSOWIESOAUF DEM WEGDAHINSTECKEN (Jens Borrmann,„Wasserflecken“)

15. November 2009
von Tom Levold
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Tod

WENNICHNUREIN GEDICHTDANACHSCHREIBENKÖNNTE ALLEGESPROCHENENWÖRTERSTÄNDENZURAUSWAHL ALLE GELEBTENGEFÜHLEOBENDRAUF DERRÜCKSPIEGELREICH GEFÜLLTMITDEM LEBENDAVOR (Jens Borrmann,„Wasserflecken“)

11. November 2009
von Tom Levold
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Zusammenfassung

Ich fasse zu, an, auf,die Gelegenheit fasse ichin Worte, ins Auge, in Verse, beim Schopf,ich befasse mich, bin der Auffassung,dass ich gefasst bin, auf alles gefasst. Aber das ist nicht alles. Es ist nur die Rohfassung.Ich bewahre sie, fasse mich,fasse … Weiterlesen

8. November 2009
von Tom Levold
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RASUR

ICH IN DER WANNEDU AM SPIEGELDUFT VON RASIERSCHAUMBADESCHAUM DEIN RASIERMESSEREIN SILBERFISCHBEREIT FÜR DEN SCHNITTSO DICHT AM BLUT MICH UMKLAMMERT DIE ANGSTDICH ZU VERLIERENUNSERE ZEIT IST KNAPPFÜREINANDER DANNEIN KLECKS RASIERSCHAUM AUF MEINER NASETRAUER UND HOFFNUNGKINDLICHER SELBSTBETRUG DIE ZEIT STEHTEINE SEKUNDEICH ZIEH … Weiterlesen

1. November 2009
von Tom Levold
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DU

ICH LIEBEDEINESTIMME. DEN KLANG,WIE DUDEINENNAMENSPRICHST. ICH KANNSIE SO OFTHÖREN,WIE ICHWILL. DAZWISCHENDERPIEPTON. DAS ISTWIRKLICHETWAS GUTESAN EINEMANRUFBEANTWORTER. (Jens Borrmann,„Kopfsprung“)